Im Jahr 2015 wurde an acht Standorten Stickstoffdioxid (NO2) gemessen, nämlich: Glarus Hauptstrasse, Schweizerhaus und Buchholz, Niederurnen - Suterwies A3, Näfels - Mühle, Ennenda - Kirchweg, Braunwald Rehaklinik und Bergstation. Einige dieser Stationen werden schon seit einigen Jahren, andere nur periodisch beprobt.
In der Luftreinhalte-Verordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 mg/m3 festgeschrieben. Die Hauptproduzenten für Stickoxide sind die Verbrennungsmotoren sowie die Feuerungen in Haushalt und Industrie. Im Sommer ist Stickstoffdioxid an der Bildung von Ozon beteiligt und verschwindet an Sonnentagen relativ schnell. Im Winter ist Stickstoffdioxid langlebiger, vor allem in kalten Perioden. Darum sind auch die Durchschnittstemperaturen im Winterhalbjahr entscheidend für das Jahresmittel an Stickstoffdioxid. Ein milder Winter kann das Jahresmittel deutlich vermindern, ein kalter Winter stark erhöhen. Im Jahre 2015 waren die Wintermonate Januar, November und Dezember deutlich milder, die Monate Februar, September und Oktober kälter als im Durchschnittsjahr. Die Wintertemperaturen lagen aber tiefer als im Vorjahr 2014.
Im Jahre 2015 wurden bei allen Glarner Standorten wieder höhere Konzentrationen an Stickstoffdioxid gemessen als im Vorjahr. Die höchsten Werte verzeichneten die stark verkehrsgeprägten Standorte: Näfels Mühle (34,1 mg/m3 – im Vorjahr 29,8 mg/m3) und Glarus Hauptstrasse 32,9 mg/m3 (27,2mg/m3, wobei im Jahre 2014 wegen einer Baustelle in Glarus zeitweise ein verminderter Verkehr herrschte).
Bei den übrigen Standorten lagen die Messwerte 2015 wie im Vorjahr unterhalb des Grenzwertes: Niederurnen Suterwies (28,3 mg/m3 – im Vorjahr 24,6 mg/m3). Ennenda - Kirchweg 21,2 mg/m3 (18,0), Glarus - Buchholz 18,2 mg/m3 (15,3), Glarus - Schweizerhaus 20.4mg/m3 (17,3), Braunwald - Rehaklinik 3,7mg/m3 (4,1) und Braunwald Bergstation 6,5 mg/m3, wo erstmals gemessen wurde.
Der langjährige Vergleich der Messwerte zeigt einen minimal abnehmenden Trend. Im Nahbereich der Hauptverkehrsachsen in den Dorfkernen von Glarus, Netstal und Näfels dürfte der Grenzwert in einem Durchschnittsjahr aber weiterhin überschritten sein. Weitere Massnahmen zur Reduktion der Stickoxide sind darum nach wie vor nötig, um die Grenzwerte überall nachhaltig einhalten zu können.
Die Messresultate der ständigen OSTLUFT-Messstationen und auch die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind unter www.ostluft.ch jederzeit einsehbar.
Luftbelastung mit Stickstoffdioxid (NO2) im Kanton Glarus: leichter Anstieg gegenüber Vorjahr, aber langfristig abnehmender Trend
Die Kantone haben aufgrund der Bundesgesetzgebung die Aufgabe, die Luftqualität zu überwachen. Im Kanton Glarus geschieht dies seit 2001 mit einer OSTLUFT-Messstation im Buchholz, welche jedes zweite Jahr betrieben wird, und einigen einfachen Passivsammlern für Stickstoffdioxid (NO2). Die Resultate dieser Passivsammler ergeben einen guten Überblick über die langfristige Luftqualität.