Lukas Vidoni heisst der neue Präsident des Glarner Jagdvereins

Am Freitag, 19. April 2024, bot die Glarus Süd-Metropole Schwanden im Saal des Brauereigasthofs Adler Gastrecht für die 18. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins. Im Zentrum der Verhandlungen stand die Wahl eines neuen GJV-Präsidenten, die präsidiale Rückschau über die Jagdsaison 2023 von Präsident Fritz Stüssi, die Abnahme der Jahresrechnung 2023, die Genehmigung des Budget 2024 sowie Informationen über die Jagdvorschriften und zahlreiche Ehrungen.



Fritz Stüssi präsidiert seine letzte Hauptversammlung im Hotel Adler in Schwanden (Bilder: maddalon)
Fritz Stüssi präsidiert seine letzte Hauptversammlung im Hotel Adler in Schwanden (Bilder: maddalon)

Nach einem feinen vorgängigen Aser aus der «Adler»-Küche, dazu der schmissige, musikalische Auftritt der Jagdhornbläsergruppe Edelwyss unter der Leitung des unverwüstlichen Manfred Bertini, waren die perfekte Ouvertüre zur 18. Hauptversammlung des Glarner Jagdvereins. GJV-Präsident Fritz Stüssi, der auf diese Hauptversammlung seinen Rücktritt eingereicht hat, zeigte sich hocherfreut über den Grossaufmarsch von 70 Stimmberechtigten und 20 Gästen, unter ihnen Landesstatthalter und Regierungsrat Kaspar Becker, Nationalrat Markus Schnyder, Tarzisius Caviezel, Präsident Bündner Jäger, Gemeindepräsident von Glarus Süd Hans Ruedi Forrer, Giochen Bearth, Kantonstierarzt GR/GL. Herzlich willkommen hiess GJV-Präsident Stüssi die zahlreich anwesenden Gäste befreundeter Jagdvereine und Institutionen. Einen speziellen Willkommensgruss entrichtete er Toni Merkle, seines Zeichens höchster Schweizer Jäger und Präsident von «Jagd Schweiz». Vom Kanton war Kantonsoberförster Maurus Frei und als Vertreter der Abteilung «Jagd und Fischerei» Wildhüter Michi Freuler anwesend.

Fritz Stüssi war ein Glücksfall für das Glarner Jagdwesen

Wie in all den vergangenen acht Jahren führte Präsident Stüssi routiniert, sachlich und äusserst speditiv ein letztes Mal durch eine reich befrachtetet, zwölf Punkte umfassende Traktandenliste. Sämtliche Sachgeschäfte wurden von den Stimmberechtigten ohne Einwände genehmigt. Der Jahresbericht 2023 sowie die Jahresrechnung 2023 fanden diskussionslos die Zustimmung der Stimmberechtigten. Ebenfalls diskussionslos verabschiedet wurde das Budget 2024. Der Glarner Jagdverein hatte per 31.12.2023 einen Bestand von 292 Mitgliedern. Acht Eintritten stehen sechs Austritte gegenüber. Leider musste sich die Glarner Jägerschaft von Felix Sauter-Vögeli aus Netstal, einem lieben und bei allen sehr geschätzten Jäger und Kamerad, für immer verabschieden. Ihm zu Ehren spielte die Jagdhornbläsergruppe Edelwyss.

Liberale, zeitgemäss Glarner Jagd

In seinem ausführlichen Jahresbericht 2023 liess GJV-Präsident Fritz Stüssi das vergangene Vereinsjahr nochmals in Revue passieren. Natürlich fordert der verhältnismässig zu hohe Wolfsbestand mit zwei nachgewiesenen Wolfsrudeln und Einzelwölfen einen entsprechenden Tribut beim Schalenwild. Ebenso tendenziell greifen auch die Luchse in die Schalenwildbestände ein. Die Vereinsaktivitäten waren geprägt durch verschiedene Vorstandssitzungen, Regionalversammlungen und einen bestens gelungenen Informationsabend am 10. August 2023 mit dem bekannten Wildfotografen und Jäger Markus Stähli zum Thema «Tierfotografie – mit den Augen eines Jägers». Ein Höhepunkt wie jedes Jahr im Zusammenhang mit dem traditionellem Pelzfellmarkt war das «Jägertreffen» aller Glarner Nimrode im «Schützenhaus»-Saal in Glarus am 17. Februar 2024. Erfreuliche Feststellung: Die Zahl der aufgeführten «Bälge» hat gegenüber dem Vorjahr wieder zugenommen. Einige kapitale Hirsch- und Steinbocktrophäen bereicherten die Ausstellung. Gemeinsam mit der Jagdhornbläsergruppe Edelwyss und einer fetzigen Ländler-Kapelle verbachten die Glarner Nimrode in toller Stimmung und in kameradschaftlicher Verbundenheit einige Stunden unter Gleichgesinnten. Die Erhaltung und Fortführung der liberalen, zeitgemässen Glarner Jagd, die Kernaufgabe des Glarner Jagdvereins – ist auch 2023 gelungen. Die kurzen Jagdzeiten im Sinne der von «Fachjagdleuten» hochgepriesenen «Intervall-Jagd, mit unseren doch recht erfreulichen Abschusszahlen, weisen auf den richtigen Weg», so GJV-Präsident Fritz Stüssi. Er beendete seinen Jahresbericht 2023 mit der vielsagenden Aussage von Schriftsteller und Buchautor Eugen Wyler «Wer auf die Jagd nur das Äussere und den Erfolg sieht, ist ein blinder Mann. Drei Viertel des Weidwerks sind unsichtbar. Diesem Unsichtbaren nachzuspüren, ihm zu lauschen und es ins Innerste aufzunehmen, das ist das grosse Erregende des Jagens».

Fritz Stüssi war eine erfreuliche Chance für das Glarner Jagdwesen

An der HV 2016 hatte Fritz Stüssi sich bereit erklärt, die Geschicke des Glarner Jagdvereins für ca. zwei Jahre interimshalber zu übernehmen. Mittlerweile sind es acht Jahre daraus geworden. Mit Fug und Recht darf man behaupten, dass Präsident Stüssi den Glarner Jagdverein in all den Jahren hervorragend geführt hat und dem Jagdwesen im Kanton Glarus seinen Stempel aufgedrückt hat. Er freute sich über die grossen Erfolge der Glarner Rehkitzretter mit ihren Drohnen, aber auch über den Einsatz der Jägerschaft beim «Verblenden». Die Themen «Wildbret Hygiene», die verstärkte Gamsbejagung im Wald, das Hundewesen, das beliebte Jagdschiessen und die Sanierung des Jagdschiessstandes «Äschen» sind weitere Themen. Auch das Thema Wolf beschäftigt uns alle. Die Population nimmt exponentiell eher zu. Fritz Stüssi wird, wie er selber sagte, dem Jagdwesen und der Jägerschaft und dem Jagdwesen als Beisitzer im Vorstand und als Mitglied der Kantonalen Jagdkommission noch für zwei Jahre treu bleiben und seine grossen, langjährigen Erfahrungen einbringen. Sein langjähriger Status als Oberst i Gst haben ihm ohne Zweifel bei seiner Amtsführung geholfen. So konnte er seine Führungsqualitäten und seine Sozialkompetenz erfolgreich umsetzen. Die Funktion als Präsident des Glarner Jagdvereins war für ihn wie eine Berufung. Nicht umsonst wählten ihn die Stimmberechtigen mit «Standing Ovations» zum Ehrenpräsidenten des Glarner Jagdvereins. Herzliche Gratulation an dieser Stelle. Abschliessend bedankte sich Präsident Stüssi bei allen Vorstandskameraden und Vereinsmitgliedern für die beispielhafte Unterstützung.

«Ehre, wem Ehre gebührt»

«Ehre, wem Ehre gebührt», heisst es in einem Sprichwort. Wenn einer es verdient, für seine langjährigen, grossartigen Verdienste für das Jagdwesen und die Jägerschaft im Kanton Glarus geehrt zu werden, so ist das ganz bestimmt der scheidenden GJV-Präsident Fritz Stüssi. Für ihn war die Jagd nicht nur schönes und spannendes Hobby, vielmehr war es für ihn eine Berufung. Das kam auch in der gehaltvollen Laudatio von Regierungsrat Kaspar Becker zum Ausdruck. Becker würdigte Fritz Stüssis hervorragende Arbeit. So habe Fritz viel dazu beigetragen, eine akzeptierte, liberale Jagd im Kanton zu haben. Auch in der Jagdkommission habe der Geehrte dafür gesorgt, dass eine respektvolle und angenehme Kultur gelebt werde. Er sehe Fritz Stüssi als Glücksfall für den GJV und dem Jagdwesen. Regierungsrat Kaspar Becker gratulierte dem scheidenden Präsidenten und sprach den Dank aller Jägerinnen und Jäger aus. Gleichzeitig wünschte er allen Jägerinnen und Jäger eine erfolgreiche Jagd 2024. Abschliessend gratulierte Regierungsrat Becker dem neuen Präsidenten Lukas Vidoni zur ehrenvollen Wahl und wünschte ihm die nötige Portion Glück und viel Erfolg in seinem neuen Amte. Fritz Stüssi lobte im Anschluss die Arbeit von Ernst Landolt, welcher sich 40 Jahre für die Hege, 38 Jahre lang als Stellvertreter und 2 Jahre als Obmann engagierte. Er bedankte sich für die geleistete Arbeit und übergab Ernst Landolt ein Präsent. Ruedi Manzi dankte Albin Fischli für die jahrelange Hilfe, Unterstützung und Einrichtung im «Äschen». Fischli habe nicht nur die Sanierung zum Erfolg gebracht, sondern sei immer der erste auf dem Stand gewesen, habe die Scheiben vorbereitet und nach Benützung wieder in den Stand gestellt. So sei er immer der stille Helfer gewesen, ohne dessen es nicht so reibungslos funktionieren würde. Dank seiner grossen und engagierten Arbeit für den Jagdschiessstand Äschen» wählten die Stimmberechtigten Albin Fischli mit einem Landammenmehr zum Ehrenmitglied des Glarner Jagdvereins.

Lukas Vidoni ehrenvoll zum neuen GJV-Präsidenten gewählt

Vorgängig der Wahlen stellte sich der vom Vorstand als Nachfolger von Fritz Stüssi vorgeschlagenen Vizepräsident Lukas Vidoni, Anwalt und Notar, selbst vor. Vidoni, ein begeisterter Jäger und Jagdhundehalter, sitzt bereits seit zwei Jahren im Vorstand des GJV. Seine Motivation sei, das anspruchsvolle Amt als GJV-Präsident im Sinne und Geiste von Fritz Stüssi weiterzuführen, weiter sich für eine liberale Jagd im Kantons Glarus einzusetzen sowie die zeitgemässe Akzeptanz im Kanton Glarus weiter zu verankern und zu bestätigen. Mit einem Landammenmehr wählten die Stimmberechtigten Lukas Vidoni zum neuen Präsidenten des Glarner Jagdvereins. Herzliche Gratulation an dieser Stelle!

Keine Änderungen bei den Jagdvorschriften 2024 (wie 2023)

Diskussionslos verabschiedeten die Vereinsmitglieder die beantragten Jagdvorschriften an die Jagdkommission für das Jahr 2024. Die Hochwildjagd dauert zwei Wochen vom 2. September bis 16. September. Auf der Hochwildjagd dürfen 3 Gämsen, maximal 1 Bock geschossen werden. Rotwild wie 2023.
Die Niederwildjagd beginnt am 1. Oktober bis 20. Oktober (Rehwild und Rotwild/Spiesser/Kahlwild). Die übrige Niederwildjagd dauert bis 30. November.

Grussadressen überbrachten Hans Ruedi Forrer, Gemeindepräsident Glarus Süd, Toni Merkle, Präsident vom Dachverband «Jagd Schweiz». Nationalrat Markus Schnyder überbrachte aktuelle (Jagd)News aus Bundesbern. Im Anschluss an die 18. Hauptversammlung folgte der kameradschaftliche gemütliche Teil. Wie lange dieser gedauert hat, entzieht sich den Kenntnissen des Berichterstatters.