„Mä läbt nur zweimal“ begeisterte das Publikum

Der Start in die Theatersaison 2008 ist der „Chliibüni Glärnisch“ über das Wochenende im Saale des Hotel Schwert in Netstal bestens gelungen. Die witzigspritzige Komödie „Mä läbt nur zweimal“ von Autor Ron Aldridge wurde von den Laienschauspielern unter der Regie von Herbert Leiser hervorragend inszeniert. Das zahlreich anwesende Publikum war vom professionellen Auftritt des Ensembles total begeistert und honorierte die Bühnenprotagonisten am Schlusse der Vorstellung mit einer Standing Ovation.



„Mä läbt nur zweimal“ begeisterte das Publikum

Um es gleich vorweg zu nehmen. Die Inszenierung der Komödie „Mä läbt nur zweimal“, vom bekannten englischen Theaterautor Ron Aldridge geschrieben und inszeniert von der „Chliibüni Glärnisch“, hat die Erwartungen des Publikums um ein Vielfaches übertroffen. Was die Laienschauspieler des rein glarnerischen Bühnenensembles am Freitag- und Samstagabend auf der Bühne im Saale des Hotel Schwert in Netstal ihrem Premierenpublikum boten, war schlichtweg sensationell und verdient das Prädikat „Hervorragend“! Doch alles der Reihe nach.

„Wir bleiben dem Lachen treu“ versprach Marliese Ghibesi, die Präsidentin der Chliibüni Glärnisch“. Ihr Versprechen wurde mit Aldridges Komödie voll und ganz eingelöst. Mit dem Bühnenstück „You’re Only Young Twice“ feierte der englische Erfolgsautor vor Jahren auf allen renommierten Bühnen der Welt zahlreiche Grosserfolge. Seit letztem Wochenende reiht sich nun auch die Schweizer Dialektversion in dieses Palmarès ein. Zu diesem Erfolg beigetragen haben sämtliche Protagonisten der „Chliibüni Glärnisch“ und Regisseur Profischauspieler Herbert Leiser, der zum ersten und hoffentlich nicht zum letzten Male das erfolgreiche und beim Publikum beliebte Glarner Bühnenensemble professionell an diese anspruchsvolle Komödie heranführte.

Es lebe das Leben


Nach dem Tode seiner über alles geliebten Frau Dorli (Rita Blesi) hat Brucksi (Freddy Menzi) im Hause seiner Tochter Sue (Nadja Leuzinger) und Schwiegersohn Richi (Kurt Dätwyler) Aufnahme gefunden. Brucksi hat genug vom Traurigsein und geniesst als alter Knacki das Leben in vollen Zügen. Partys, laute Musik zu jeder Tages- und Nachtzeit, ausgiebige Streifzüge durch das Nachtleben, ausschlafen bis am Nachmittag. So haben sich aber Tochter Sue und Schwiegersohn Richi das gemeinsame Zusammenleben mit Brucksi nicht vorgestellt. Schwiegersohn Richi goutiert die ausschweifenden Exzesse seines Schwiegervaters überhaupt nicht und Tochter Sue versucht immer wieder, die Kleinkriege zwischen den beiden Streithähnen zu beschwichtigen. Brucksi lässt sich aber von Niemandem dreinreden. Mit seinen drei Altersgenossen und dem künftigen Ehepaar Tom (Joe Strimer) und Julia (Marliese Ghibesi), feiert Brucksi exzessiv sein Leben. Einer neuen Beziehung nicht abgeneigt, flirtet er mit Rosy (Emm Brandenberger). Diese ist aber vom umwerfenden Charme ihres Anbeters nicht unbedingt angetan und verlangt von ihm Besserung. Die Dinge nehmen ihren Lauf…!

Hervorragende Inszenierung


Der Auftritt sämtlicher Beteiligter, angefangen bei Regisseur Leiser, den Schauspielern und allen Beteiligten vor und hinter der Bühne verdienen das uneingeschränkte Lob des begeisterten Publikums. Die Inszenierung selbst war geprägt durch ein starkes Kollektiv, das auf keiner Position Schwächen aufwies. Trotzdem soll stellvertretend für Alle die starke schauspielerische Leistung von Brucksi, gespielt vom alten Bühnenhaudegen Freddy Menzi aus Glarus, hervorgehoben werden. Menzi, sonst Stammschauspieler beim Theater Glarus, spielte wahrhaft die Rolle seines Lebens. Er rührte mit seinen tiefschürfenden Gefühlsausbrüchen das Publikum zu Tränen und hatte wenige Sekunden später die Lacher mit seinen kernigen Sprüchen auf seiner Seite. Im diesem Wechselbad der Gefühle zog Menzi sämtliche Register seines Könnens. Sensationell auch der Auftritt von Joe Strimer, alias Tom. Zum ersten Male auf der Bühne und gleich so eine überzeugende Leistung. Alle Achtung, Joe Strimer. Grosse schauspielerische Fortschritte verzeichnete ganz klar Emm Brandenberger (Rosy). Eine gewisse Bühnenreife kommt hier zum Tragen. Sicher Werte und absolut sattelfest waren Marliese Ghibesi ( Julia), Nadja Leuzinger (Sue), Kurt Dätwiler( Richi) und Rita Bläsi (Dorli). Ein uneingeschränkter Dank verdient Regisseur Werner Leiser als Baumeister dieser hervorragenden Inszenierung.

Applaus ist das Brot des Künstlers.


Mit einer Standing-Ovation bedankte sich das begeisterte Publikum bei Schauspielern, Regisseur und allen Beteiligten vor und hinter der Bühne. Applaus ist ja bekanntlich der Lohn und das Brot des Künstlers. Diesen Lohn haben sich alle Protagonisten mehr als verdient. Grosses Kompliment an die Chliibüni Glärnisch für die professionelle und begeisternde Darbietung. Bereits am nächsten Freitag und Samstag tritt die Chliibüni im Gemeindezentrum in Schwanden auf. Weitere Auftritte sind in der Mehrzweckhalle in Mollis am 7./8. März und das Finale erfolgt am 14./15 März 2008 in der Mehrzweckhalle in Niederurnen.