Mächler und Tremp neu im Vorstand der Glarner Bauern

Die ordentliche Hauptversammlung des Glarner Bauernverbandes vom 14. März in Ennenda erfreute sich grossem Interesse. Nebst den Informationen aus regionaler- und nationaler Politik ging es auch um Versicherungsschutz und die Seuchenlage. Zwei neue Vorstandsmitglieder wurden von der Versammlung einstimmig gewählt.



Glarner Bauernverband (von li); NEU Ruedi Tremp als Vertretung der Jula, Präsident Fritz Waldvogel, Caroline Schiesser, Peter Schiesser, Christian Dürst, NEU Melchior Mächler als Vertretung Alpwirtschaft, vorne (von li) Sandra Hefti Geschäftsstelle, Fritz Hefti, Ruedi Schmid und Adrian Winteler (Bild; Barbara Bäuerle-Rhyner)
Glarner Bauernverband (von li); NEU Ruedi Tremp als Vertretung der Jula, Präsident Fritz Waldvogel, Caroline Schiesser, Peter Schiesser, Christian Dürst, NEU Melchior Mächler als Vertretung Alpwirtschaft, vorne (von li) Sandra Hefti Geschäftsstelle, Fritz Hefti, Ruedi Schmid und Adrian Winteler (Bild; Barbara Bäuerle-Rhyner)

In gewohnt pünktlicher Manier läutete der Präsident des Glarner Bauernverbandes, Fritz Waldvogel, mit dem Glöcklein die vom Gemeindepräsident Glarus Peter Aebli später als gut organisiert bezeichnete Hauptversammlung ein. «Unser letztjähriger Versammlungsgast wurde wie Sie alle wissen, leider nicht Bundesrat. Auch wir Glarner danken Markus herzlich für diese Kandidatur. Er hat damit gezeigt, dass die Landwirtschaft fähig ist Verantwortung zu übernehmen», eröffnet Waldvogel die Versammlung, betont aber auch die Freude darüber, dass Ritter dem Vorsitz im Schweizerischen Verband erhalten bleibt.

Einstimmigkeit

Die Traktanden wurden effizient abgearbeitet. So wurden auch die Jahresrechnungen der Geschäftsstelle Jahresrechnungen des Verbandes, der Geschäftsstelle, des Betriebshelferdienstes sowie der Landschaftsqualität von Sandra Hefti (Geschäftsstelle) präsentiert und einstimmig durch die 107 Stimmberechtigten angenommen. Der in seinem letzten Präsidialjahr amtende Präsident bedankte sich herzlich beim Vorstand und dem Team, bestehend aus Ramona Giger (Agrisano), Sandra Hefti (Geschäftsstelle) und Karin Glarner (Agro Treuhand), für die Unterstützung, die er im vergangenen Jahr erfahren durfte. Offen erzählt er der Versammlung von der schweren Erkrankung aufgrund eines Zeckenbisses bei seiner Frau und appelliert an die Bauern, sich auch diesbezüglich mit dem Thema Impfung zu befassen.
Die Mitgliederbeiträge wurden bei CHF 30 Grundbeitrag und CHF 15/ha belassen und werden aktuell von 287 Mitgliederbetrieben, 31 Sömmerungsbetrieben sowie 55 Einzelmitglieder oder Gönner jährlich entrichtet.

Team wieder komplett

Besondere Freude bereitete Waldvogel die Tatsache, dass durch zwei Neumitglieder im Vorstand und einer neuen Rechnungsrevisorin wieder alle Aufgaben im Verband verteilt werden können. Der schon länger vakante Platz der JULA (Junglandwirte GL/GR) konnte mit Ruedi Tremp aus Mollis, der zudem für den Abschluss der Zweitausbildung geehrt wurde, besetzt werden.
Melchior Mächler, Alp Mühlebach, nahm als Vertreter des Glarner Alpvereins im Vorstand Einsitz. Durch seine Wahl fehlte ein Mitglied in der Kontrollstelle als Rechnungsrevisor; hier wurde Nadja Oberhofer von den Weissenbergen, Matt vorgeschlagen und ebenfalls einstimmig gewählt.

Ehrungen

«Es ist schön zu sehen, wie in der Landwirtschaft der Nachwuchs gut unterwegs ist», so Waldvogel zu den gut gefüllten Schulen. «Wichtig ist, dass wir die guten Leute dann auch in unserer Branche behalten.» So ehrte er Tobias Kamm, Filzbach und Hansjürg Kubli, Matt für ihren Abschluss zum Agrarpraktiker EBA. Die Erstausbildung zum/r Landwirt/in EFZ schlossen ab: Joel Knobel aus Näfels und Franziska Weber aus Schwändi. Zweitausbildungen machten Isabella Figi, Luchsingen und Neu-Vorstandsmitglied Ruedi Tremp, Mollis. Etienne Baumann, Mitlödi und Andreas Hefti, Luchsingen schlossen erfolgreich die Nachholbildung Landwirt EFZ ab. Mit Severin Mächler, Engi und Kaspar Trümpi, Ennenda gibt es auch zwei neue landwirtschaftliche Betriebsleiter FA im Kanton. Für den Abschluss BSC-Agronomie wurde zudem Katja Schiesser aus Linthal geehrt. Für die erfolgreichen Berufsabschlüsse im 2024 erhielten die Geehrten unter anderem ein Präsent der Agrisano.

Frühere und künftige APs

Sandra Helfenstein, Leiterin Departement Kommunikation und Marketing beim Schweizer Bauernverband, überbrachte Neuigkeiten vom nationalen Verband. «Die nächsten drei Jahre sind durchaus entscheidend. Es werden die Agrarpoltischen Rahmenbedingungen geprägt, welche bis in die nächste Generation andauern», verdeutlicht sie die drei grossen Ziele der AP 2030; Wertschöpfung und Einkommen verbessern, Stärkung Inlandproduktion/Ernährungssicherheit und eine Vereinfachung des Systems.
Über die gesetzlichen Änderungen durch das Verordnungspaket 2024 zur AP 2022plus informierte der Leiter Abteilung Versicherungen des St. Galler Bauernverbandes, Uwe Wöcke. Darin enthalten der obligatorische Versicherungsschutz für Partner. Werden die Sozialversicherungsobligationen nicht nachweislich durch Betriebsleiter erbracht (ausser bei Einkommen ausserhalb des Betriebes von mind. CHF 22 680), führt dies zu Kürzungen der Direktzahlungen.

Seuchenlage

«Wenn ich der letzte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Ungarn unweit der Österreichischen Grenze anschaue, beunruhigt mich das», so Dr. med. vet. Claudio Paganini Stv. Kantonstierarzt und Leiter Abteilung Tierseuchen einleitend. Er informierte dann über die Vektorkrankheit Blauzungen (BTV) – auf welche im Herbst ein Schaf- und im Februar drei Glarner Grossviehbetriebe positiv getestet wurden – die BVD-Ampel sowie den positiven Stand des nationalen Modernhinke Bekämpfungsprogramms.
Zum letzten Mal trat Marco Baltensweiler vom Amt für Landwirtschaft als Abteilungsleiter vor die Versammlung. Ab August wird der 59-jährige Markus Richner, der als Leiter des Fachbereichs Direktzahlungen im Bundesamt für Landwirtschaft tätig war, die Amtsleitung übernehmen.