Beide Autoren sind Juristen, stammen aus dem Glarnerland und haben sich – Baumgartner mehr als Literat, Hauser als Sachbuchautor – mit den bekanntesten Kriminalfällen der Schweiz und ihrer Aufarbeitung auseinandergesetzt.
Am vergangenen Freitagabend fand vor zahlreichem Publikum die Vernissage zu Melchior Werdenbergs neuestem Buch Malefizien statt. Museumsleiterin Dr. phil. Ursula Helg hiess namens der Anna-Göldi-Stiftung die anwesenden Gäste, unter ihnen Ständeratspräsident Dr. Thomas Heft und Ständerat Matthias Zopfi in den fantastischen Räumlichkeiten des Anna-Göldi-Museums herzlich willkommen.
Vom Zürcher Bezirksanwalt zum Schriftsteller
Um es gleich vorwegzunehmen: Melchior Werdenberg ist das schriftstellerische Pseudonym des Schweizer Juristen Dr. Hans Baumgartner. Dr. Baumgartner war früher ein exzellenter Zürcher Bezirksanwalt und gilt als Promianwalt bei Wirtschaftsdelikten. Inzwischen älter geworden, kümmert er sich in den letzten Jahren um seine schriftstellerische Tätigkeit. Dr. Baumgartner ist ein bekennender Heimwehglarner, Berggänger, Jurist und Unternehmer. Er wuchs im Glarnerland auf und besuchte das Gymnasium und die Universität in Zürich. Als Bezirksanwalt, Richter und Rechtsanwalt befasste er sich vorwiegend mit Drogen- und Wirtschaftskriminalität.
Für Spannung und Unterhaltung ist gesorgt
Melchior Werdenbergs neuestes Buch Malefizien verspricht auf 184 Seiten Spannung und Unterhaltung pur. Viele seiner Kurzgeschichten spielen sich in Graubünden ab. Verleger und Geschäftsleiter André Gstettenhofer vom Zürcher Verlag Elster & Salis erläuterte die Entstehung des neuen Buches und lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Melchior Werdenberg, alias Dr. Hans Baumgartner.
Was sind Malefizien?
Der Begriff Malefizien heisst wörtlich Übeltaten und wurde wahrscheinlich zum ersten Mal im 4. Jahrhundert in Zusammenhang mit dem Übernatürlichen verwendet. Malefizien waren Handlungen, in denen sich die bösartige Macht der Frauen ausdrückte. Solche Geschehnisse schrieb man der rachsüchtigen Bosheit von Hexen zu. Rosseil Hope Robbins schrieb in der Enzyklopädie des Hexenwesens und der Dämonenlehre: «Malefizien sind Missgeschicke, Verletzungen und Unglücksfälle, die Menschen, Tiere oder Eigentum betrafen und für die man keine unmittelbare Erklärung finden konnte.»
Zum Inhalt des Buches
Im Schnee und Nebel der Bergtäler geschieht Geheimnisvolles, über das niemand spricht. Ein Kind verschwindet spurlos, ein Wolf in Menschengestalt sucht sich seine Opfer, ein Gemeindepräsident wird von einem tödlichen Gruss aus dem fernen Afrika heimgesucht: Melchior Werdenberg kehrt in seinen neueste Werk Malefizien zurück zu den Anfängen und zu seiner Herkunft in den Bergen. Darin präsentiert er die Bergwelt in inspirierender Vielfalt und versammelt teuflische, historische und märchenhafte Geschichten ebenso wie Gegenwärtiges. Mit viel Empathie erzählt Werdenberg von schwierigen Frauenschicksalen oder vom »Hexenwahn in Sognvitg».
Abschaffung der Verjährung bei Kapitalverbrechen
Und damit ist der perfekte Übergang zu Dr. Walter Hausers Buch Hoffen auf Aufklärung geschaffen. Dieses Buch gab 2018 Anstoss zur St. Gallischen Standesinitiative für die Abschaffung der Verjährung bei Kapitalverbrechen. Damals ging es vor allem um den Kristallhöhlenmord von Oberriet SG; bei dem zwei Mädchen 1982 auf mysteriöse Weise getötet wurden. Walter Hauser hat zu diesem Fall jahrelang recherchiert, Zeuge, Betroffene und Verdächtige befragt. Die Abschaffung der Verjährung bei Kapitalverbrechen, politisch lanciert vom St. Galler Nationalrat Mike Egger (SVP), nahm in den eidgenössischen Räten die erste wichtige Hürde und hat gute Chancen, vom Parlament in Bern gutgeheissen zu werden.
Sowohl das neue Buch Malefizien von Melchior Werdenberg als auch Dr. Walter Hausers Hoffen auf Aufklärung und natürlich alle anderen, von den beiden Autoren Werdenberg und Hauser verfassten Bücher sind im Verkaufsladen des Baeschlin Verlags an der Hauptstrasse 32 in Glarus oder im Schweizer Buchhandel erhältlich.
