«Man muss es einfach wagen!»

Am vierten Glarner Sportforum zum Thema «Pioniere» berichteten Peter Sauber, Caspar Coppetti und Yves Rüedi, wie sie erreicht haben, was sie erreicht haben. Vor allem der Mut für die richtigen Schritte war bei allen wichtig, aber bei allen dreien auch harte Arbeit.



Moderatorin Regula Späni
Moderatorin Regula Späni

«Bei mir ist gelungen, was in der Schweiz eigentlich nicht hätte möglich sein können», erinnerte sich Peter Sauber, ehemaliger Rennfahrer und Formel-1-Rennstallbesitzer. Konkret meinte er damit, dass der Bau eines Rennsportwagens und gar eines Formel-1-Wagens ausserhalb von England eigentlich nur noch in Italien möglich ist. Geholfen hat ihm, nachdem er sein Ingenieursstudium abgebrochen hat, dass er immer die richtigen Personen in unmittelbarer Nähe hatte. «Ich habe sie eigentlich nicht direkt gesucht, sie sind eher an mich herangekommen.» Dass aus der Vision schlussendlich der Bau eines eigenen Autos, ein eigener Rennstall und ein Unternehmen mit 500 Leuten resultierte, hat aber auch mit harter Arbeit und viel Verzicht zu tun. «Und immer wieder den Mut etwas zu wagen, was andere nicht wagen.» Ähnlich sieht es auch Caspar Coppetti, Unternehmensinhaber und Mitbegründer der Schuhmarke «On». Zudem müsse man an sich glauben und seine Träume verwirklichen können. «Wenn etwas unmöglich erscheint, sollte man nicht sofort aufgeben, sondern schauen, wie es doch möglich sein könnte.» Der Mut sei in seinem Fall eher vom Glarner Stimmvolk ausgegangen, betonte Bundesrichter Yves Rüedi.
Er räumte beim Thema Mut aber ein, dass man wohl den Sprung ins kalte Wasser wagen sollte. «Man muss jedoch nicht in jedes Wasser springen. Da sollte man vorher sicher noch ein paar Abklärungen treffen.»

Sie waren es, die ihn mit bereits 29 Jahren zum Obergerichtspräsidenten gewählt haben. «Mit meiner Kandidatur wollte ich mehr testen, welche Chancen ich überhaupt habe.» Mit der Veranstaltung in der Aula kehren Rüedi und Coppetti zudem an den Ort zurück, wo sich ihre Wege zum ersten Mal gekreuzt haben. Beide besuchten im gleichen Jahrgang die Kantonsschule, jedoch in Parallelklassen. Später besuchten sie im Studium die Handelshochschule in St.Gallen. Beide waren schon damals von den Fähigkeiten des anderen beeindruckt. «Als ich das von Caspar und der eigenen Firma hörte, dachte ich, wenn das jemand schafft, dann er», erklärte Rüedi. So war er sicher einer der ersten Kunden des On-Sportschuhs. «Und seither bin ich keinen Kilometer in einem anderen Schuh gelaufen», verriet der passionierte Triathlet. Praktisch nur im Vorbeifahren kennengelernt, hat Sauber den Kanton Glarus. Dabei spielte gerade das Kerenzerbergrennen ein wichtiger Faktor, da er hier seinen ersten Schweizermeistertitel einfuhr. Ob er im kommenden Jahr wieder am Start sein wird, ist er sich noch nicht sicher. «Ich habe ja schon ein gewisses Alter, besuchen werde ich den Anlass aber ganz sicher.» Die spannenden Einblicke in drei unterschiedliche Karrieren ermöglichte die wiederum charmante und kompetente Gesprächsleitung von der bekannten Moderatorin Regula Späni.