Marianne Lienhard: «Das Schweizer Asylwesen funktioniert»

Der Bund muss Asylsuchende schnell an die Kantone weitergeben, da die Bundesasylzentren besetzt sind. Wie gut sind die Kantone darauf vorbereitet? Die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard ist Vizepräsidentin der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren. Am Freitag war sie Gast im Tagesgespräch von Radio SRF.



Die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard ist Vizepräsidentin der kantonalen Sozialdirektorenkonferenz (SODK) •(Foto: Samuel Trümpy)
Die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard ist Vizepräsidentin der kantonalen Sozialdirektorenkonferenz (SODK) •(Foto: Samuel Trümpy)

Die Schweiz erlebt eine Flüchtlingskrise, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Der Bund und die Kantone haben Kapazitäten und Geldmittel aufgestockt. Trotzdem sind alle Plätze in den Bundesasylzentren belegt. Asylsuchende müssen vorzeitig in die Kantone gebracht werden. Diese sind mehrfach gefordert: durch die private Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine, durch die Zunahme von Asylsuchenden aus anderen Ländern und nicht zuletzt durch die Zunahme unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender (UMA) als Afghanistan und von abgewiesenen Asylsuchenden. Wie sind die Kantone vorbereitet? Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Bund? Und welche Hilfe leistet die Bevölkerung?

Die Glarner Regierungsrätin und Vizepräsidentin der Sozialdirektorenkonferenz, Marianne Lienhard, war am Freitag Gast bei Karoline Arn in der Sendung «Tagesgespräch» von Radio SRF.

Marianne Lienhard stellt dem Asylwesen in der Schweiz grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Bund und Kantone leisten gute Arbeit, was sich auch in der grossen Akzeptanz bei der Bevölkerung niederschlage. Dennoch bleibe das Thema Migration ein Top-Thema, das sich nach der ersten Flüchtlingswelle vom Frühling 2022 nun erneut akzentuiere. Die vorgezogene Verschiebung von Hilfe suchenden Menschen in die Kantone führt laut Lienhard zu Engpässen bei den Unterkünften und beim Betreuungspersonal. In Glarus ist der Kanton zuständig für die Betreuung der Migranten, und nicht wie vielerorts die Gemeinden. Dies vereinfache die Prozesse. Die Bereitstellung von Unterkünften ist nach Einschätzung von Regierungsrätin Lienhard in ländlichen Kanton oft einfacher als in städtischen Gebieten mit einer angespannten Immobiliensituation.

Das Gespräch kann auf der SRF-Website abgerufen werden.

Kanton Glarus sucht freiwillige Ärztinnen und Ärzte ...

Die zunehmende Zahl von schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine und der Anstieg im Asylwesen fordern die Infrastruktur des Kantons Glarus. Für die medizinische Grundversorgung von derzeit rund 250 Personen aus der Ukraine wird eine pensionierte Ärztin oder ein pensionierter Arzt gesucht. Es wird über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgerechnet, eine gültige Berufsausübungsbewilligung ist nach aktuellen Rechtsvorgaben obligatorisch.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen oder eine geeignete Person kennen, melden Sie sich gerne beim Glarner Kantonsarzt: Dr. med. Jörg Allmendinger, 055 646 61 44[email protected].

... und Fachkräfte in der Sachbearbeitung

Im Bereich der Betreuung werden dringend Fachkräfte in der Sachbearbeitung gesucht: Interessierte Personen wenden sich an:
Christine Saredi, 055 646 67 03[email protected].