An der Medienorientierung „Verkehrsunfallstatistik 2007“ orientierte Polizeikommandant Daniel Anrig, dass die neue Organisation der Kantonspolizei nach dem gesamten ersten Jahr als Erfolg bezeichnet werden kann. Vor allem die stärkere Präsenz an der Front habe sich bewährt und wie die Statistik zeigt, auch ausbezahlt.
Nicht strafen, sondern Leid vermeiden
Es sei keinesfalls oberstes Ziel der Polizei Bussen zu verteilen, so Anton Landolt, Chef Spezialdienste, sondern an erster Stelle stehe Leid, welches jeder Unfall zwangsweise nach sich zieht, zu vermeiden. Mit verschiedenen, gezielten Kampagnen habe die Polizei im vergangenen Jahr auf die Gefahren im Strassenverkehr hingewiesen, darunter Aktionen für Kinder und während 25 Wochen mit dem Einsatz von Infroradar. Speziell wurde und wird auch in diesem Jahr auf das Tragen der Sicherheitsgurten hingewiesen. Schwerpunkt 2008 sei das Tragen der Sicherheitsgurten auf den hinteren Sitzen. Auch 2008 werde die Polizei wieder hohe Präsenz zeigen und allgemeine Verkehrskontrollen durchführen. Wiederum ein Schwerpunkt dürften die gezielten Alkoholkontrollen sein, denn diese haben im vergangen Jahr dazu beigetragen, dass die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert wurden.
Rückgang der Unfälle bei jungen Lenkern
Seit 2003 sind die Unfallzahlen bei jungen Fahrzeuglenkern stetig gesunken und zwar in den vergangen fünf Jahren von 100 auf 66 Unfälle. Vor allem positiv ausgewirkt hat sich dabei der Fahrausweis auf Probe. Vor allem die 2-Phasen Ausbildung habe einen wesentlichen Anteil zu dieser stetigen Reduktion der Unfälle mit jugendlichen Lenkern. Wie Landolt betont, sei das Sicherheitsdenken der Fahrerinnen und Fahrer heute viel höher als noch vor wenigen Jahren. Trotzdem sei der Anteil der Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren immer noch verhältnismässig hoch.
Drei Verkehrstote – alle mit betagten Fahrern
Bedauerlich, dass 2007 drei Verkehrsopfer zu beklagen waren, wobei alle drei Todesopfer zwischen 77 und 85 Jahre alt waren. Hier sehe die Polizei klaren Handlungsbedarf und man beabsichtige noch mehr der Frage nachzugehen, „wann ist Schluss mit Autofahren?“. Ab dem 70igsten Altersjahr sind die Fahrzeuglenker verpflichte, alle zwei Jahre sich beim Vertrauensarzt einem “Fahrtauglichkeitscheck“ zu unterziehen. Hier sei aber auch die Einsicht und das Selbstverantwortungsbewusstsein der älteren Lenker gefordert. Im vergangenen Jahr mussten einige ältere Lenker beim Strassenverkehrsamt Schwanden eine Kontrollfahrt absolvieren.
Die Kantonspolizei werde durch verkehrspolizeiliche Prävention und Verkehrskontrollen auch 2008 versuchen dazu beizutragen, dass das unfallbedingte Leid auf den Glarner Strassen möglichst gering ausfällt.