Das museumbickel zeigt Ausschnitte aus zwei Marken-Werken: Der Künstler H.R. Fricker wagt eine Gegenüberstellung seiner Mail-Art-Markenbogen mit offiziellen Markenbogen des bekannten Markenstechers Karl Bickel. Ebenso sind nach Networker-Art gestaltete Briefumschläge neben solchen zu sehen, die mit den Marken Bickels frankiert oder dekoriert wurden. H.R. Fricker ist ein aktiver und einflussreicher Teilnehmer am weltweiten, sozialen Mail-Art-Network der 1980er- und 1990er-Jahre. Per Briefpost vernetzten sich damals Zehntausende Mail-Artists. Der Zweck des Mail-Art-Networking waren offene, partnerschaftliche Kontakte von Person zu Person, ausserhalb des Kunstbetriebes. Auch Karl Bickel nutzte das Potential des kleinen Formats als einen alternativen Weg, um seine Kunst unter die Leute zu bringen. Unter den verschiedenen Motivationen für seine Tätigkeit als Markenstecher nannte er auch diese: «Ich steche, um kollektiv zu wirken. Jedermann kann sich meine Kupferstiche kaufen.»
Um das Schicksal der Briefmarke geht es in der Matinee am 12. September. Die Briefmarke war nicht nur der Einmischung durch Künstler unterworfen, sondern erlebt heute ungeahnte Entwicklungen. Zur Bedeutung des Briefmarkenbildes, vom amtlichen Wertzeichen, über die Künstlerbriefmarke bis zur Webstamp werden im Gespräch sein: Der Künstler H.R. Fricker; Ueli Schenk, Kurator Museum für Kommunikation, Bern; Stefan M. Seydel, Sozialarbeiter und Gründer von rebell.tv; Hubert Matt, Kunst & Philosophie, Hochschuldozent für Design und natürlich das interessierte Publikum.
«Markenzeichen»
Die eigene Briefmarke kreieren und ganz legal versenden? Das Internet macht möglich, was Künstler bereits vor 25 Jahren entworfen haben. Dass eine persönliche Botschaft auch in einem persönlich gestalteten Umschlag ankommen sollte, ist eine leicht nachvollziehbare Idee, welcher die Schweizerische Post heutzutage mit Webstamps entgegenkommt.