Marktausblick 2009 – jede Krise ist auch eine Chance

Der von der Glarner Kantonalbank durchgeführte „Marktausblick“ in der linth-arena sgu in Näfels gehört seit Jahren zu einem beliebten Anlass und wird stets von einer grossen Anzahl Kunden und Gästen besucht. Dieses Jahr galt das Interesse sicher dem Referat von Monica Kissling, bekannt auch unter dem Namen „Madame Etoile“ die aus der Sicht der Astrologie einen Ausblick wagte.



Dr. Willy Hautle
Dr. Willy Hautle

Als Moderator des Anlasses konnten die Verantwortlichen der GLKB Patrick Rohr gewinnen, vielen sicher von seinen Sendungen im Schweizer Fernsehen bekannt, zudem hat er seine Wurzeln im Glarnerland. „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“, unter diesem Titel referierte Dr. Willy Hautle, Chefökonom der Zürcher Kantonalbank, zu der sich abzeichnenden Finanzkrise.

Vertrauen zurückgewinnen


Zu Beginn verwickelte Rohr David Becher, Vorsitzender Geschäftsführer der GLKB, in ein zwangloses Gespräch. Becher betonte, dass er vor seinem Eintritt in die GLKB von dem zu erwartenden Halbjahresverlust von über 30 Mio Franken Kenntnis hatte, dies sei für ihn aber kein Hinderungsgrund, sonder eher eine Herausforderung gewesen. „Ich bin jetzt gut sechs Monate im Amt und in dieser Zeit zehn Jahre älter geworden“ erwähnte Becher mit leicht humorvollem Unterton. Auf die Frage nach der Staatsgarantie erklärte Becher, dass er im Moment sehr glücklich ist, dass der Landrat die GLKB durch die Erhöhung des Dotationskapitals um 20 Mio Franken unterstützt. Es wäre in der momentanen Situation fatal gewesen, wenn der Landrat die Staatsgarantie abgeschafft hätte. Der Landrat hat in diesem Zusammenhang auch zum Ausdruck gebracht, dass es eine starke und gesunde Kantonalbank braucht. Für Becher ist klar, dass das Vertrauen der Kunden wieder zurückgewonnen werden muss. Gesamthaft gesehen ist Becher was 2009 betrifft, verhalten optimistisch.

„Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“


Im Vorfeld hat Dr. Willy Hautle, Chefökolog der Zürcher Kantonalbank, den ursprünglichen Titel seines Referates „Kollaps oder Erholung“ im optimistischen Sinne abgeändert. Zu Beginn seines Referates erklärte er den Anwesenden wie es zu dieser sich immer mehr abzeichnenden weltweiten Finanzkrise kommen konnte. Dies hat ja bekanntlich ihren Ursprung in den USA mit dem Kollaps der Bank “Leeman Brothers“ und hat mittlerweilen die ganze Globale Welt ergriffen. Nach Meinung der Finanzexperten hatte das Anlagejahr 2008 ein Finanzbeben der Stärke neun auf der Richterskala. Man ist der Ansicht, dass die Konjunktur in der zweiten Hälfte dieses Jahres wieder Tritt fassen wird. Die Zinsen werden aber längerfristig tief bleiben, eine Inflation sei aber in den nächsten zwei Jahren kein Thema. Er ist auch der Überzeugung, dass die Risiken wieder besser entschädigt werden.


Die Prognose beginnt in der Vergangenheit


Gespannt waren die vielen Anwesenden auf die Ausführungen einer Astrologin zum Thema Marktausblick. Die Referentin zu diesem Thema, Monica Kissling, alias Madame Etoile, war den Meisten bekannt aus ihren Sendungen im Schweizer Radio. Wie sie ausführte hat ein bekannter amerikanischer Astrologe bereits in den Jahren 1995, später 1997 und am Schluss noch 2002 auf eine sich abzeichnende Finanzkrise hingewiesen. Vor allem für den Zeitraum 2008 bis 2010 sprach er von Problemen, mit welchen Banken zu rechnen hätten. Kissling zeigte auf, dass in einem gewissen Zyklus immer wieder einschneidende Ereignisse stattfanden. So die Reformation durch Martin Luther oder die französische Revolution. Letzes Ereignis, dass in dieses Raster passt war die Wahl von Barack Obama. Es wäre verfehlt zu glauben, dass die Astrologie im Sinne von „Wahrsagung“ alles definitiv Voraussagen könne, das wäre im Grunde genommen fatal und würde die Welt von Grund auf verändern. Sie betonte, dass jede Prognose in der Vergangenheit ihren Ursprung hat. Kissling ist in ihrer Voraussagung weder zu stark pessimistisch oder optimistisch, denn nach ihrer Meinung bietet jede Krise auch eine Chance. Vor allem in Zeiten von Rezessionen werden wichtige Entwicklungen und Erfindungen gemacht.

In der abschliessenden Diskussion und Fragerunde wurde auch die kommenden eidgenössischen Abstimmung kurz tangiert. Die Meinung der beiden Referenten und auch des Moderators war klar, ein Nein würde der Schweizer Wirtschaft starken Schaden zufügen.

Beim anschliessenden Apéro wurde noch ausgiebig über die interessanten Referate diskutiert und auch da bestand noch die Möglichkeit, die eine oder andere Frage an die Referenten oder an die Berater der Bank zu stellen.