Emix AG verkaufte gefälschte FFP2-Masken an das Spital und den Kanton Glarus

Laut der «Rundschau» von gestern Abend verkaufte das Unternehmen Emix Trading aus Zug dem Spital Glarus und dem Kanton Schutz-Masken, die nur einen Bruchteil der versprochenen 95 Prozent Filterleistung aufwiesen. Der Kanton prüft nun das rechtliche Vorgehen und eine Klage gegen diese Firma.



(Motivbild: jhuber)
(Motivbild: jhuber)

Gemäss einem Bericht der SRF-Sendung «Rundschau» verkaufte das Unternehmen Emix Trading AG in der ersten Welle Schutzmasken, die eine Filterleistung von nur fünf Prozent aufwiesen – vorgeschrieben wäre, dass sie 95 Prozent der Feinstaubteilchen zurückhalten. Verkauft wurden die Chargen der beanstandeten Masken dem Kantonsspital und dem Kanton Glarus, insgesamt 40 000 Stück für Preise zwischen Fr. 7.90 (Spital) und Fr. 9.90 (Kanton). Dabei gelangten rund 5500 Masken in Arztpraxen, Altersheimen und der Spitex zum Einsatz. Der Glarner Regierungsrat Rolf Widmer erklärte in einem Gespräch mit SRF: «Wir haben die Masken an die Leute abgegeben, die an vorderster Front gegen das Virus kämpfen – in der Erwartung natürlich, dass da keine Übertragung des Virus stattfindet.» Auch für den Glarner Spitaldirektor Markus Hauser eine niederschmetternde Situation. «Bei einer Schutzmaske dürfen auf keinen Fall Fehler auftreten.»

Man wolle nun prüfen, ob man rechtliche Schritte einleite oder ob die Strafverfolgungsbehörden den Fall von sich aus verfolgten.
Laut Tages-Anzeiger, werde möglicherweise also die Staatsanwaltschaft Glarus nun aktiv. In Zürich läuft bereits ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Wucher. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Emix Trading reagierte in einem Communiqué auf die Anschuldigungen der «Rundschau»: Man habe die Masken nicht selbst importiert, sondern bei einem anderen Schweizer Importeur gekauft und man sei davon ausgegangen, dass es sich um «korrekte Ware» handle. «Dass diese Maske die Trägerinnen und Träger nicht geschützt haben könnte, ist ein unerträglicher Gedanke. Die Darstellung, wir hätten Profit vor das Wohlergehen der Menschen gestellt, entbehrt jeder Grundlage.»