Drei Wochen hatten die Glarner Zeit, sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung vorzubereiten. Damals unterlagen sie in einem nachgetragenen Vorrundenspiel dem HC Bülach nach einer starken Startphase doch noch mit 27:23. Der nachlassende Druck aufs gegnerische Tor und die sich einschleichende Abschlussschwäche verhinderten dazumal den Sieg, welcher durchaus möglich gewesen wäre.
Für das Rückspiel am vergangenen Samstag in der heimischen Kantihalle hatten sich die Glarner eine Revanche vorgenommen. Die Platzherren begannen das Spiel aber nicht dementsprechend. Lag es an der Unsicherheit oder an der anfänglich geringeren Konzentration? Schon nach wenigen, jedoch Torreichen Minuten lagen die Zürcher mit 9:4 in Führung. Seitens der Glarner sah man sich daraufhin gezwungen, das Team-Timeout zu fordern um auf die körperliche Überlegenheit und spielerischen Qualitäten der Gastgeber hinzuweisen. Zwar waren sich im Anschluss die beiden Mannschaften ebenbürtig, doch blieben die Glattaler in Führung und konnten diese auch weiterhin bewahren. Die auffallend provozierende Spielweise einiger Bülacher Angreiffer forderte noch während der ersten Halbzeit Strafen bei den Glarnern. Teilweise in Unterzahl spielend schafften es die Glarner aber trotzdem, den Rückstand bis zum Ende der ersten dreissig Minuten auf drei Tore zu verkürzen. Kurz vor Pausenpfiff traf Franjo Cerar mit einem satten Kernwurf aus einer grösseren Entfernung zum Zwischenstand von 14:11 zugunsten der Gäste aus Bülach.
In der Pausenanalyse waren sich die Spieler des HC Glarus einig, dass sie das Feld nicht ohne die zwei Punkte verlassen wollten. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zeigten die Glarner, dass sie zu einer Leistungssteigerung fähig sind. Taktisch machte sich die Umstellung in der Abwehr bezahlt. Die vorgestellte Mittelposition und Abdeckung des gefährlichsten zürcher Spielers verursachte Ballverluste, die von den glarnern im Gegenstoss schonungslos verwertet wurden und nach gerade mal drei gegnerischen Angriffen zum Ausgleich führten. Das Time-Out liess nicht lange auf sich warten und zeigte, dass die Gäste nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatten. Sie konnten sich in der Folge wieder fangen, doch Glarus blieb spielbeherrschend. Mit konstant hohem Tempo und variableren Würfen aufs Tor zeigten die Gastgeber eine gute zweite Spielhälfte und eine Steigerung auch im Wurfverhalten. Die Bülacher wurden nun zusehends nervöser. Zurecht kassierten sie nun einige Strafen und machten sich es selber schwer, an den glarnern dran zu bleiben. Eine gute Leistung zeigte auch der in der zweiten Halbzeit spielende Torhüter Jörg Härri. Mit Paraden in der wichtigen Spielphase verhinderte er Gegentreffer und half damit, die Zürcher auf Distanz zu halten. Die Glarner setzten nun alles daran, den Vorsprung halten zu können und auch in den hektischen Abschnitten Ruhe zu bewahren. Nach 23 Minuten lagen sie mit 21:18 in Führung. Spannend blieb die Partie noch bis zum Schluss. Mit sicher verwandelten Treffern in der Schlussphase behaupteten sich die Glarner jedoch bis zum Schlusspfiff und verliessen das Feld beim Endstand von 24:21 als verdiente Sieger.
Hinter dem TV Thalwil und den TV Uznach Rookies konnten die Glarner damit den dritten Tabellenplatz im direktvergleich gegen den HC Bülach erfolgreich verteidigen.
Kommenden Sonntag stehen die Glarner dann auswärts im Spitzenspiel den TV Uznach Rookies gegenüber. Eine Vorentscheidung um den zweiten Tabellenplatz könnte dabei fallen.
