Maurerarbeit sieht man noch in Jahrzehnten

Trotz Corona geht die Suche nach einer Lehrstelle weiter. glarus24 stellt in den kommenden Wochen verschiedene Berufe ein bisschen näher vor. Heute sprach es mit Jesus Garcia vom Glarner Baumeisterverband über den Job des Maurers.



Maurerarbeit sieht man noch in Jahrzehnten

gl24: Schon seit einiger Zeit wird darüber gesprochen, dass es in Ihrer Branche schwer ist geeignete Lehrlinge zu finden. Wann hat dieses Problem ungefähr angefangen? Hat da Corona aktuell irgendeinen Einfluss?

Jesus Garcia: Wir bekunden seit ca. 2 bis 3 Jahren einen Rückgang der Lehrlinge im Bauhauptgewerbe.
Corona hat keinen Einfluss auf den Rückgang der Lehrlingszahlen genommen.

Was könnten Gründe dafür sein?

Die Hauptursache für den Rückgang der Anzahl Lehrlinge liegt in der Demografie.
Der Anteil an Schulabgänger ist klar gesunken. Umso mehr ist es nun wichtig, die jungen Leute für eine Lehre auf dem Bau zu begeistern und abzuholen.

Was macht in Ihren Augen diese Lehrstelle attraktiv? Was den Beruf allgemein?

Der Maurer ist körperlich aktiv und arbeitet viel im Freien. Er arbeitet meistens in einem Team mit Arbeitern aus verschiedenen Nationen. Er kann jeden Tag seinen Arbeitsfortschritt beobachten und sich über das Geleistete erfreuen. Seine Arbeit ist für Jahre sichtbar. Die Entlöhnung ist sehr attraktiv und seine Chancen im Arbeitsmarkt sind ausgezeichnet.

Welche Fähigkeiten ausserhalb der Schule sollte ein Jugendlicher dabei zusätzlich mitbringen? Ist von Vorteil?

Mit seinem handwerklichen Geschick bringt er auch die Begeisterung mit, etwas anpacken zu wollen und gerne mit seinen Händen arbeiten zu können. Er muss eine robuste Gesundheit haben und ihm darf Wind und Wetter nichts anhaben. Ein wenig Ausdauer gehört dazu, um nicht aufzugeben, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Er muss gerne in einem Team arbeiten und von Vorteil ist auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.

Wie sieht es nach Abschluss der Lehre aus? Aufstiegschancen/ Weiterbildung oder Weiterbeschäftigung.

Dem ausgebildeten Maurer stehen ausgezeichnete Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten offen, z. B. in einer Kaderposition als Vorarbeiter, Polier, Bauführer oder sogar Baumeister.

Darüber hinaus sind noch viele andere, kürzere Aus- und Weiterbildungen möglich, z. B. Kranführer, Baumaschinenführer, Staplerfahrer, Sprengmeister, usw.

Eine Weiterbeschäftigung nach der Lehre ist im Lernbetrieb meistens möglich und sogar erwünscht, da die Aus- und Weiterbildung der eigenen Leute, sehr wertvoll und nachhaltig ist.

Viel wird auch von immer mehr Auszubildenden, welche ihre Lehre vorzeitig abbrechen. Wie sind diesbezüglich Ihre Erfahrungen?

Dieser Anteil ist sehr gering und es handelt sich dabei um seltene Einzelfälle.