Die Beschwerdeführer wären bereit, weiter zu verhandeln. Gemeinde und Kanton haben indessen an der letzten Sitzung klar gemacht, dass sie nicht mehr verhandlungsbereit sind. Entweder würden ihre Angebote jetzt angenommen oder nicht. Die intensiven Verhandlungen sind seit Februar mit grossem Aufwand geführt worden.
Im Laufe dieser Verhandlungen haben sich die Positionen der Parteien stark angenähert. Dabei wurden vier Hauptfelder diskutiert: die Kartierung der vom Bund verlangten Fruchtfolgeflächen im Gebiet Bilten-Riet-Näfels, Rückzonungen und Kompensationen für die von LIDL benötigten 8,9 ha Bauland im Schärhaufen Süd, Massnahmen im Umweltbereich (Lärmbelastung und Entwässerung) sowie vertrauensbildende Massnahmen zwischen Landwirten und Gemeinderat gekoppelt mit dem Image der Bauern in Näfels.
Im ersten und im letzten Punkt konnten rasch übereinstimmende Ergebnisse erzielt werden. Auch bei den Umweltschutzmassnahmen zeigten sich nach intensiven Verhandlungen Lösungsmöglichkeiten, die von allen Seiten hätten akzeptiert werden können. Knackpunkt waren die verlangten Rückzonungen und Kompensationen für das verlorene Landwirtschaftsland.
Anfangs April konnten die Standpunkte einander angenähert werden. Nicht ganz unerwartet kam dann mitten in den Verhandlungen der Entscheid von LIDL, wonach das Verwaltungszentrum in Weinfelden gebaut werde. Gemeinde und Kanton hatten in einem frühen Stadium der Verhandlungen klar gemacht, dass die von ihnen zugestandenen Konzessionen nur dann gelten sollten, falls LIDL auch das Verwaltungszentrum in Näfels bauen werde.
Mit dem Entscheid von LIDL war für Gemeinde und Kanton eine neue Ausgangslage entstanden, die weniger weitgehende Zugeständnisse rechtfertigte. Die langfristigen Interessen der Beschwerdeführer dagegen hatten sich durch diesen Entscheid von LIDL nicht geändert, da die für ein Verteilzentrum beanspruchte Landfläche und die Umweltbelastung gleich gross bleiben. Diese neuen, unterschiedlichen Standpunkte konnten nicht mehr zur Übereinstimmung gebracht werden. Eine Weiterführung der Mediation war für Gemeinde und Kanton nicht mehr sinnvoll, weil keine Verhandlungsmasse mehr vorhanden war.
Die Mediatoren bedauern, dass diese aufwändige Mediation nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Sie halten fest, dass die Gespräche, die in einer schwierigen Situation aufgenommen wurden, stets in gegenseitiger Achtung, mit Respekt und fair geführt worden sind. Die Kommunikationsebene zwischen den Beteiligten, insbesondere zwischen Gemeinderat und Beschwerdeführern, ist heute eine andere als vor Aufnahme der Mediation.
Mediation LIDL erfolglos beendet
Zwischen den Parteien der Mediation in Sachen Verteilzentrum LIDL in Näfels kommt keine Einigung zustande. Dieses Ergebnis zeigt sich nach der 8. Mediationssitzung vom vergangenen Montag. Es konnte keine Lösung gefunden werden, der alle Parteien zustimmen.