Medienerziehung – wie „Füürlä lernä“

Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit mit Computer und Internet. Welche Chancen und Risiken bringt die neue Welt mit sich? Was ist Medienerziehung? Dazu erhielten rund 40 Eltern und Lehrkräfte in der Aula des Schulhauses Buchholz in Glarus am letzten Mittwoch von Fachpersonen Antworten.



Live: Die 16-jährige Deborah vermittelte Einblicke in digitale Jugendszenen. (Foto: Th. Hämmerli)
Live: Die 16-jährige Deborah vermittelte Einblicke in digitale Jugendszenen. (Foto: Th. Hämmerli)

„Der Konsum von Internet und Computer durch Jugendliche ist eine Herausforderung“, sagte Thomas Hämmerli, Schulleiter an der Oberstufe Buchholz Glarus, zu diesem Elternanlass. Zu Beginn ihrer Präsentation verglichen die Fachreferenten Claudia Engesser und Joachim Zahn aus Uster die neuen Medien mit dem Feuer. Beides könne sowohl nützlich als auch schädlich sein. Der Erwerb von Medienkompetenz sei wie das „Füürlä lernä“. Bevor sie den Eltern und Lehrkräften eine Anleitung für eine behutsame und zielgerichtete Medienerziehung gaben, vermittelten die Vortragenden zusammen mit der 16-jährigen Deborah Einblicke in die digitalen Kinder- und Jugendszenen. Live vorgeführt wurde ein Überblick über gängige Anwendungen in den Bereichen Chat, Communities und Handy. Ob im Publikum viele zuvor wussten, dass sich die Beliebtheit von Jugendlichen an der Anzahl Freund/-innen in diesen Online-Foren bemisst?


Chancen und Risiken


Die in der Arbeit mit Jugendlichen erfahrenen Engesser und Zahn stellten in der Folge die Risiken, aber auch Chancen des Internet im Familienalltag dar. Namentlich zählten sie etwa zu den Gefahren: Überforderung mit Inhalten, Kostenfallen, Übergriffe aus dem Netz, Sucht und Bewegungsmangel. Zu den Entwicklungsmöglichkeiten würden gehören: Beziehungspflege, Ratgeber, Kommunikations-Kompetenzen, Selbstdisziplin und technische Kenntnisse.


Tipps für Eltern


Zur – auch hinsichtlich der Vorbereitung auf die Berufswelt – bedeutsamen Medienerziehung bekamen die für die Kinder und Jugendlichen Verantwortlichen viele praktische Tipps. Demnach kämen die Eltern nicht darum herum, sich selbst schlau zu machen. Dies schaffe zugleich Gelegenheiten mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen, bei ihnen gar Hilfe zu holen. Dann seien die technischen Einrichtungen exakt zu planen, Aufklärungsarbeit zu leisten und Schutzmassnahmen (Sperrzeiten, Filterprogramme) zu treffen und zu kontrollieren. Bei der Festlegung der Regeln sei eine Absprache zwischen den Eltern sehr empfehlenswert. Ralf Jacober