Medienmitteilung der Glarner Handelskammer

In den nächsten Wochen werden mehrere landrätliche Kommissionen und dann der Landrat über einen Verpflichtungskredit von 940 000 Franken für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs und die Erstellung eines Vorprojekts zum Ausbau des Schulstandorts Ziegelbrücke diskutieren. Für den Vorstand der Glarner Handelskammer ist die Vorlage aus bildungs- und wirtschaftspolitischer Sicht enorm wichtig. Er steht deshalb ausnahmslos hinter dem regierungsrätlichen Antrag.



Mewdienmittewiling derGl<rner Handelskammer zum Ausbau der Berufsschule Ziegelbrücke (Bild: zvg)
Mewdienmittewiling derGl<rner Handelskammer zum Ausbau der Berufsschule Ziegelbrücke (Bild: zvg)

Der Vorstand der Glarner Handelskammer begrüsst ausdrücklich die Pläne des Regierungsrats, die Strukturen im Glarner Berufsbildungswesen neu zu gestalten und den Standort Ziegelbrücke zu stärken. Bereits mit dem Bau der heutigen Berufsfachschule vor 40 Jahren haben unsere Vorfahren diesen weitsichtigen Schritt gewagt, obschon damals mit Schwanden auch ein Standort im südlichen Kantonsteil zur Diskussion stand. Rückblickend ist unbestritten, dass mit dem Entscheid eine Erfolgsgeschichte geschrieben wurde. Erst eine Infrastruktur an verkehrstechnisch optimaler Lage – auch für die umliegenden Kantone – ermöglichte dank kantonsübergreifender Schulortszuteilung das Führen entsprechender Klassen in mehreren Berufen. Der Kanton kann so nach wie vor ein breites Angebot zur Verfügung stellen, und in verschiedenen Berufen liess sich ein Abbau aus Effizienzgründen bis heute verhindern.

Entstanden sind die Pläne für den nun anstehenden Ausbau des Standorts Ziegelbrücke aufgrund räumlicher Engpässe am jetzigen Berufsschulstandort des Bildungszentrums Gesundheit und Soziales (BZGS) in Glarus und mittelfristigem Baubedarf in Ziegelbrücke. Statt in einer isolierten Herangehensweise grosse Bauetappen an den aktuellen Berufsschulstandorten in Angriff zu nehmen und mit kostspieligen Grossinvestitionen die jetzige dezentrale Struktur für Jahrzehnte zu zementieren, hat der Regierungsrat eine Gesamtschau vorgenommen und vier Szenarien geprüft:

·         Ausbau für Pflegeausbildungen am bestehenden Standort in Glarus (alter Migros).

·         Neubau für Pflegeausbildungen in Glarus (Areal alte Kaserne oder Raum Bahnhof/Ennetbühls).

·         Zentralisierung und Ausbau in Ziegelbrücke mit Aufgabe des Standortes Glarus für Pflegeausbildungen.

·         Kantonsexterne Lösung für Pflegeausbildungen.

Aus Sicht des Vorstands der Glarner Handelskammer ist die Zusammenführung am Standort Ziegelbrücke klar zu favorisieren. Der Vorstand der Glarner Handelskammer bitte die Kommissionen und den Landrat dem regierungsrätlichen Antrag zu folgen. Es handelt sich insgesamt um eine finanziell nachhaltige Investition an einem Standort, der ideal erschlossen ist. Das Festhalten an einer dezentralen Struktur bzw. das Zementieren derselben durch einen Ausbau des Standortes Glarus erscheint nur auf den ersten Blick günstiger (Investition rund 5,5 Mio. Franken), die Ausbildungskosten für Glarnerinnen und Glarner sind damit langfristig höher. Zudem ermöglicht dieses Szenario im Bereich der Pflegeausbildungen weder das notwendige Wachstum noch zeitgemässe Schulkonzepte, es löst das Problem des Sportunterrichtes nicht und verhindert die positiven Effekte neu gestalteter Glarner Berufsbildungsstrukturen.

Mit dem Entscheid für den Ausbau in Ziegelbrücke (Investitionen in Schulraum rund 14,5 Mio. Franken Sporthalle 5,7 Mio.; Verkaufserlös Liegenschaft Glarus -2,5 Mio.) werden die Kräfte in der Berufsbildung gebündelt, der Standort Ziegelbrücke wird gestärkt und mehr ausserkantonale Studierende erhöhen den Kostendeckungsgrad. Es ist auch ein Entscheid für die Zukunft, kann doch künftig auch auf Tertiärstufe (Hochqualifizierte) ein breiteres Angebot zur Verfügung gestellt werden. Das hat wiederum einen positiven Einfluss auf das Bildungsniveau im Kanton, auf unsere Standortqualität und letztlich auf das Wachstum in unserer Region. So profitieren die Wirtschaft und die Bevölkerung im Kanton vom Süden bis in den Norden.