Medienmitteilung: Die Glarner Unternehmen zählen auf Sie!

Das Glarnerland gehört zu den ersten Regionen in der Schweiz, die industrialisiert wurden. Was früher traditionelle Textilbetriebe waren, sind heute innovative Hightech-Firmen aus der Maschinen-, Elektro-, Kunststoff-, und Lebensmittelbranche. Viele dieser Unternehmen sind weit über die Kantons- und Landesgrenze hinaus erfolgreich tätig. Der europäische Binnenmarkt liegt schliesslich direkt vor der Tür.



Medienmitteilung der Glarner Handelskammer
Medienmitteilung der Glarner Handelskammer

Unsere Region hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage ist, mit der Zeit zu gehen und sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Der Rückgang der Textilindustrie gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts traf unsere Region hart – trotzdem schafften wir den Turnaround. Dass Produkte «made in Glarus» weltweilt gefragt sind, liegt auch an internationalen Abkommen wie zum Beispiel den Bilateralen Verträgen. Diese ermöglichen es unseren Unternehmen, ihre Produkte zu exportieren und weltweit verlässliche Kundenbeziehungen aufzubauen. Diese grenzübergreifenden Beziehungen sorgen für Stabilität und letztlich für den Wohlstand von uns allen.

Nun jedoch droht Ungemach. Grund dafür ist die «Selbstbestimmungs»-Initiative der SVP. Die Vorlage, über die wir am 25. November abstimmen, setzt nicht weniger als 600 Wirtschaftsabkommen aufs Spiel. Sie alle könnten bei einer Annahme dieser gefährlichen Vorlage neu verhandelt oder «nötigenfalls» gekündigt werden – und das sogar rückwirkend. Was dieses schwammige «nötigenfalls» aus dem Initiativtext genau bedeutet, können nicht einmal die Initianten selbst erklären. Umso grösser ist die Verunsicherung bei den Unternehmen. Betroffen sind insbesondere jene Firmen, die im Import- oder Exportbereich tätig sind – und damit auch zahlreiche Betriebe im Kanton Glarus.

Die Initiative schadet nur der Rechtssicherheit in unserem Land und stellt auch die Stellung der Schweiz als verlässliche, international vernetzte Partnerin aufs Spiel. Mehr als das: Indem sie die Schweiz zur Vertragsbrecherin macht, befördert die Initiative unser Land wirtschafts- und aussenpolitisch ins Abseits. Und das ohne jeglichen Handlungszwang. Bei der Vorlage handelt es sich somit um ein klassisches Eigengoal. Dass die Vorlage darüber hinaus sogar den Menschenrechtsschutz angreift und damit unsere humanitäre Tradition aufs Spiel setzt, macht die Sache nur noch schlimmer.

Nur mit einem deutlichen NEIN am 25. November können wir diese weitreichenden Konsequenzen verhindern. Die Glarner Unternehmen zählen auf Sie. Und ich ebenfalls.