Die Mitglieder der Mitte Glarus haben im «Stadthof» die Geschäfte der bevorstehenden Herbstgemeindeversammlung diskutiert und die Parolen gefasst. Die besorgniserregende Entwicklung der Gemeindefinanzen zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Diskussion der einzelnen Traktanden. Es setzte sich aber die Überzeugung durch, dass die vorgelegten Kreditgeschäfte im Einklang mit der gültigen Strategie liegen. Mit der aktuellen Legislaturplanung wurden umfangreiche Investitionen beschlossen. Streicht man nun einzelne Kredite unbedarft aus reiner «Sparwut», besteht die Gefahr, dass bereits getätigte Investitionen wirkungslos verpuffen.
Dies soll aber nicht bedeuten, dass weniger dringliche Ausgaben nicht zurückgestellt werden sollen. Gemeindevizepräsidentin Andrea Trummer informierte die Anwesenden, dass die Gemeindeverwaltung bereits beim Budget 2025 angehalten war, mögliches Sparpotenzial zu realisieren. Grosse Würfe sind aber innerhalb eines Jahres nicht möglich. So reicht auch die beantragte Erhöhung des Steuerfusses um 3% nicht aus, um das strukturelle Defizit zu beseitigen. Die Steuererhöhung ist zwar schmerzlich, aber nötig und letztlich auch konsequent, dessen war man sich bereits bei der letzten Steuersenkung bewusst. Aus Sicht der Mitte Glarus braucht es jetzt ein strategisches Vorgehen, um die Gemeindefinanzen wieder ins Lot zu bringen, so wie es bereits in den Anfangsjahren der neu geschaffenen Gemeinde Glarus erfolgreich durchgeführt wurde. Die Planung der kommenden Legislatur muss ganz im Zeichen der Sanierung der Gemeindefinanzen stehen.
Mit der Neuvorlage zur Schaffung weiterer Tempo-30-Zonen erfüllt der Gemeinderat den ihm von der Gemeindeversammlung 02/22 erteilten Auftrag. Dass der Verpflichtungskredit dabei gegenüber der ursprünglichen Vorlage um CHF 180 000 tiefer ausfällt, ist ein willkommener Nebeneffekt. Ebenfalls unbestritten war der Anschluss des Gemeinde- und des Gesellschaftshauses Ennenda an den Wärmeverbund. Kontroverser wurde hingegen die Sanierung der Alp Hinterschlatt diskutiert. Schliesslich überwog aber die Meinung, dass es nicht sinnvoll ist, einen einzelnen Kredit bei einer Alp zu streichen, bei der die Sanierung bereits im Gange ist. Wollte man bei den Alpen sparen, braucht es dazu einen Grundsatzentscheid. Auch die Betriebsbeiträge an den Verein Glarus Service fanden den Zuspruch der Parteimitglieder, würden sie doch zu einer verstärkten Wertschöpfung für Handel und Gewerbe am Standort Glarus beitragen. Die positive Entwicklung im Hauptort durch die Vernetzung der einzelnen Leistungsträger ist wahrnehmbar. Es gilt, den eingeschlagenen Weg weiterzuführen.
Für die Wahl als Mitglied des Wahlbüros schlägt die Mitte Glarus die 34-jährige Elisabeth Hamann vor. Sie lebt in Glarus und arbeitet als Asylbetreuerin beim Kanton Glarus. Sie ist hochmotiviert, sich aktiv für die Stärkung der Demokratie einzusetzen und damit einen persönlichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.