Medienmitteilung Frauensession

Anlässlich des Jubiläums zu 50 Jahren Frauenstimmrecht organisiert Alliance F eine Frauensession im Bundeshaus. Ende Oktober beraten 246 gewählte Frauen aus der ganzen Schweiz über dringende, frauenspezifische Anliegen.



Carla Heer, Rechtsstudentin aus Oberurnen (Bild: zvg)
Carla Heer, Rechtsstudentin aus Oberurnen (Bild: zvg)

Acht Kommissionen, bestehend aus Sessionsteilnehmerinnen und Kommissionsleitung, bereiten Forderungen vor, welche an der Session debattiert werden. Die angenommenen Forderungen werden Parlament und Bundesrat überreicht. 

Als einzige Vertreterin aus dem Glarnerland wurde Carla Heer in die Session gewählt. Die 22-jährige Rechtsstudentin ist aktives Mitglied in der Frauenzentrale Glarus. An der Frauensession ist sie Mitglied der 26-köpfigen Kommission für «Rechtsfragen und Schutz gegen Gewalt», die in mehreren Sitzungen einen Forderungskatalog erarbeitet. Gemäss Carla Heer herrschte in den Sitzungen eine zukunftsgerichtete und ausgeglichene und respektvolle Stimmung, in der unterschiedliche Standpunkte angehört und diskutiert wurden. 

Die Forderungen der Kommission «Rechtsfragen und Schutz gegen Gewalt» sind an der Istanbul Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt angelehnt und teilen sich in die Kategorien Prävention, Schutz, und Rechtsgrundlage auf. 

Prävention: Gefordert wird eine nationale Sensibilisierungs- und Präventionskampagne, welche mindestens einmal pro Jahr durchgeführt werden soll. 

Schutz: Geschlechtsspezifische Gewalt ist in der Schweiz die häufigste Form von Gewalt, somit werden finanzielle Ressourcen gefordert. 

Rechtsgrundlage: Die Kommission fordert eine Revision des Sexualstrafrechts, vor allem der Artikel der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung. Gefordert wird ein konsensbasiertes Sexualstrafrecht. 

In diesem Jubiläumsjahr lebt die Idee der Frauensession zum zweiten Mal auf. Für den Nationalratssaal ungewohnt ist, dass keine Männer vertreten sind, und dass die Schweizer Staatsbürgerschaft für die Wahl irrelevant war. Auch darin zeigt sich die Frauensession mehr als innovativ.

Carla Heer sagt, dass sie sich auf die Frauensession freue. Sie sei gespannt auf die Frauen, die Anträge, die Stimmung und die Entscheide. Die Frauensession hat vor allem einen repräsentativen Charakter. Sie soll ungeachtet politischer Differenzen ein starkes Zeichen der Einigkeit von Frauen für Frauen aus der ganzen Schweiz sein.