Medienmitteilung Komitee Pflege Glarnerland

Das Komitee Pflege Glarnerland dankt allen Pflegenden, die im Beruf bleiben und auch jetzt über die Feiertage für die Patienten da sind, und möchte ihnen Mut machen. Neben der Umsetzung der Pflegeinitiative birgt das kantonale Pflege- und Betreuungsgesetz Chancen für eine Verbesserung der Situation.



Landrätin Sabine Steinmann überreicht vor dem Rathaus in Glarus im Namen des Komitees Pflege Glarnerland die Petition an Ratsschreiber Hansjörg Dürst (mitte) und Gesundheitsminister Benjamin Mühlemann. (Bild: j.huber)
Landrätin Sabine Steinmann überreicht vor dem Rathaus in Glarus im Namen des Komitees Pflege Glarnerland die Petition an Ratsschreiber Hansjörg Dürst (mitte) und Gesundheitsminister Benjamin Mühlemann. (Bild: j.huber)

Das Komitee Pflege hat Anfang November seine Petition mit fast 2000 Unterschriften aus der Bevölkerung dem Kanton übergegeben. Darin wird «mehr Personal und gute Pflege» gefordert. Eine Antwort steht noch aus. In der Zwischenzeit hat der Nationalrat erfreulicherweise die erste Tranche der Umsetzung der Pflegeinitiative angenommen – die Ausbildungsoffensive. Der Bund stellt dafür knapp 500 Millionen Franken zur Verfügung. Diese Gelder fliessen nur, wenn die Kantone ihrerseits Mittel in gleicher Höhe sprechen. Jetzt liegt es an den Kantonen, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Ausbildungsoffensive ins Rollen kommt. Das Komitee Pflege begrüsst es, wenn der Kanton Glarus sich bald an die Umsetzung macht.

Studien belegen, dass Komplikationen und Sterblichkeit wegen des Fachpersonenmangels zunehmen – das ist aus berufsethischer Sicht nicht verantwortbar. Kranke, verletzliche Menschen brauchen Zeit, um so gepflegt zu werden, wie sie es aufgrund ihrer Situation brauchen. Dafür braucht es eine bedarfsgerechte Personaldotation und eine angemessene Abgeltung der Pflegeleistungen. Ohne diese parallelen Massnahmen verpufft die Ausbildungsoffensive. Erstens, weil niemand für die Lernenden Zeit hat und zweitens, weil der Personalmangel zu ethischen Dilemmas führt und auch neu Ausgebildete bald wieder aussteigen lässt. Daher sollten wir uns alle dafür einsetzen, dass die Arbeitsbedingungen weiterhin verbessert werden und es attraktiv ist, im Kanton Glarus dem Pflegeberuf nachzugehen.

Fürs 2023 wünschen wir uns, dass sich der Dialog zwischen den Gesundheitsbetrieben, dem Kanton und der Vertretung der Pflegenden weiter so positiv entwickelt, wie es sich in letzter Zeit abzeichnet. Das Komitee Pflege Glarnerland beteiligt sich gerne an diesem wichtigen Prozess.

Wer sich im Komitee Pflege Glarnerland engagieren möchte, kann sich gerne melden unter [email protected].