Medienworkshop bei Grünenthal in Mitlödi

Die PR-Kommission der Glarner Handelskammer besucht im Rahmen ihres Medienworkshops Glarner Produktionsfirmen. Der Besuch am 08. Juni 2006 galt der Grünenthal Gruppe in Mitlödi



Medienworkshop bei Grünenthal in Mitlödi

Firmenpräsentation durch den Geschäftsführer

Dr. Dieter Peters In seiner Präsentation wies Dr. Peters darauf hin, dass die Firma bereits seit 50 Jahren in Mitlödi ansässig ist. Vielen älteren Glarnern dürfte die Firma aber noch unter dem früheren Namen „Protochemie“ ein Begriff sein. Die Grünenthal GmbH, Deutschland, wurde 1946 durch die Famile Wirtz gegründet und ist nach wie vor im Familenbesitz. Sie kann somit dieses Jahr das 60-jährige Jubiläum feiern. Gleichzeitig mit der Grünenthal Gruppe Schweiz die das 50-jährige Jubiläum begehen. Mitlödi ist zentraler Standort des Konzerns für die Wirkstoff- und Pharmaproduktion. Zusätzlich ist sie verantwortlich für den Vertrieb der Grünenthal Medikamente im Schweizer Markt. In Mitlödi werden 145 MitarbeiterInnen beschäftigt. In der Produktion arbeiten 64, in der Qualitätssicherung 20 und im Marketing/Vertrieb und Verwaltung 61 MitarbeiterInnen.

In den vergangenen Jahren hat Grünenthal gegen 70 Mio. Franken in moderne, leistungsfähige Produktionsanlagen, in die Infrastruktur und vor allem auch in die Qualitätssicherung investiert. Der direkte Kontakt zur Behörde und damit verbunden die kurzen Wege der Entscheidungen haben viel dazu beigetragen, dass Grünenthal dem Standort Mitlödi treu geblieben ist. Dazu kommen die stets motivierten Mitarbeiter, welche sich mit Stolz mit dem Unternehmen identifizieren. Demzufolge ist auch die Leistung jedes Einzelnen entsprechend gross.

Hohe Qualitäts- und Produktionssicherheit

Im Verhältnis zu den insgeamt 145 Mitarbeitern scheint die Zahl von 20 Mitarbeitern in der Qualitätssicherung hoch. In Pharmabereich, aber insbesondere bei der Grünenthal hat die Qualität oberste Priorität. Laufende, erfolgreich ausgeführte Audits und auch das erreichen von ISO 14001 sind dafür Beweis genug. Seit Produktionsbeginn ist in den vielen Jahren keine Qualitätsbeschwerde und auch kein Rückruf eingegangen. Es sind bis heute keine Umweltfälle oder –beschwerden erfolgt. Auch sind bisher keine Prozessunfälle zu verzeichnen. Die Sicherheit geht über alles. Die Mitarbeiter bei Grünenthal erledigen einen guten, sogar sehr guten Job. In dieser Branche macht vielmals der Mitarbeiter den Unterschied. Grünenthal investiert laufend in die Weiterbildung des Personals.

Eine breite Produktepalette

Im Anschluss an die sehr interessanten Ausführungen von Dr. Peters präsentierte Herr Humbel, Leiter Marketing und Vertrieb, den Anwesenden einige, der von Grünenthal hergestellten Produkte. Da wäre das Schmerzpflaster „Transtec“ zu erwähnen. Das Pflaster muss nur alle vier Tage ausgewechselt werden, hat also eine lange Wirkungszeit. Dann ebenfalls zur Bekämpung von mässig bis starken Scherzen „Zaldiar“. Hier erfolgt die Wirkung rasch, die Wirkungsdauer ist aber auf bis zu 5 Stunden eingeschränkt. Der Renner unter den Medikamenten ist sicher „Tramal“. Auf diesem Medikament gründet sich die eigentliche Erfolgsgeschichte von Grünenthal. Eingesetzt wird das Medikament bei mittel- bis starken Scherzen. Obwohl bereits seit 1978 in der BRD, seit 1981 in der Schweiz und erst seit 1995 in den USA vertrieben, erreicht dieses Medikament nach wie vor steigende Absatzzahlen. Ergänzt wird diese Palette durch „Belara“ einer Antibaby-Pille. Diese wurde 1999 erstmals in Deutschland und seit 2002 auch in der Schweiz angeboten. Mit dem Produkt „ClaroSip“ beschreitet Grünenthal eine neue Technologie. Das Antibiotika wird in kleinster Granulatform in einen Trinkhalm abgefüllt. Der transparente Controller (Trinkhalm) garantiert den Transport des Granulates mit der Flüssigkeit während des saugens am Strohhalm. Dies gewährleistet zudem eine abschliessende Kontrolle, ob die volle Dosis vom Patienten geschluckt wird. Dieses System bewährt sich vor allem bei Kleinkindern. Er rechnet, dass 2007 dieses neuartige System auf den Markt gelangen wird. Anschliessend lud Dr. Peters die Anwesenden zu einem Betriebsrundgang durch das gesamte Areal ein.

Betriebsrundgang – Produktionsstätte von Tramadol

Auf dem Rundgang wurde klar, warum Grünentahl über die weltweit grösste Produktionsstätte zur Hestellung von Tramadol HCL verfügt. Die Anlagen sind für jeden Besucher Imposant und äusserst Beeindruckend. Aus sicherheitsgründen mussten sämtliche Handys und auch die Fotoapparate komplett ausgeschaltet werden. Zu gross wäre die Gefahr einer Explosion durch den geringsten Funkensprung. Wie Herr Häfeli, Mitarbeiter bei Grünenthal erwähnte, werden in Mitlödi 80% des gesamten Weltbedarfs an Tramadol hergestellt. Die Produktion erfolgt im Dreischichtbetrieb. Aufgrund der grossen Nachfrage wird auch über das Wochenende sowie an Feiertagen in dieser Produktion gearbeitet. Das Endprodukt wird einer sehr strengen, vierfach Kontrolle unterzogen. Erst nach erfolgter Freigabe durch die Qualitätssicherung wird Tramadol ausgeliefert. Im Anschluss konnten sich die Besucher davon überzeugen, dass die Qualitätssicherung bei Grünentahl einen enorm hohen und äusserst wichtigen Stellenwert einnimmt. Im Labor und unter der Führung von Dr. Peter Bethke konnte man sich von dieser Aussage überzeugen. Viele, zum Teil sehr teure Instrumente und Spezialwaagen unterstützen die ChemielaborantenInnen bei ihrer sehr wichtigen und auch verantwortungsvollen Arbeit.

Lehrlingsausbildung – ein wichtiger Faktor bei Grünenthal Mitödi

Gegenüber glarus24.ch betonte Dr. Peters und später auch sein Mitarbeiter, Herr Häfeli, dass Grünenthal sehr viel Wert auf die Lehrlingsausbildung legt. In der Regel befinden sich acht Lehrlinge in der Ausbildung. Die Rekrutierung von Lehrlingen für den Kaufmännischen Beruf bildet in der Regel kein Problem. Dagegen finden sie leider nur mit grosser Mühe Interessierte für die Ausbildung als ChemikantenInnen oder ChemielaborantenInnen. Auf dem Betriebsrundgang konnte man sich überzeugen, dass Grünenthal hervorragende Ausbildungsplätze in einem gut geführten Umfeld anbietet. Die Berufe haben auch sehr gute Chancen für die Zukunft. Ob in der Weiterbeschäftigung in Mitlödi oder auch in einem andern Chemiebetrieb, diese Fachleute sind gesucht.

Zum Abschluss offerierte Dr. Peters den Teilnehmern noch einen feinen Imbiss. Bei dieser Gelegenheit konnten noch viele weitere Fragen geklärt werden. Es war eine beeindruckende Führung durch ein modernes und innovatives Unternehmen. Das Glarnerland darf stolz sein, dass die Grünenthal Gruppe sich vor vielen Jahren für Mitlödi entschieden hat und heute noch zu diesem Standort steht..