Mehr Flexibilität in Raum und Zeit

Am letzten Freitag lud die Gleichstellungskommission des Kantons Glarus zu einem Referat und einer anschliessenden Podiumsdiskussion in die Landesbibliothek Glarus. Die Nationalrätin Lukrezia Meier Schatz und weitere Referenten gingen der Frage nach, was Männer wollen.



Sechs Personen
Sechs Personen

Beruf, Familie und Freizeit. Drei Bereiche, die irgendwie unter einen Hut gebracht werden müssen und deren Vereinbarkeit viele Fragen aufwirft. Und dies nicht nur bei Frauen, wie die durch die Nationalrätin Lukrezia Meier Schatz im Auftrag des Kantons St. Gallen erarbeitete Studie beweist. Unter dem Thema «Was Männer wollen?» wurden rund 1300 Männer zum Thema Vereinbarkeit befragt. «Wie sich herausgestellt hat, sind sehr viele Männer an ihrem Arbeitsplatz zufrieden. Die Studie zeigt aber auch an vielen Stellen ein mögliches Konfliktpotenzial», führte Meier Schatz in ihrem Referat im Soldenhoffsaal aus. Vor allem die Zeitautonomie sei ein grosser Wunsch der Befragten. Viele würden sich hier mehr Flexibilität wünschen, damit sie in wichtigen Situationen Zeit für die Familie oder den Partner freischaufeln können. Ebenfalls mehr Flexibilität wäre am Arbeitsplatz wünschenswert, sodass zum Beispiel öfter zu Hause gearbeitet werden kann. Viele Befragte könnten sich auch gut vorstellen, ihr Arbeitspensum zum Beispiel auf 80 Prozent zu reduzieren. «Die meisten sind hier auch bereit, gewisse finanzielle Einbussen in Kauf zu nehmen», schloss die Nationalrätin. In der anschliessenden Podiumsdiskussion schilderten sechs Personen verschiedene Möglichkeiten der Vereinbarkeit und äusserten ihre Gedanken und Ideen zu diesem Thema. Der Grundtenor war, dass ein generelles Umdenken stattfinden muss. Noch sind bei beiden Geschlechtern starre Rollenvorbilder vorhanden, die neuen Arbeitszeitmodellen im Wege stehen. Wichtig dabei sei aber auch, dass in vielen Bereichen Frauen weniger verdienen als Männer. Eine Reduktion des Pensums des Mannes könne so nicht entsprechend und so leicht durch die Frau kompensiert werden. Ein goldener Weg gibt es sowieso nicht, da jede Familie, jedes Paar und jeder Mensch ganz individuelle Bedürfnisse und Wünsche haben, die sich im Laufe der Zeit stark ändern können.