Mehr Frauen in der Politik

Im Hinblick auf das wichtige Wahljahr 2019 ist es höchste Zeit, dass die politischen Parteien auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis achten und Frauen aktiv fördern.

 



Mehr Frauen in der Politik

Im Glarnerland gibt es immer wieder Kampagnen, Aktionen, Seminare usw., die Frauen zur aktiven Teilnahme in der Politik auffordern oder unterstützen wollen. Dies aus einem sehr guten Grund: Der Anteil der Frauen in der Politik auf Gemeinde-, kantonaler oder nationaler Ebene ist weiterhin relativ tief. Auf nationaler Ebene gestalten aktuell gerade einmal 71 Frauen die Schweizer Politik mit. Im Bundesrat mit 3 Frauen und 4 Männern, im Nationalrat mit 64 Frauen und 136 Männern und im Ständerat mit 7 Frauen und 39 Männern. Der Frauenanteil liegt in diesen Gremien also zwischen 15% und 43%. Im Glarner Landrat beträgt der Frauenanteil knapp 22%. Dies ist zwar ein Höchststand, gemessen am Anteil der Frauen an der Schweizer Bevölkerung. Denn mit 50,4% (Stand 2018) machen die Frauen sogar die Mehrheit der Bevölkerung aus. Dies spiegelt sich in der Politik bisher überhaupt nicht ab.

Aus diesen Gründen begrüsst die Frauenzentrale des Kantons Glarus die weibliche Kandidatur für die Nationalratswahlen im Oktober 2019. Es ist ein mutiger Schritt, wenn man die Zahlen oben in Betracht zieht. Schweizweit werden voraussichtlich deutlich mehr Frauen als vor vier Jahren für einen Sitz in Bern kandidieren. Leider heisst das noch lange nicht, dass sie auch gewählt werden. Viele scheinen noch Vorurteile zur Kompetenz einer Frau mit dem gleichen Leistungsausweis wie ein Mann zu haben. Wie im Berufsleben muss eine Frau oft viel besser sein als ein männlicher Bewerber oder Kollege. Wann werden diese Ungleichheiten endlich aufhören? Unter anderem, indem wir Frauen bei Kandidaturen unterstützen! Wenn wir dies nicht tun, wird der nächste Schritt mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Frauen-Quote sein. Ein Vorgehen, welches auch nicht unumstritten ist.

Die Frauenzentrale des Kantons Glarus ist parteipolitisch neutral und spricht keine Wahlempfehlungen aus. Sie ruft jedoch alle Stimmberechtigten auf, am 20. Oktober 2019 an die Urne zu gehen. Denn Schweizerinnen und Schweizer haben ein Stimmrecht, welches gleichzeitig auch als eine Stimmpflicht angesehen werden sollte.