Mehr Gerechtigkeit und Solidarität

Die diesjährige 1. Augustfeier fand bei strahlend schönem Wetter wiederum auf dem Marktplatz im Grund statt. Die Festrede hielt Landrat Markus Rhyner aus Elm, in der er für den Zusammenhalt in der Schweiz und in der neuen Gemeinde „Glarus Süd“ plädierte. Die Harmoniemusik Schwanden spielte eine Reihe von Stücken aus dem Bereich der Blasmusik



Markus Rhyner SP-Landrat aus Elm während seiner 1.Augustrede in Schwanden (Bild: mst.)
Markus Rhyner SP-Landrat aus Elm während seiner 1.Augustrede in Schwanden (Bild: mst.)

Schätzungsweise 200 Personen fanden sich im Laufe des Morgens auf dem Marktplatz im Grund ein, um sich beim vom Samariterverein und der Harmoniemusik hergerichteten, reichhaltigen Brunch zu verköstigen. Die Harmoniemusik spielte zur Unterhaltung der Festbesucher den einen oder anderen Marsch. Hans Hefti vom Samariterverein und Hanspeter Klauser von der Harmoniemusik hielten kurze Ansprachen. Klauser stellte seine Rede unter das Motto „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern und Schwestern“ aus Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“.

Festrede von Markus Rhyner

Zur persönlichen Motivation meinte Rhyner, er freue sich speziell, in Schwanden reden zu dürfen, verbinde ihn doch so manches mit dieser „Hauptstadt des Hinterlandes“. Zudem mache er dies zum ersten Mal. Er verwies auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt in der Schweiz, die es zu pflegen gelte. Sie habe durch den inneren Zusammenhalt einen beachtlichen Wohlstand errungen. Er störe sich daran, dass Einwohner der verschiedenen Landesteile übers Englische miteinander kommunizierten, und die niedrige Stimmbeteiligung bei Wahlen und Abstimmungen im Kanton gebe ihm zu denken.

Seine Botschaft kleidete er in drei Appelle: Erstens: Mehr Gerechtigkeit und Solidarität. Das Abheben der Finanzwelt gegenüber der Politik sei negativ. Er kritisierte die hohen Managerlöhne und meinte, die Zustände im Zusammenhang mit den „Working Poor“, also den Arbeitenden, die trotz vollem Lohn auf keinen grünen Zweig kommen, gefährdeten den sozialen Frieden. Zweitens ermunterte er die Zuhörerschaft dazu, sich politisch zu engagieren, ob in der Gemeinde oder im Kanton. Und drittens wünsche er sich einen verstärkten Austausch zwischen den Sprachregionen der Schweiz sowie zwischen Stadt und Land. Man solle auch über den Zusammenhalt in der neuen Gemeinde „Glarus Süd“ nachdenken. Zum Dank für seine Gedanken erhielt Rhyner einen Meter Bier, also viele Flaschen Bier im einen Meter langen Holzständer.

Musikalisches Programm

Die Harmoniemusik Schwanden, die beim Kantonalen Glarner Musikfest dabei gewesen war, spielte in voller Besetzung mit 41 Musikerinnen und Musikern auf. Waren die ersten Stücke noch Märsche gewesen, so weitete sich die Bandbreite der Stile mehr und mehr. Etliche der Stücke hatten die Schwandner bereits am Kurzkonzert beim Kantonalen im Schulhaus „Schnegg“ in Näfels vor vollen Reihen dargeboten, so das Stück „Skyline“ von Sven van Calster mit der langsamen Einleitung, der dann ein stark rhythmischer Hauptteil folgt. Ebenfalls bereits in Näfels vorgetragen worden war Peter Maffays Hit „Über sieben Brücken“ mit dem bekannten Refrain im Forte und dezent gespielten einzelnen Strophen sowie einem Saxophonsolo. Weiter im Programm waren der bekannte „Soul Bossa Nova“ mit dem berühmten Einsatz des Piccolos, der volkstümlich angehauchte Marsch „Larunda“ von Charlie Schmid, bei dem die Musikanten auch noch ihre gesanglichen Fähigkeiten beweisen konnten sowie – was natürlich nicht fehlen durfte – der „Schweizerpsalm“, bei dem das Publikum stehend mitsang.

Gegen Mittag ging man über zum Bratwurst- und Cervelatessen, aber zu dem Zeitpunkt war mehr als die Hälfte der Festbesucher bereits auf dem Nachhauseweg.