«Mehr kulturelle Veranstaltungen als in der Stadt Zürich»

Rund 30 Mitglieder des Kulturvereins fanden sich am Donnerstag im Brauereigasthof Adler in Schwanden zur 101. Hauptversammlung ein. Unter der Leitung von Vereinspräsidentin Ruth Tüscher war die Traktandenliste innert drei Viertelstunden durch. Die Arbeit des Vorstands wurde durch die Anwesenden verdankt, darunter auch von Hansruedi Forrer, Gemeindepräsident von Glarus Süd.



«Mehr kulturelle Veranstaltungen als in der Stadt Zürich»

Punkt 20 Uhr läuteten die Glocken der benachbarten Kirche die Hauptversammlung ein. Es war es etwas eng in der Hopfenstube des Brauereigasthofs und bei den Anwesenden dominierten die Haarfarben grau und weiss. Denn so erfolgreich der Kulturverein ist, so kämpft er doch mit demselben Problem wie andere Vereine: Jüngere Menschen sind zwar auch interessiert an Kultur, verpflichten sich aber nicht so gern zu einem dauernden Engagement. Umso mehr freute sich die Präsidentin Ruth Tüscher, dass sie für die abtretende Sally Leuzinger mit Marielotte Leuenberger ein neues Vorstandsmitglied begrüssen durfte.

Erfolgreiches Jubiläumsjahr

Protokoll der letzten Hauptversammlung, Jahresbericht und Jahresrechnung samt Budget für das neue Jahr waren schnell besprochen und stiessen auf keinen Widerspruch. Zusätzliche Erklärungen waren angebracht, weil das zu Ende gehende Jahr ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens des Kulturvereins stand. Dies zeigte sich unter anderem in einem grösseren Aufwand, anderseits aber auch in einem höheren Ertrag. Für Interessierte lagen im Saal einige Exemplare der Jubiläumsbroschüre «100 Jahre Kulturverein Glarus Süd» auf, die der Historiker Rolf Kamm im Auftrag des Vereins verfasst hatte.

Zum Schluss stellte Ruth Tüscher das Programm für die Saison 2023/2024 vor. Zwischen dem 30. September und dem 27. April nächsten Jahres stehen 15 Veranstaltungen auf dem Programm. Neben den traditionellen Anlässen wie dem «Candle Light Dinner» oder der Weihnachtsfeier für Pensionierte umfasst das Programm fast für jeden Geschmack etwas, von A wie Adventskonzert bis Z wie Zentralschweizer Ländlermusik mit dem «Quartett Waschächt». Ausserdem darf sich das Publikum auf klassische Konzerte mit zum Teil international bekannten Interpreten freuen, aber auch auf die Jenson Jazzband, auf Tanz, Theater, eine Lesung sowie Cabaret/Comedy, zum Beispiel mit Simon Enzler.

Von der Schlammlawine begraben

Gemeindepräsident Forrer war offensichtlich froh, sich an diesem Abend ausnahmsweise nicht mit dem folgenreichen Hangrutsch in Schwanden befassen zu müssen. Am Rande war allerdings auch die Wagenrunse ein Thema, war doch der ganze erste Programmversand im Verteilzentrum der Post durch die Schlammlawine verschüttet worden. Hansruedi Forrer, selber Mitglied des Kulturvereins Glarus Süd, zeigte sich abschliessend begeistert vom bisherigen kulturellen Angebot, aber auch vom neuen Programm. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sei, eine Veranstaltung zu planen, zu organisieren und durchzuführen, immer in der Hoffnung, die Bemühungen würden durch einen Publikumsaufmarsch belohnt. Sein Lob illustrierte Forrer mit einem Vergleich, den sie an der Limmat nicht gern hören würden: «Im Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl ist das Kulturangebot in Glarus Süd grösser als in der Stadt Zürich.»