Mehr Platz für elektronische Systeme

Die Marelcom AG in Nidfurn baut an: eine Lagerhalle mit

einer Kapazität von 4300 Kubikmetern. Mitte April ist sie bezugsbereit. Die Handels- und Dienstleistungsfirma für

Elektronik beschäftigt 20 Angestellte.

 



Mut für Investitionen: Hansjörg Marti (li.) und Hansruedi Freuler von der Marelcom AG realisieren einen Anbau an den erst viereinhalbjährigen bisherigen Bau. (Bild Irène Hunold)
Mut für Investitionen: Hansjörg Marti (li.) und Hansruedi Freuler von der Marelcom AG realisieren einen Anbau an den erst viereinhalbjährigen bisherigen Bau. (Bild Irène Hunold)

Der rechteckige Anbau fügt sich nahtlos an den auffälligen, modernen Rundbau mit der Aussenhülle aus Aluminium-Wellblech. Auch der Anbau wird mit demselben Material verkleidet. Im Inneren aber besticht er durch Holz. Die 4300 Kubikmeter grosse Lagerhalle wird 650 Paletteplätze bieten: Ein hochmodernes automatisches Lager entsteht.

«Obwohl der bisherige Neubau erst viereinhalb Jahre alt ist, stiessen wir mit dem Platz bereits wieder an die Kapazitätsgrenze», sagt Bauherr Hansjörg Marti, der die Firma zusammen mit Hansruedi Freuler führt. Vor allem im Lager und bei der Montage habe der Platz gefehlt. So sehr, dass vom Gebäude in Haslen, in welchem Marti vor zwölf Jahren die Firma gegründet hatte, sogar Raum dazugemietet werden musste. «Nun können wir das Lager zügeln und den frei gewordenen Platz für die Montage zusätzlich nutzen», sagt Marti. Die Arbeitsplätze der 20 Angestellten sind hell, direkt an der Linth mit Aussicht auf den Tödi.

Alles wie aus einem Guss

Für den Neubau wurde von den SBB ein Streifen Land erstanden, denn das firmeneigene Land spitzt sich zu einem Dreieck zwischen Linth und Geleise zu. «Ein Drittel vom Boden hätte wegen den gesetzlich vorgegebenen Abständen nicht sinnvoll genutzt werden können», erklärt Hansjörg Marti. Zum grössten Teil seien Handwerker aus dem Glarner Hinterland berücksichtigt worden.

Architekt ist Massimo Di Caudo, wie schon zuvor für den bisherigen Bau. Die Holzelemente seien vom Hallenbauer Fridli Holz in Linthal vorfabriziert worden, so dass die Halle innerhalb von wenigen Tagen aufgerichtet gewesen sei. Nun wird sie noch isoliert und mit der Aussenhülle versehen. Später wird alles wie aus einem Guss wirken, auch wenn das Bodeniveau der Lagerhalle 90 Zentimeter höher liegt als dasjenige des bestehenden Lagers: damit dieses dem Strassenniveau angepasst ist.

Von Komponenten zu Systemen

«Mitte April ist die Halle fertig, Ende April sollte sie bezogen sein», rechnet sich Marti aus. Das Geschäft laufe gut, vor allem im sogenannten Systemgeschäft gebe es eine positive Entwicklung. Zu Beginn war die Marelcom AG auf das Handeln mit Komponenten spezialisiert. Marti hatte die Firma ursprünglich durch ein Management-Buyout aus der damaligen Zettler AG Näfels erstanden.

Mehr und mehr gehe es nun aber um aus solchen Komponenten bestehende ganze Systeme. «Das ist anspruchsvoller und für den Lieferanten interessanter, denn es entstehen Synergien», erklärt Marti. Zum Beispiel werden ganze Zahlterminals hergestellt oder Bedienoberflächen für Metallbearbeitungsmaschinen oder Fernbedienungen für verschiedene Geräte, die sich in verschiedenen Räumen befinden. «Wir sind nun auch ein Engineer-Unternehmen geworden», freut sich der Unternehmer, der im Schweizer Markt eine Nische ausfüllt.

Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer