Mehr Professionalität durch Zertifizierung

Zur 43. Delegiertenversammlung des Samariterkantonalverbandes Glarnerland traf sich die recht grosse Samariterfamilie bei herrlichem Frühlingswetter auf dem Kerenzerberg.



George Scherer und ein Teil des SVGL-Vorstandes. (Bilder: zvg) Gemeindepräsident von Glarus Nord
George Scherer und ein Teil des SVGL-Vorstandes. (Bilder: zvg) Gemeindepräsident von Glarus Nord

Gleich zu Beginn kam die Information des Präsidenten, dass auf Bundesebene beim Zentralvorstand des Samariterbundes grössere Veränderungen anstehen, da die Präsidentin und die Vizepräsidentin an der Verbandspräsidentenkonferenz von Mitte März mit sofortiger Wirkung ihre Ämter niedergelegt haben.

Nichtsdestotrotz startete die Versammlung der Glarner ruhig und planmässig. Hier sind alle Vorstandsämter besetzt und bleiben es auch im kommenden Verbandsjahr. Der Verbandspräsident George Scherer wies in seinem Jahresbericht darauf hin, dass die ehrenamtliche Tätigkeit der Samariter infolge der Zertifizierung durch den IVR (Interverband für Rettungswesen) immer professioneller wird. Nun sei aber langsam eine Grenze erreicht.

Die statutarischen Geschäfte waren alle gut vorbereitet. So wurden die Anpassungen in den verschiedensten Reglementen an der letzten Vereinspräsidentenkonferenz bereits vorbesprochen und wurden nun an der DV alle diskussionslos abgesegnet.

Auch das Defizit in der Kasse wurde akzeptiert, denn durch die Finanzprobleme auf Bundesebene fallen immer mehr Kosten zulasten der Kantonalverbände und der Vereine.

Als Vertreter des Zentralvorstandes des schweizerischen Bundesgesandter sprach Mathias Egger ganz direkt und offen zur Versammlung. Es sei eine echte Krise und man sei mit Unterstützung eines «Sanierers» daran, genau zu analysieren, was für Lösungsansätze möglich seien. Es sei nicht einfach und die Kostensenkungen werden bestimmt nicht ohne Personalabbau und Angebotsreduktionen möglich sein. Aber die zentrale Aufgabe der Samariter ist und bleibe «Erste Hilfe leisten». Man müsse nun den Fokus auf das Wesentliche richten und Unnötiges weglassen. Zum Schluss verriet uns Mathias Egger noch sein persönliches Ziel, nämlich, dass seine jetzt halbjährige Tochter in einigen Jahren auch noch die Möglichkeit hat, bei den Samaritern zu lernen und bei einer HELP-Gruppe mitmachen kann – dies ist bestimmt auch ein Wunsch der Glarnerland Samariter.

George Scherer durfte auch verschiedene Gäste von Nachbarverbänden, Partnerorganisationen und aus der Politik auf dem Kerenzerberg begrüssen. In ihren Worten an die Versammlung strichen sie die Wichtigkeit der Arbeit der Samariter hervor, so meinte Martin Laupper (Gemeindepräsident Glarus Nord), dass die Samariter ein Kompetenzzentrum der guten Dienste bildeten. Philipp Stoller (Texaid) betonte, wie wichtig die Samariter als verlässlicher Partner beim Sammeln der Altkleider sind, sei es bei der Sammlung an der Strasse (dieses Jahr am 30. Mai) oder bei der Betreuung der Altkleidercontainer.

Anschliessend an die Versammlung durften auch dieses Jahr zwei langjährige Samariter die höchste Auszeichnung für Samariter entgegen nehmen – die Henry-Dunant-Medaille. Diese wird für 25 Jahren Samariterzugehörigkeit verliehen. Die neuen stolzen Medaillenträger sind Cosmas Katana vom Samariterverein Glarus-Riedern und Helene Hauser vom Samariterverein Näfels.

Während und nach dem feinen Znacht aus der «Römerturm»-Küche blieb noch Zeit für viele spannende und lustige Gespräche und die Delegierten und Gäste machten sich erst nach und nach auf den Heimweg.