Mehrkosten für den Entwässerungsstollen Braunwald

Der Entwässerungsstollen, mit dem Braunwald gegen Rutschungen geschützt wird, kostet mehr als bisher angenommen. Die beitragsberechtigten Kosten steigen von 29,5 auf 36,1 Millionen Franken. Dies ergab eine aktuelle Kostenprognose, die aufgrund der derzeit hohen Teuerung im Tiefbau noch vor Baubeginn durchgeführt wurde. Der Regierungsrat unterstützt das wichtige Projekt zum Schutz von Braunwald und den unterhalb liegenden Talregionen auch mit den erhöhten Kosten.



Der Entwässerungsstollen, mit dem Braunwald vor Rutschungen geschützt werden soll, kostet mehr als zunächst angenommen • (Foto: D. Feitknecht)
Der Entwässerungsstollen, mit dem Braunwald vor Rutschungen geschützt werden soll, kostet mehr als zunächst angenommen • (Foto: D. Feitknecht)

Teuerung und verbessertes Projekt erhöhen Kostenprognose

Der Entwässerungsstollen Braunwald bietet die Lösung für die permanente Rutschung von Braunwald. Das sehr gute Kosten-Nutzen-Verhältnis wurde bereits im Rahmen der 2016 durchgeführten Vorstudie aufgezeigt. Der Schadenerwartungswert wird mit der Realisierung des Entwässerungsstollens für Braunwald und den unterhalb liegenden Talregionen deutlich reduziert.

Das schwierige Marktumfeld in der Baubranche schlägt sich seit einiger Zeit auf Bauprojekte nieder. Eine hohe Teuerung und Lieferschwierigkeiten sind die Folge. Angesichts dieser Rahmenbedingungen hat die Entwässerungskorporation Braunwald als Bauherrin des Projekts ihre Kostenprognose überprüft und an den aktuellen Projektstand angepasst. Demnach ist neu mit Gesamtkosten von 38,7 Millionen Franken zu rechnen. Die durch den Kanton und den Bund beitragsberechtigten Kosten steigen von 29,5 auf 36,1 Millionen Franken. Die höheren Kosten entstehen vor allem durch eine Teuerung von aktuell über 10 Prozent im Vergleich zur Preisbasis des Projektes im Jahr 2016. Dies schlug sich entsprechend auf die Angebote der ausgeschriebenen Baumeisterarbeiten aus. Im Weiteren tragen Projektverbesserungen wie zusätzlich vorgesehenen Drainagebohrungen und die damit verbundenen Planungskosten zur Kostensteigerung bei.

Die Differenz zwischen den Gesamtkosten und den beitragsberechtigten Kosten von 2,6 Millionen Franken ist dadurch begründet, dass das Ausbruchmaterial aus dem Entwässerungsstollen nicht dem Hochwasserschutzprojekt Linthal, sondern der Verwertung und verschiedenen Deponien zugeführt werden muss. Die entsprechenden Transporte und Deponiegebühren sind seitens Kanton und Bund nicht beitragsberechtigt.

Markus Hefti, Präsident der Entwässerungskorporation Braunwald, sagt zur höheren Kostenprognose: «Das aktuell schwierige Marktumfeld wirkt sich deutlich auf den Entwässerungsstollen aus. Für uns war es wichtig, vor Baubeginn transparent über die veränderte finanzielle Ausgangslage zu informieren. Auch unter Anbetracht der Mehrkosten ist die Realisierung des Projekts nachhaltig und führt in eine sichere Zukunft.»

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projektes Entwässerungsstollen Braunwald liegt auch mit den aktualisierten Kosten deutlich im positiven Bereich.

Entwässerungsstollen Braunwald ist wichtig

Der Regierungsrat hat die höhere Kostenprognose für die Realisierung des Entwässerungsstollens Braunwald zur Kenntnis genommen. Er kommt zum Schluss, dass das Projekt auch mit höheren Kosten eine gute Kostenwirksamkeit aufweist und für die Sicherheit und die Zukunft der Bevölkerung im betroffenen Gebiet von zentraler Bedeutung ist. Der Regierungsrat unterstützt die Umsetzung des Entwässerungsstollens und wird das Projekt auch mit höheren Kosten mit 80 Prozent der beitragsberechtigten Kosten unterstützen.

Bewilligungsverfahren läuft

Das Projekt Entwässerungsstollen Braunwald befindet sich im Bewilligungsverfahren. Der Kanton Glarus und dessen involvierte Fachstellen schliessen die Projektbeurteilung in diesen Tagen ab und übergeben das Dossier an die Bewilligungsbehörde, die Gemeinde Glarus Süd. Die Vergabe der Baumeisterarbeiten läuft. Der Baubeginn erfolgt, sobald eine rechtsgültige Baubewilligung vorliegt und es die Witterungsverhältnisse zulassen.