Meilenstein auf dem Weg zu Dialog und religiösem Frieden

Nach anderthalbjähriger Vorbereitung ist am Montag der Rat der Religionen gegründet worden. Ihm gehören Spitzenvertreter der Schweizer Landeskirchen, der Juden und der Muslime an. Pfarrer Alfred Meier, Präsident des kantonalen Kirchenrates der reformierten Landeskirche des Kantons Glarus, freut sich sehr über das Gelingen.



Der Initiant des Rates der Religionen: Pfarrer Thomas Wipf
Der Initiant des Rates der Religionen: Pfarrer Thomas Wipf

Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) wird als Dialogplattform zwischen Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften sowie als Ansprechpartner für die Bundesbehörden dienen. Die Gründung stellt sowohl ein Novum als auch einen Meilenstein dar. Ein Novum für die Schweiz ist das Gremium von seiner Zusammensetzung und seinem Zweck her: Von ihren Gremien gewählte und mandatierte Personen aus den Leitungen der Kirchen und Religionsgemeinschaften werden sich regelmässig zum gegenseitigen Austausch treffen. Ein Meilenstein ist die Gründung des SCR, weil sie auf nationaler Ebene für den Prozess der Verständigung und des Dialogs zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften als Ganzes Vorbildcharakter hat.

Mit der Schaffung eines Schweizerischen Rates der Religionen verbinden die beteiligten Kirchen und Religionsgemeinschaften folgende Zielsetzungen: einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung des religiösen Friedens in der Schweiz; die Verständigung unter den Teilnehmenden über gemeinsame Anliegen; die Vertrauensbildung zwischen den Religionsgemeinschaften; den Dialog zu aktuellen religionspolitischen Fragestellungen; eine Ansprechmöglichkeit für Bundesbehörden in diesen Fragen. Initiant und erster Vorsitzender des SCR ist Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes.

Glarner sind erfreut

Der kantonale Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Glarus hat sich laut ihrem Präsidenten, Pfarrer Alfred Meier, mit der Frage der Beziehung der Religionen in der Schweiz untereinander vertieft auseinandergesetzt, dies im Zusammenhang mit dem Anliegen, einen entsprechenden Religionsartikel in der Bundesverfassung zu schaffen. Der Rat ist zum Schluss gekommen, alle Bestrebungen zu unterstützen, die zu einem friedlichen Miteinander verhelfen. «Nachdem in unserem Land in jüngster Zeit vor allem die Mitglieder des Islam unübersehbar durch Zuwanderung und Migration zunehmen, braucht es dringend eine Institution, in der das Gespräch schweizweit gepflegt werden kann», so Alfred Meier. Er begrüsste von Beginn weg die Initiative und die Bemühungen von Pfarrer Thomas Wipf zur Schaffung eines Rates der Religonen und freut sich nun sehr über das Gelingen.