Meilensteine der Kammermusik

An der Musikwoche Braunwald wie im Zyklus der Glarner Konzert- und Theatergesellschaft: Das Abegg Trio ist ein gern gesehener Gast im Glarnerland. Seit nunmehr dreissig Jahren musizieren die drei deutschen Musiker in aller Welt mit grösstem Erfolg. Zum runden Geburtstag gastieren sie am kommenden Samstag in Glarus mit einem Programm voller kammermusikalischer Höhepunkte: Von Mozart über Ravel bis Schubert.



Gern gesehene Gäste im Glarnerland: Das Abegg Trio (Bild: zvg)
Gern gesehene Gäste im Glarnerland: Das Abegg Trio (Bild: zvg)

Zahlreiche Interpretationen von Werken verschiedenster Komponisten hat das Abegg Trio im Tonstudio oder auf der Konzertbühne realisiert. Seien es die Trios von Beethoven oder Schubert, von Mozart oder von Komponisten des 20. Jahrhunderts – die stets sorgfältig erarbeiteten Interpretationen zeugen von einer erzählerischen Spannung und haben etliche Preise errungen. Das Programm für das Glarner Gastspiel verspricht ebenfalls eine kammermusikalische Sternstunde: Die Eröffnung bildet Mozarts Trio in C-Dur (KV 548), dessen erster Satz viele opernhafte Elemente enthält und einem Wechselbad der Gefühle gleicht. Der lange Mittelsatz mit wunderbaren Cellokantilenen nimmt eine zentrale Stellung im Trio ein, während ein launiges, ja übermütiges Rondo den Abschluss bildet.

Ravels Farbenzauber

Maurice Ravels Kammermusik zeichnet sich durch einen fast unendlichen Reichtum an klanglichen und melodischen Ideen aus, wie es seine Klavier- und Orchestermusik kaum aufzuzeigen vermag. Gerade das 1914 entstandene Trio, das gewissermassen an einem Scheitelpunkt von Ravels Schaffen steht und sowohl seine frühere wie spätere Phase wiederspiegelt, ist voll von Momenten klanglicher wie melodischer Sinnlichkeit.

Die letzte Schubertiade

Den Anschluss bildet das herrliche Trio B-Dur von Franz Schubert, welches im Januar 1828 an einer «Schubertiade» uraufgeführt wurde, an einem jener Abende, an denen Lieder, Kammermusikwerke und Sonaten von Franz Schubert im kleinen Freundeskreis aufgeführt wurden. Es sollte auch die letzte Schubertiade vor dem Tod des noch jungen Komponisten sein.