Mensch im Mittelpunkt: Die Sozialhilfe in Zeiten der Pandemie

Gerade in schwierigen Zeiten ist für die Glarner Bevölkerung ein sicheres Auffangnetz wichtig. Ein wichtiger Teil davon sind die Sozialen Dienste. Der Public Newsroom www.gl.ch stellt das Sozialwesen des Kantons Glarus in einer losen Serie vor. Aktuelles Thema: Die Sozialhilfe in Zeiten der Pandemie.



Sozialhilfe in Zeiten der Pandemie • (Foto: iStock)
Sozialhilfe in Zeiten der Pandemie • (Foto: iStock)

Die Coronavirus-Pandemie stellt eine enorme Herausforderung für das soziale Sicherungssystem der Schweiz dar. Dieses bewahrt die Bevölkerung vor einem schnellen sozialen Abstieg und akuter Armut. Das letzte Auffangnetz bildet die Sozialhilfe. Dank vorgelagerten Hilfeleistungen wie der Kurzarbeitsentschädigung oder der Corona-Erwerbsersatzentschädigung zeichnete sich die wirtschaftliche Sozialhilfe im Kanton Glarus bei den Fallzahlen durch Stabilität aus. So waren die Fallzahlen in der wirtschaftlichen Sozialhilfe im Kanton Glarus im Jahre 2020 entgegen den Erwartungen rückläufig. Ende 2019 waren 415 aktive Fälle zu verzeichnen und Ende 2020 waren es deren 373.

Die Ruhe vor dem Sturm?

Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) analysiert laufend den Verlauf der Krise und identifiziert den zu erwartenden Anstieg der Fallzahlen und der Kosten der Sozialhilfe für den Zeitraum 2020–2022. Der Kanton Glarus beteiligt sich am monatlichen Monitoring zu den Fallzahlen. Die SKOS rechnet im Referenzszenario mit einem Zuwachs in der Sozialhilfe vom Jahr 2019 bis ins Jahr 2022 von 21,3 Prozent bei den unterstützten Personen und von 821 Mio. Franken bei den Sozialhilfekosten für die gesamte Schweiz. Es zeichnet sich somit ein deutlicher Anstieg in der Sozialhilfe ab. Das genaue Ausmass ist derzeit nicht bezifferbar und der Zuwachs dürfte regional sehr unterschiedlich ausfallen. Damit die Sozialhilfe auch in Zukunft ihre wichtigen Leistungen erbringen kann, sind die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen weiterhin zur Verfügung zu stellen. Die Sozialhilfesituationen sind meistens komplex. Umso wichtiger ist eine professionelle Unterstützung mit genügend Zeit für die Beratung und Begleitung.

Existenzsicherung und Integrationsförderung

Zentrale Anliegen der Sozialhilfe sind einerseits die Existenzsicherung und andererseits die berufliche und soziale Integration der Klientinnen und Klienten. Die Sozialen Dienste arbeiten im nationalen Rahmen bei der SKOS-Weiterbildungsoffensive mit. Diese hat zum Ziel, die Klientinnen und Klienten beruflich fit zu machen, damit sie nachhaltig von der Sozialhilfe abgelöst werden können und wieder selber für sich und ihre Familien sorgen können. Was oft vergessen wird: Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in der Sozialhilfe ist gross. Die Grundkompetenzen sollen gestärkt-, und zusammen mit der Berufs- und Laufbahnberatung des Kantons der Berufsabschluss für Erwachsene gefördert werden.

Die persönliche Hilfe für die Hilfesuchenden sicherzustellen, gestaltete sich im Pandemiejahr 2020 sehr anspruchsvoll. Es galt trotz zeitweise geschlossenen Schalter der Anlaufstellen in Kontakt zu bleiben und den bedürftigen Personen wirksam zur Seite zu stehen. Die Sozialen Dienste wollen auch künftig gewährleisten, dass die soziale Sicherung während einer Krise funktioniert und nachhaltige Lösungen gefunden werden.

Auf der Website www.gl.ch finden Sie den Flyer Sozialhilfe des Kantons Glarus.

Mensch im Mittelpunkt – bisherige Folgen:

 

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