Kolumne: Metallbügel erregen die Gemüter

Ab 1. November gilt in Glarus das neue Parkierungskonzept. Bauliche Massnahmen führen bereits zu heftigen Diskussionen.



Die meisten Metallbügel stehen bei Kreuzungen, wo Autos aufgrund der geänderten gesetzlichen Vorschriften künftig nicht mehr parkieren dürfen. (Bilder: mb)
Die meisten Metallbügel stehen bei Kreuzungen, wo Autos aufgrund der geänderten gesetzlichen Vorschriften künftig nicht mehr parkieren dürfen. (Bilder: mb)

Zwei Ehepaare stehen an der Ecke Bankstrasse/Sandstrasse in Glarus und diskutieren heftig. «Was soll das?» – «Wofür sind diese Bügel?» – «Was die nur wieder kosten!» – «Und wie soll das mit der Schneeräumung gehen?»

Stein des Anstosses sind Metallbügel, die derzeit auf den Strassen errichtet werden. Teils in den heutigen Parkfeldern. Sie stehen wohl im Zusammenhang mit dem neuen Parkierungskonzept, welches ab November gelten wird. Doch ihr Sinn ist den Leuten nicht klar. Dienen sie der Abgrenzung? Sollen sie dafür sorgen, dass man nicht zu nahe an der Kreuzung parkiert? Oder sind sie gar zum Parkieren von Velos gedacht, wie eine Frau meint?

Die Wogen gehen hoch. Da hilft nur eine Anfrage bei der Gemeinde. Und tatsächlich, die Frau hat recht: Die insgesamt 60 Metallbügel in Glarus sind neue Veloabstellplätze. Die Zahl der Velofahrer hat sich in den vergangenen Jahren beträchtlich erhöht. Da die Gemeinde alle Mobilitätsbedürfnisse abdecken muss, hat sie beschlossen, ein flächendeckendes Netz zu erstellen.

Die meisten der neuen Metallbügel stehen bei einer Kreuzung. Auch dies hat seinen Grund: Heute ist es nicht mehr erlaubt, sein Auto nahe bei einer Kreuzung zu parkieren. So wird der Platz nun für Velos genutzt. Autofahrer sollten sich darüber nicht aufregen: Mit dem neuen Parkierungskonzept stehen ihnen in der Gemeinde Glarus ab 1. November insgesamt über 3000 Parkplätze zur Verfügung.

Und was ist mit der Schneeräumung? Da will man pragmatisch vorgehen und zunächst Erfahrungen sammeln. Eventuell muss ein Teil der Metallbügel im Winter wieder abgeschraubt werden. Das wird sich weisen.

Also eigentlich alles halb so schlimm – wenn man weiss, worum es geht. In den Unterlagen fehlt leider der Hinweis auf diese Veloabstellflächen. Wären sie aufgelistet, hätten sich die zwei Ehepaare wohl nicht so ereifern müssen. Zumal sie nicht die einzigen sein dürften.