Die Vorzeichen waren alles andere als gut, dass im laufenden Jahr noch ein Wettkampf stattfinden könnte. Die Thurgauer Kollegen scheuten jedoch keinen Aufwand und ermöglichten den rund 170 Jugendlichen diesen einzigen Ernstkampf im 2020. Unter strengsten Vorsichtsmassnahmen notabene, so wurden die Wettkämpfe in zwei Abteilungen ausgetragen. Die «Ostschweizer» hatten am Morgen, der Rest der Schweiz, am Nachmittag anzutreten. In der Festwirtschaft setzte der Organisator auf eine vereinsinterne Platzordnung.
Von den Zentren Bilten und Netstal beteiligten sich insgesamt sieben junge Sportler. Im Gegensatz zu einem Nationalturnwettkampf wurde auf die Zweikämpfe verzichtet. Am 1. Vornotenwettkampf überhaupt, galt es fünf der sechs Nationalturn-Vornotendisziplinen zu turnen. Wer alle sechs turnte, dem wurde die schwächste Note gestrichen.
In der Kategorie Piccolo startete Enrico Tschudi, der Matter klassierte sich mit 45,5 Punkten im 18 Rang und sicherte sich den Zweig. Die Höchstnote 9,9 Pkt. erreichte Enrico mit einer sauberen Bodenübung. Gleich 50 Turner kämpften um den Sieg in der Jugendklasse 1, darunter mit Sales Tschudi und Bianca Mettler auch zwei Glarner. Tschudi untermauerte mit vier blanken 10er sowie einmal der Note 9,9 seine Vielseitigkeit. Zum Sieg reichte dies jedoch nicht, drei Turner teilten sich diesen mit dem Punktemaximum von 50 Zählern, Sales klassierte sich im fünften Rang. Bianca Mettler zeigte vier ganz gute Disziplinen, die Noten im Steinstossen/heben verunmöglichten bei ihr jedoch eine bessere Platzierung, sie klassierte sich als einziges Mädchen im 44. Rang.
Mit Damian Mettler, Miro Jenny und Pirmin Tschudi beteiligten sich in der Kategorie JK 2 gleich drei aus dem Lande Fridolin. Zur Auszeichnung reichte es am Schluss jedoch nur Mettler. Der Biltner realisierte Noten zwischen 8,8 und 10. Mit 47,4 belegte er am Schluss Rang 13. Jenny mit 44,7 Punkten und Tschudi 43,6 verpassten die Zweigränge auf den Rängen 21 und 26.
Comeback von Marc Nötzli nur teils geglückt
Beinahe eineinhalb Jahre (mehrere Schulteroperationen) nach seinem letzten Ernstkampf bestritt Nötzli im Thurgau wieder einen Wettkampf. Dass er nichts von seinem Können verlernt hat, zeigte der LK2-Turner eindrücklich. 39,9 Punkten sammelte er aus den ersten vier Disziplinen 80 m, Hochweitsprung, Weitsprung und Bodenübung. Letzterer entzückte er die Kampfrichter mit Saltos vorwärts wie rückwärts in Perfektion. Leider machte dann die Schulter weder im Steinstossen noch im Steinheben mit, schweren Herzens musste Marc seine Versuche abbrechen und die angestrebte Auszeichnung begraben. Dennoch darf das Comeback als gelungen bewertet werden, auch wenn die Tiefstnote in der fünften Disziplin den 16-Jährigen auf den 12. Schlussrang abrutschen liess.