Miek Zwamborn: «Wir sehen uns am Ende der Welt»

Miek Zwamborn ist 1974 in Südholland geboren. Sie lebte längere Zeit im Engadin und ist Übersetzerin des Schweizers Arno Camenisch, Dichterin, Schriftstellerin und bildende Künstlerin. Zwamborn lebt und arbeitet in Amsterdam. Jetzt kommt die Autorin, sozusagen mitten im Winter, zurück an den Ort der Handlung ihres aufregenden Buches: ins Klöntal. Am Dienstag, 12. Januar 2016, liest sie aus ihrem neuen Buch «Wir sehen uns am Ende der Welt» in deutscher Sprache im Hotel Restaurant Rhodannenberg im Klöntal.



Miek Zwamborn. (Bild: zvg)
Miek Zwamborn. (Bild: zvg)

Kommen die Autoren eigentlich immer zurück an den Schauplatz ihrer Bücher? Fast sieht es so aus. Auch wenn es die Glarner vielleicht nicht missinterpretieren sollten: Das Ende der Welt liegt natürlich im Tierfehd und nicht im Klöntal. Mindestens würde Karl Kraus das so sehen. Aber Winter im Klöntal? Mit einer holländischen Autorin? Weiss sie, dass die Sonne dort im Januar nicht hinscheint? Dass es vielleicht einen halben Meter Schnee haben wird? Gaby Ferndriger, die Programmleiterin der Klöntaler Lesung, war von der Idee nicht abzubringen. Und das wird sich als gut erweisen, denn nirgends wäre ein Text wie jener von Miek Zwamborn atmosphärisch besser aufgehoben, als am 12. Januar ausgerechnet im Klöntal! Und was meinte die Autorin schliesslich dazu? Sie freut sich unendlich auf die winterliche Lesung. Und darauf, wie sie schrieb, «nachher einen Tag lang im Glarnerland zu wandern.» Es wird an guten Tipps für ein paar Sonnenstunden talaufwärts nicht fehlen. Denn die Glarner haben es in der Hand, dass im Mieks nächstem Roman die Sonne scheint, natürlich in einem Tal, das dem Glarnerland zufälligerweise auffallend ähnelt ...

Zum Buch sei so viel verraten: Es sind existenzielle Wanderungen, die die Protagonistin des Romans auf der Suche nach ihrem verschwundenen Freund macht. Und sie bewegt sich auf den Spuren von niemand anderem als dem grossen Alpenerforscher Albert Heim. Die Kritik ist sich selten einig: Ihre Hommage an die Glarner Bergwelt misst sich an W.G. Sebald, an Christoph Ransmayr und an Henry David Thoreau – und das Resultat ihrer spannenden schriftstellerischen Beschäftigung mit sich selbst, mit der Bergwelt und mit einer grossen Liebe ist eine Lektüre, die man so schnell nicht vergessen wird.

Dafür sorgen schon allein die sympathische Autorin, der spannungsgeladene Text und das Ambiente einer ganz seltenen Winter-Lesung im Klöntal.

Miek Zwamborn
liest aus ihrem neuen Roman «Wir sehen uns am Ende der Welt», der im Klöntal angesiedelt ist am Dienstag, 12. Januar 2016, 19.00 Uhr im Hotel Restaurant Rhodannenberg im Klöntal/Glarus. Wer bei schlechter Witterung nicht mit dem eigenen Auto ins Klöntal fahren mag, kann den Bus nehmen, der um 18.30 ab Glarus, vor der Buchhandlung Baeschlin, Hauptstrasse 32, abfährt. Anmeldung für den Bus an Tel. 055 650 16 00 oder Mail an [email protected]

Anschliessend an die Lesung: Holländische Spezialitäten im «Rhodannenberg».