«Mir sind diä drüü Weisä ...»

So tönte es wie jedes Jahr um diese Zeit an den geöffneten Haustüren in Oberurnen. Die Sternsinger trotzten der nasskalten Witterung, brachten ihren Segen in die Häuser und sammelten mit ihren Liedern und Sprüchen Geld für Projekte im Libanon. Ein Ziel in diesem Jahr ist es, die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion im Libanon zu unterstützen und zu fördern und damit zum Frieden beizutragen.



«Mir sind diä drüü Weisä ...»

Am Vormittag wurden die sieben Sternsinger-Gruppen in einer kleinen Feier in der Kirche ausgesendet. Dabei wurden sie und natürlich auch ihre Kreiden gesegnet. Nach einer ersten Phase durften sie sich im Schulhaus bei einer feinen, von fleissigen Helferinnen hergestellten Pizza aufwärmen, bevor die zweite Etappe in Angriff genommen wurde. Fleissig sammelten so die Kinder und ihre Helferinnen Geld für Projekte, die Kindern zugutekommen, welche durch Krieg und Flucht gezeichnet sind.

Frieden, das ist der grosse Traum der Kinder im Libanon. Im Moment ist der gesellschaftliche Friede in diesem kleinen Land im Nahen Osten bedroht. Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Nachbarland Syrien leben rund 1,8 Millionen Flüchtlinge dort. Damit kommen die Bildungs- und Gesundheitsstrukturen an ihre Grenzen. In Bouri Hammoud, einem Vorort der Hauptstadt Beirut, leben rund 150 000 Menschen auf einer Fläche von 2,5 Quadratkilometern, darunter viele Flüchtlinge. Gewalt ist weit verbreitet und viele Kinder gehen nicht oder nur sehr selten zur Schule.

Die Caritas Libanon bietet eine Förderprogramm für diese Kinder an. Das beinhaltet Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht in Mathematik, Fremdsprachen, Lesen und Naturwissenschaften. Ausserdem können die Kinder an Freizeitaktivitäten wie Basketball, Tanzen und Zeichnen teilnehmen. Im Sommer findet ein vierwöchiges Sommercamp statt, das auch für andere Kinder offen ist. Das fördert nicht nur Teamgeist und Zusammenhalt, sondern auch die Integration der syrischen Flüchtlingskinder im Libanon.