«Mit Abstand … beschränkt» – ein Schenkelklopfer zum Tränen lachen

Nach einer längeren Pause meldete sich am vergangenen Samstagabend zur Freude vieler Theaterfans die bis weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte «Chliibüni Glärnisch» fulminant zurück auf der Bühne. Das äusserst beliebte Theater-Ensemble aus dem Glarnerland startete im eigenen neuen Fabriktheater in Schwanden mit einer herrlich amüsanten Posse mit dem Titel «Mit Abstand … beschränkt», geschrieben und inszeniert von den beiden Klamauk-Nudeln Leopold Ramhapp und Roger Rhyner.



«Mit Abstand … beschränkt» – ein Schenkelklopfer zum Tränen lachen

Die «Chliibüni Glärnisch» blickt mit Schaudern zurück auf ein Horrorjahr, in welchem sämtliche Theateraktivitäten wegen der Pandemie eingestellt werden mussten. Am 30. Mai 2020 kam es für die «Chliibüni» dann knüppeldick. Bei einem Grossbrand im Hotel Schwert in Netstal, bei welcher unter anderem auch der Saal samt Bühne und Requisiten schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, verlor das Ensemble innerhalb weniger Minuten das langjährige Probelokal, in der in den vergangenen Jahren immer wieder erfolgreich fantastische Theateraufführungen geprobt und inszeniert wurden. Trotz den vielen Widrigkeiten haben die «Chliibüneler» ihren Kopf nie in den Sand, sondern in neue Ideen gesteckt. Engagiert und mit viel Enthusiasmus wurde gemeinsam die Zukunft nach der Krise geplant. Ab sofort hiess es vorwärtsschauen und mit Mut, Zuversicht und Elan die kommenden Herausforderungen anzunehmen. Das lange Warten und der grossartige Einsatz von allen hat die «Chliibüni» in jeder Beziehung gelohnt.

Ein heisser Ritt durch die Liebeshölle

Was haben wir uns alle gefreut, die beiden Spassvögel und Klamauk-Nudeln Leopold Ramhapp und Roger Rhyner endlich wieder gemeinsam auf der Bühne zu sehen. Diesmal in einer fulminanten, von ihnen selbst geschriebenen Burleske, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Raffiniert haben die beiden Theater-Autoren eine Krise, die der heutigen ähnelt, in ihre rund anderthalb Stunden dauernde Posse eingebunden. Ein Schenkelklopfer zum Tränenlachen und ein funkenstiebendes Feuerwerk, gespickt mit derb-komischen Einlagen, grotesken Gags und Situationskomik im Sekundentakt. In 90 Minuten schaffen es Roger in der Rolle als Wendelin und Poldi als Blasius locker, die Tränen des Publikums von der ersten bis zur letzten Minute ununterbrochen fliessen zu lassen. Wendelin und Blasius – die beiden Charaktere könnten nicht verschiedener sein. Die Quarantäne zwingt die beiden zu einer schicksalshaften Zweckgemeinschaft. Dabei kommen so manche Abgründe, aber auch brisante Gemeinsamkeiten ans Licht. Und weil Männer halt eben anders denken als normale Menschen, wird das Spiel mit dem Feuer zum heissen Ritt durch die Liebeshölle.

Frontalangriff auf Bauchmuskeln und Zwerchfell

Vorsicht, liebe Theaterfreunde, die Posse ist ein Frontalangriff auf das Zwerchfell und die Bauchmuskeln! Empfehlenswert für das Publikum: «Nehmen Sie genügend Taschentücher mit, denn Sie werden mit Garantie 90 Minuten lang Tränen lachen»! Was die beiden Radio Zürisee-Urgesteine gemeinsam auf die Bühne hinzaubern, ist schlichtweg sensationell, einmalig, unglaublich, unbeschreiblich – kurz einfach genial. «Sowas können nur die beiden Freunde Poldi und der Roger auf die Beine stellen», erklärte mir Rina, langjährige und erfahrene Theaterfrau aus Netstal. Roger und Poldi ergänzen sich nicht nur im Privatleben hervorragend, sondern neuerdings auch als Theaterautoren und bekannterweise als Schauspieler. Die beiden bilden eine einmalige Symbiose, die hoffentlich noch lange Bestand hat. Würde es diese zwei Lieblinge des Publikums nicht geben, müsste man sie unbedingt und unverzüglich erfinden!

Lachen hat uns allen gutgetan!

Die Premieren-Vorstellung der Chliibüni Glärnisch mit ihrer Zweimann-Posse «Mit Abstand … beschränkt» war von A – Z von Anfang an von Erfolg gekrönt. Für die Protagonisten auf der Bühne war es zugleich der perfekte Auftakt in die Theatersaison 2021. Lachen ist bekanntlich die beste Medizin und soll sogar gegen den perfiden kleinen Virus wirken … wird behauptet. Das «Bühnen-Duo Infernale» Poldi und Roger war die beste Medizin dafür. Lohn ihrer sensationellen Vorstellung war der tosende Applaus des Publikums am Schluss der Vorstellung. Abschliessend sind wir uns sicher alle einig: Die Vorstellung mit Roger Rhyner und Leopold Ramhapp am vergangenen Samstagabend auf der neuen Fabriktheaterbühne war grosses Kino.