Mit beiden Beinen auf dem Boden, aber mit lockeren Knien

Am Service 7000-Forum 2024 sinnierte ein illustres Podium über den Slogan «Zukunft braucht Herkunft». Gerade Unternehmen aus der Schweiz hätten mit den damit verbundenen Werten eine einmalige Basis. Dies ermögliche aber auch mutige Schritte in die Zukunft zu wagen.



Mit beiden Beinen auf dem Boden, aber mit lockeren Knien

Service 7000 lockte wieder zahlreiche Kundinnen und Kunden, aber auch sonstige Gäste, am letzten Donnerstag zum Forum in die lintharena in Näfels. Neben dem wichtigen, aber doch lockeren Networking stand auch eine interessante Podiumsdiskussion auf dem Programm. Hier analysierten die Gäste unter der Moderation von Vanessa Meier den Slogan von Service 7000 «Zukunft braucht Herkunft.» Für Peter Spirig sei dies für sein Unternehmen eine einfache Frage. Schliesslich kann die V-Zug, dessen Geschäftsführer er seit 2020 ist, auf eine 111 Jahre alte Geschichte und demensprechend lange Herkunft blicken. Lange konnte sie sicher auch davon profitieren, dass die Schweiz auch bei den Haushaltsgeräten einen ganz eigenen Weg gegangen ist. Als man sich doch nach und nach der internationalen Norm angenähert hat, wollte man die Chance nutzen, auch im Ausland Fuss zu fassen. «Aus verschiedenen Gründen hat dies in Deutschland und Frankreich nicht richtig funktioniert», meinte Spirig dazu. In Australien war dies dann zum Glück ganz anders. Man habe sich nach den Fehlschlägen Gedanken gemacht, was von einem Produkt aus der Schweiz erwartet wird. «Die Schweiz steht für hervorragende Eigenschaften wie Genauigkeit und Zuverlässigkeit.» Also müsse man mit Produkten, die diese Herkunft verkörpern, auf den Markt treten.

Grundvertrauen in die eigenen Stärken und Ideen, kann nicht nur gestandene Unternehmen weiterbringen, sondern ganz neue Erfolgsgeschichten schreiben. Bestes Beispiel für Martin Reithebuch sei hier ja die Service 7000 gleich selber. «Als wir vor 30 Jahren gestartet sind, hat uns niemand einen Erfolg zugetraut.» Reithebuch als Gründer war von seiner Idee als Serviceanbieter für alle Marken überzeugt und schaffte es aus einem Drei-Mann-Betrieb ein Unternehmen zu entwickeln, das er mit über 200 Mitarbeiter vor gut anderthalb Jahren in neue Hände übergeben konnte. Der neue Geschäftsführer André Künzler betonte, dass der familiäre Zusammenhalt im Unternehmen immer noch spürbar sei, und man an diesem Zusammengehörigkeitsgefühl weiter Sorge tragen will. «Denn die Geschichte und eben Herkunft des Unternehmens ist für die weitere Zukunft sehr wichtig.»

Dass Herkunft als erworbene Stärken und Werte eine wichtige Basis für neue Schritte sind, betonten auch Hanspeter Rhyner, CEO Zuger Kantonalbank, und Schriftstellerin Yvonne Eisenring. «Man kann mutige Schritte wagen, weil man sich bei einem Misserfolg auf das bisher Erfolgreiche zurückbesinnen kann.» Mehrmals auf neue Situationen in einem Wettkampf einstellen muss sich jeweils Schwinger Roger Rychen. «Jeder Wettkampf und Gegner ist wieder etwas Neues.» Auch hier sei es wichtig, dass man weiss, was man in den Trainings geleistet hat und wie frühere Wettkämpfe gelaufen sind. «Wenn man auf seine eigenen Stärken vertrauen kann, reagiert man in vielen Situationen einfach richtig.» Aber auch Motivation sei für ihn als Spitzensportler immer sehr wichtig. «Gerade für Trainings oder auch bei Verletzungen.» Hier hat er mit dem bevorstehenden ESAF 2025 in seinem Geburtsort Mollis natürlich ein grosses Ziel vor Augen. «Diese einmalige Chance will ich einfach nutzen und an diesem Wochenende mein Bestes geben.»

Die Aussagen der Teilnehmer am Podium dürften sicher genug Gesprächsstoff für den anschliessenden Apéro und das Nachtessen geboten haben. Musikalisch abgerundet wurde der gelungene Anlass zusätzlich mit einem Auftritt von «Chris and Mike».