Mit Blick nach «Sotschi»

Es ist ein hochgestecktes Ziel, das sich das Bob-Rohr-Team gesteckt hat. Der Blick des jungen Teams richtet sich klar nach Sotschi, den Olympischen Spielen 2014. Helfen soll dazu ein neuer Bob, neue Kufen, aber auch ein neuer Coach. Realisiert werden soll dieses ehrgeizige Ziel dank der Unterstützung von einer namhaften Zahl an Sponsoren.



Auch grosse und kleine Fans finden Platz. Im Hintergrund das Bob-Rohr-Team: (von links nach rechts) Jürg Rohr
Auch grosse und kleine Fans finden Platz. Im Hintergrund das Bob-Rohr-Team: (von links nach rechts) Jürg Rohr

Wie Jürg Rohr anlässlich des Sponsorenabends in der Halle von Gasser Baumaterialien in Netstal vom vergangenen Samstag bekannt gab, stehe das Bob-Rohr-Team mit seinem neuen Bob «Fridolin» in den Startlöchern und sei bereit, die neue Saison in Angriff zu nehmen. Durch den Abend führte Peter Schadegg, der für kurze Zeit aus aktuellem Anlass (Explosion eines Hauses in Netstal) seinen Posten verlassen musste.

Ein verhältnismässig schmales Budget

Auch im Bobsport ist oft die Rede von bis zu siebenstelligen Summen. Nicht so beim Bob-Rohr- Team, hier wird noch mit «kleinen Brötchen» gebacken. So wird zum Beispiel der Bob dem Team kostenlos zur Verfügung gestellt und auch für die notwendigen Reparaturen ist gesorgt. Die beiden Firmen Inoxx Steel AG und K-Carbon GmbH übernehmen auch die Kosten für den Unterhalt. Dieses Pilotmodell soll zeigen, dass auch mit einem wesentlich kleineren Budget ein moderner Bob gebaut werden kann. Ein Bob, der es nach Meinung von Rohr auch mit dem grossen Namen im Bobgeschäft aufnehmen kann. Damit aber die notwendigen Aufwendungen noch gemildert werden können, sind nebst vielen bereits engagierten, noch weitere Sponsoren gesucht. «Wir, und da spreche ich im Namen des gesamten Teams, haben ein klares Ziel», so Jürg Rohr, « und das heisst Sotschi, die Olympischen Winterspiele 2014. Um das zu erreichen sind wir bereit, viele Opfer auf uns zu nehmen.

Vom 400-m-Läufer zum Bob-Coach

Wer erinnert sich nicht an den Namen Rolf Strittmatter, einer der besten 400-m-Läufer, den die Schweiz, aber vor allem das Glarnerland, je hatte. Um die Leistung vor allem in der wichtigen Startphase zu steigern, aber vor allem zu verbessern, konnte er als neuer Coach für das Team gewonnen werden. «Ich werde jeden der vier Athleten individuell trainieren und vor allem seine Stärken noch fördern. Es kann nicht sein, dass in einem Team mit vier unterschiedlichen Sportlern, alle das gleiche Training ausüben. Individualität ist hier angesagt.» Coach Strittmatter hat sich sehr viele Gedanken gemacht, um das Team zum richtigen Zeitpunkt in Form zu bringen. Dass die Chemie stimmt, war an diesem Abend zu sehen, denn während die Gäste feierten, wurde mit dem Coach immer wieder intensiv diskutiert. «Wir haben die ersten Trainingsfahrten auf Mitte Oktober geplant, und bereits in der ersten Novemberwoche stehen zwei Selektionsrennen für den Europacup auf dem Programm.» Jürg Rohr hofft, dass das Team die Qualifikation schafft und sie sich an der Schweizer Meisterschaft im Zweier- und Viererbob in den Top Zehn platzieren können.

Ein Götti für den neuen Bob

Ein Team mit Ambitionen braucht auch einen Medienverantwortlichen, der sich um die Presse und auch um die Sponsoren bemüht. Diese Aufgabe hat seit einiger Zeit Sepp Kubli aus Netstal mit Erfolg übernommen. So konnte er an diesem Sponsorenabend zur allgemeinen Überraschung einen Götti für den neuen Bob «Fridolin» präsentieren. Mit Hanspeter Toggenburger gelang es ihm einen bekannten Glarner Politiker für dieses (Ehren-) Amt zu gewinnen. Zusammen mit Roli Knobel von der Firma K-Carbon GmbH aus Weesen konnte er das neuste Modell eines Bob-Gehäuses den Anwesenden präsentieren. Wie Knobel erklärte, handelt es sich dabei um ein spezielles, ultraleichtes Material, das den Bob nicht nur stabil, sondern auch schnell machen soll. «Unterstützt wurden wir dabei auch von Heinz Zingg, der seinerzeit den erfolgreichen Bob vom Glarner Olympiasieger 1988, Ekkehard Fasser, baute.». Auch Knobel sprach vom langfristigen Ziel Sotschi, das wie er hoffe, mit seinem Bobmodell erreicht werden kann. Nach der Präsentation der beiden neuen Bobschalen sagte der Götti Toggenburger: «Ich bin über der innovativen Idee und der Arbeit, aber auch den ehrgeizigen Zielen vom gesamten Bob-Rohr-Team höchst erfreut und auch überrascht. Es ist toll, dass ein solches Projekt im Glarnerland entsteht.»