Mit der Hans Eberle AG gemeinsam an die Spitze

Die Metallwarenfabrik Hans Eberle AG in Ennenda ist für die Zukunft gerüstet. Nachdem der bisherige Geschäftsführer Hubert Minder pensioniert ist, folgt ihm Andreas Zweifel. Das Unternehmen hat einen neuen Auftritt im Internet.



Viel Know-how: Hubert Minder (links) ist pensioniert
Viel Know-how: Hubert Minder (links) ist pensioniert

Die Übergabe erfolgte fliessend, was dem scheidenden Geschäftsführer erlaubte, noch viel Knowhow einzubringen und dem Neuen, sich gut einzuarbeiten. Am 7. April war die Übergabe dann offiziell: Hubert Minder trat nach 16-jährigem Wirken bei der Firma Eberle AG in den Ruhestand, der so ruhig nicht werden wird.

«Ich bleibe der Firma als Verwaltungsrat erhalten und werde gewisse Projekte noch beratend begleiten», stellt er in Aussicht. Sein Nachfolger ist Andreas Zweifel aus Niederurnen, diplomierter Ingenieur FH in Maschinenbau. Er wird einem Familienbetrieb vorstehen: Thomas Eberle, Sohn des Firmengründerpaars Hans und Ursula Eberle, ist Vize-Präsident des Verwaltungsrates und für den Einkauf verantwortlich. Der Gründer Hans Eberle, Präsident des Verwaltungsrates, kann demnächst bei guter Gesundheit seinen 85. Geburtstag feiern. Das Unternehmen hat die Veränderung genutzt und die gesamte Geschäftsleitung neu besetzt. Neben dem Geschäftsführer Andreas Zweifel bilden Hans Oertli, Produktionsleiter, und Marc Dönni, Verantwortlicher für Finanzen und IT, die junge, dynamische Geschäftsleitung.

Blechbearbeitung von A bis Z

Das traditionelle Unternehmen erhält im laufenden Jahr einen neuen Auftritt. Bereits umgesetzt ist die Überarbeitung des Webauftritts, der Kunden und Partnern einen ersten Eindruck über die Firma vermittelt. Ein attraktiver Kurzfilm zeigt, was das Unternehmen alles zu bieten hat, in welchen Bereichen es tätig ist und welche Verfahren es anwendet: So werden im Zuschneide-Center die verschiedenartigen Bleche zugeschnitten und verarbeitet – mit modernsten Maschinen wie dem Flachbett-Laser oder den kombinierten Stanz-Laser-Maschinen. Eine weitere Spezialität des Unternehmens ist das sogenannte Metalldrücken und Tiefziehen verschiedenster Formen und Materialien: Sowohl einfache als auch komplizierte Teile werden in Klein- und Gross-Serien hergestellt.

Und mit dem vielseitigen und modernen Maschinenpark werden auch anspruchsvolle Stanz- und Abkantaufträge ausgeführt: Die notwendigen Stanz-Werkzeuge für die Produktion werden selber hergestellt. In der modern ausgerüsteten Schweisserei – welche die Zulassung für den Schienenfahrzeugbau besitzt – werden Stahl, Chromnickelstahl und Aluminium geschweisst. Abgerundet wird das Leistungsangebot mit einem leistungsfähigen Lackierwerk, wo die Bauteile entfettet, pulverbeschichtet oder nass lackiert werden.

Ganzheitliche Lösungen

Andreas Zweifel spricht vom Spagat von Einzelteilen bis hin zu Grossserien, die hergestellt werden. Eine weitere Herausforderung ist die unterschiedliche Komplexität der einzelnen Kundenaufträge. Von einfachen Blechteilen mit wenigen Arbeitsschritten bis hin zu komplexen, verkaufsfertigen Komponenten inklusive eingebauter Steuerung laufen die verschiedensten Fertigungsaufträge gleichzeitig durch die Produktion. In der Regel werden rund 1200 Aufträge gleichzeitig ausgeführt, wobei der Ablauf jedoch bei jedem Produkt anders sein könne: eine tägliche Herausforderung.

«Es zeichnet sich eindeutig ein Trend ab, dass sich immer mehr Kunden auf ihre Kernkompetenzen beschränken möchten und einen Partner wie uns suchen, der fertige Lösungen anbietet. Hier setzt unsere Vielseitigkeit an und stellt sich als grosser Vorteil gegenüber vielen Mitbewerbern heraus», sagt Zweifel. Und Thomas Eberle fügt hinzu, dass es eine Stärke der Firma sei, dass ganzheitliche Lösungen angeboten werden. «Wir bieten alles, Blechbearbeitung von A bis Z – aber auch eine breite Produktpalette von einer Fertigungstiefe und Vielseitigkeit, die ihresgleichen suchen dürfte».

Konstruktion bis fertiges Produkt

Andreas Zweifel sagt, dass er ein gut organisiertes und ausgerüstetes Unternehmen weiterführen dürfe. Es heisse nun, weiter zu investieren und auch, wo möglich, interne Abläufe zu optimieren. Ausserdem sei es ihm wichtig, die Firmenkultur zu bewahren und den Betrieb als Familienunternehmen zu erhalten. Er spricht von guten, langjährigen Angestellten, aber auch von fast einem Dutzend Lehrlingen. Ja, ein Viertel der Belegschaft stelle sich aus ehemaligen Lehrlingen zusammen: Sie blieben oder sie kamen wieder.

Auch die Hans Eberle AG habe die Krise gespürt, jedoch sei sie stets in den schwarzen Zahlen geblieben. Als positive Eigenschaften der Schweizer Unternehmen spricht er Flexibilität und Schnelligkeit an: Dank einer hohen Automatisierung und einem modernen Maschinenpark könne man konkurrenzfähig bleiben. Und den Kunden weiterhin ihre für sie speziell hergestellten Teile liefern – von der Konstruktion bis zum fertigen Produkt.