«Wie viel Geld wollen wir in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter stecken?» «Bringen die neuen Maschinen wirklich so viel mehr?» «Müssen wir nicht unser Werbebudget aufstocken?» Bereits am zweiten Tag der Wirtschaftwoche an der Kantonsschule Glarus müssen sich die 5.-Klässler mit komplexen und für sie ungewohnten Fragen und Zusammenhängen auseinandersetzen. Für ein Mal ist nicht das Epochentypische in Schillers «Die Räuber» oder das richtige Integral gefragt, denn in dieser Woche haben die Jugendlichen das Wohl ihrer eigenen Firma in den Händen. Als Vorstand spielen sie mehrere Geschäftsjahre ihres Unternehmens durch, kaufen neue Maschinen, stellen Mitarbeiter ein, geben Geld für die Werbung aus. In jedem Jahr kommen weitere Kriterien hinzu, welche sie jeweils selber festlegen können. Unterstützend stehen ihnen jederzeit die Fachlehrer zur Seite, in der Regel Kadermitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der regionalen Wirtschaft, welche für eine Woche in die Schule wechseln. Viele von ihnen schon seit vielen Jahren, wie der Leiter Urs Nef von der Eternit (Schweiz) AG oder Heinz Martinelli, Leiter Wirtschaft und Arbeit des Kantons Glarus, bestätigen. «Die Jugendlichen sind jedes Jahr mit sehr viel Fleiss und Freude an der Sache», betonte Martinelli. «In diesem Jahr ist mir vor allem aufgefallen, wie spielerisch und zielgerichtet die Schülerinnen und Schüler mit den neuen Medien, wie Smartphone umgehen», erwähnte Nef. Passend zum diesjährigen Produkt «Stuhl» besuchten die einzelnen Klassen in diesem Jahr die horgenglarus ag, was ihnen sicher half, hinter den Zahlen ein konkretes und praxisbezogenes Bild zu erhalten.
Neben dem rein Wirtschaftlichen, hatten die einzelnen Gruppen noch weitere Aufträge im Verlauf der 28. Wirtschaftswoche an der Kantonsschule Glarus. So wurden im jeweiligen Team ein Logo und ein Firmenporträt, und ganz besonders ein Werbespot für das Produkt erstellt. Die Präsentation der Clips stellte wie schon seit mehreren Jahren der oftmals amüsante Schlusspunkt der Spezialwoche dar.