Mit Erdgas für Zukunft planen

Sie ist der grösste Anbieter von Margarine in der Schweiz und macht sich fit für den offenen Markt. In Sachen Energie setzt die Grüninger AG neu auf Erdgas – Geschäftsführer Christoph Gsell zeigt sich zufrieden.



Stolz zeigt Christoph Gsell
Stolz zeigt Christoph Gsell

Rund 15 000 Tonnen Margarine produzieren die 30 Mitarbeiter der Grüninger AG in Mitlödi im 3-Schicht-Betrieb. «Wegen der knappen Tanklagerverhältnisse haben wir neu gebaut», sagt Christoph Gsell. «Energie hat bei uns hohe Bedeutung. Damit die Fette und Öle komplett flüssig bleiben, müssen sie bei 50 bis 65 Grad gelagert werden.» Früher beheizte man das Lager mit Erdöl, aber die Heizung war in die Jahre gekommen. Deshalb fällte die Grüninger AG bereits vor 15 Jahren den strategischen Entscheid, das Werk bis vor die Haustür mit einer Erdgasversorgung zu erschliessen, was damals mit den tb.glarus realisiert wurde. Entsprechend mussten beim Neubau nur noch die letzten Meter erstellt werden.

«Mit Erdgas», so Christoph Gsell, «fahren wir in der CO2-Bilanz besser. Damit können wir unseren Kunden zeigen, dass wir in ökologischer Hinsicht etwas machen. Vor allem aber haben wir jetzt eine sehr kompakte Heizinfrastruktur im Haus und wir brauchen keinen Öltank mehr. Die Lagerhaltung von Energie fällt weg, wir konnten zusätzlichen Raum schaffen.» Derzeit sind drei Erdgasbrenner installiert. Da das Werk expandieren will, kann es mit einem vierten Brenner ergänzt werden. «Derzeit produzieren wir 10 Prozent für den Export. Unser Ziel für 2015 ist es, 20 Prozent für den Export zu produzieren.» Und weil es im europäischen Markt starke Player braucht, ist es wichtig, dass das Werk von der Infrastruktur her seine Produktionsmengen rasch verdoppeln kann. «Falls wir mit der Produktionslinie ans Limit kommen, können wir jetzt erweitern.» Der zusätzliche Platz ist also wichtig und derzeit ist die Grüninger AG daran, die Wärme- und Kälteströme im Betrieb zu analysieren und ein Wärmerückgewinnungssystem zu evaluieren.

Doch es ist nicht nur die Grüninger AG in Mitlödi, welche Erdgas wünscht. Auch gewerbliche und industrielle Betriebe in Schwanden zeigen Interesse, mit Erdgas versorgt zu werden. Deshalb ist geplant, das Erdgasnetz bis nach Schwanden auszubauen respektive zu reaktivieren, um ab Ende 2015 die Kunden in Glarus Süd zu beliefern. Der Vorteil für die Gemeinde Glarus und für alle Erdgasbezüger, so Martin Zopfi-Glarner, Geschäftsführer der tb.glarus: «Wir rechnen mit über 10 Prozent mehr Absatz. Damit werden die Netznutzungskosten mittelfristig für alle Erdgas Kunden sinken.» Unternehmer wie Christoph Gsell wird’s freuen. Denn damit werden sie auch in Zukunft auf dem harten europäischen Markt besser bestehen und können weiterhin auch in Glarus Süd gute Arbeitsplätze anbieten.