Das Jahrhundertprojekt der Glarner Gemeindestrukturreform hat seit der ausserordentlichen Landsgemeinde 2007 deutlich an Intensität und Geschwindigkeit zugelegt. Immer mehr Teilprojekte unter der Leitung des Kantons schliessen ihre Arbeiten ab, legen sie der Projektleitung Kanton und dem Regierungsrat vor, und übergeben die Resultate anschliessend den entsprechenden Projektgruppen von Glarus Nord, Glarus Mitte und Glarus Süd. Übergeordnete Entscheide wird der Regierungsrat der Glarner Bevölkerung an den Landsgemeinden 2008 – 2010 vorlegen, über viele Bereiche wird innerhalb der künftigen Gemeinden entschieden: Beispielsweise über die neuen Gemeindeordnungen, über die Organisation und die Standorte der Verwaltung und Werke, über viele Aspekte des Schulwesens, über Namen und Wappen und vieles mehr.
Fahrplan muss stimmen
Damit die neuen Gemeinden 2011 auf sicherer Grundlage starten können, ist es wichtig, dass diese Entscheide frühzeitig in die Wege geleitet werden. Kann der Fahrplan eingehalten werden? Diese Frage wollte der Projektleitung Kanton mit einer umfassenden Umfrage bei allen Teilprojektleitungen klären? Das Resultat konnte insgesamt befriedigen: Die Projektleitungen informierten mit grosser Transparenz und zeigten sich zuversichtlich, ihre Ziele in der vorgegebenen Frist zu erreichen. Die Umfrage zeigte aber auch, wo die heiklen Punkte liegen.
Belastungsgrenze bald erreicht
Zum einen führt die hohe Arbeitsdichte verschiedene Teilprojektleitungen an die Belastungsgrenzen. Sowohl die Projektleitung Kanton wie die Projektleitungen von Glarus Süd, Glarus Mitte und Glarus Nord achten darauf, dass ausgewiesene Fachleute und Persönlichkeiten in die Projektgruppen delegiert werden. Das sind jedoch in aller Regel Personen, die beruflich bereits über ein vollgepacktes Portfolio verfügen. Die Zusatzbelastung durch GL2011 ist erheblich. Es ist absehbar: Die Belastung nimmt in nächster Zeit nicht ab, sondern wird eher noch zunehmen. Zweitens äusserten verschiedene Projektleiter den Wunsch, dass sie sich stärker auf externe Fachberatung und –begleitung abstützen können. Hohes Fachwissen in einem speziellen Gebiet ist das eine. Dieses heute kleinräumig organisierte Gebiet aber professionell und in hoher Qualität zu drei grossen Einheiten umzugestalten etwas ganz anderes. Da sind vielerorts Vorschläge und Inputs durch externe Fachleute hochwillkommen.
Klare Aufträge unabdingbar
Drittens zeigte die Umfrage, dass die Ziele zwar erreichbar sind, aber nur, wenn der eng gesteckte Zeitplan minutiös eingehalten wird. Das wiederum setzt sehr klare Aufträge und Fahrpläne voraus. Diese sind zwar vielfach, aber nicht überall in der notwendigen Qualität vorhanden.
Intensiviertes Controlling
Deshalb entschieden die Projektleitungen Kanton, Glarus Süd, Glarus Mitte und Glarus Nord das Controlling und die Zusammenarbeit sowie den Austausch innerhalb der Teilprojekte zu intensivieren. So werden ab Juni 2008 in der Regel zwei Teilprojekte an den gemeinsamen Sitzungen der Projektleitung Gemeinden unter dem Vorsitz von Regierungsrätin Marianne Dürst unter die Lupe genommen. Die Leitungen der jeweiligen Teilprojekte des Kantons und von Glarus Süd, Glarus Mitte und Glarus Nord werden über den Zwischenstand ihrer Bereiche informieren. Den Auftakt werden die Leitungen der Teilprojekte machen, die sich mit dem Finanzwesen sowie mit den Volksrechten und den künftigen Gemeindebehörden befassen. Die Gegenüberstellung der Zwischenstände erlaubt rasche Vergleiche: Sind alle gut unterwegs? Stimmt überall die Qualität? Ebenso wird man gegenseitig profitieren: Vom Austausch besonders guter Ideen und gelungener Organisationsformen, von kleinen und grossen Anregungen und von der Diskussion besonders heikler Punkte.
Nicht schulmeisterliche Kontrolle ist das Ziel der neuen Reportings, sondern die Qualitätssicherung und der regelmässige Austausch über die künftigen Gemeindegrenzen hinaus. Gemeinsam soll am 31.12.2010 die Ziellinie überschritten werden. Deshalb ist sicherzustellen, dass auf der kurvenreichen, anspruchsvollen Fahrt ins Ziel niemand Gefahr läuft, auf der Strecke stecken zu bleiben.
Mehr Infos zu GL2011
Mehr Informationen zum Gemeindestrukturprojekt „GL2011: drei starke Gemeinden – ein wettbewerbsfähiger Kanton finden sich auf der Homepage www.gl2011.ch. Der Zeit- und Massnahmenplan zum Reformprojekt kann als Broschüre gratis bezogen werden Ebenfalls kann per E-Mail ein elektronischer Newsletter abonniert werden: [email protected], Tel. 055 646 66 05.
*Der Autor ist Kommunikationsbeauftragter der Projektleitung Kanton „GL2011: drei starke Gemeinden – ein wettbewerbsfähiger Kanton“.