Mit Nuggi und Helm in die Schneesport-Schule

In einem weiten Bogen von den dreissiger Jahren bis heute zum 75-jährigen Bestehen der Schneesport-Schule Braunwald zeigten am vergangenen Wochenende mehrere Redner und Darsteller die rasante Entwicklung der Fahrtechnik aber auch der Skier in eindrücklicher Weise auf.

 



Mit Nuggi und Helm in die Schneesport-Schule

Von der Skischule zur Schneesport-Schule

Jahrzehntelang war es in der Skischule, in der schon ein wenig grössere Kinder die ersten Stemmbogenversuche mit ihren rotlackierten Holzskiern in den Schnee setzten, heute sind es Knirpse mit Nuggi und Helm, die mit Snowli auf spielerische Weise das Rutschen und Fahren üben. Anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums der Schneesport-Schule Braunwald vom vergangenen Wochenende wurde in vielfältiger und faszinierender Weise in Wort und Fahrt aufgezeigt, wie rasant die Entwicklung im letzten Jahrhundert im Wintersport war. Dank der Sammlerleidenschaft von Noldi Beck, dem ehemaligen Servicemann von Hanni Wenzel, ist in Vaduz das einzige und auch von der Fis anerkannte Ski-Museum im Alpenraum entstanden. Und von eben dort haben all die Raritäten inklusive Schuhe und Bekleidungen den Weg nach Braunwald gefunden. Noldi Beck kommentierte mit grossem Fachwissen bis ins kleinste Detail die einzelnen Ausrüstungen von den dreissiger Jahren mit Holzskiern, die im heute wieder aufkommenden Telemark-Stil gefahren wurden, bis in die achtziger Jahre, als die ersten Snowboards auftauchten. Die Braunwalder mit Hansjürg Kessler als erstem Snowboard-Lehrer waren in dieser neuen Wintersport-Sparte ebenso Pioniere, wie sie das all die Jahre seit der Gründung in mehrfacher Hinsicht immer wieder waren. So wechselte die Benennung „Skischule“ mit der integrierten Snowboard-Schule bald einmal in Schneesport-Schule, bis das heutige Angebot sich darüber hinaus noch erweiterte mit Langlauf-Unterricht, Schneeschuh-Laufen, Muki-Kursen, Ski+Yoga, Telemark-Unterricht, dieser allerdings nicht mehr mit Holzskiern wie einst sondern mit heute gängigem Material und metallenen Bindungen.

„Weisch no?“

Die eigentliche Jubiläumsfeier am Samstagnachmittag fand in der „Chämistube“ bei munterem Schneetreiben auf dem Grotzenbühl mit weit über Hundert geladenen Gästen statt. Sogar aus dem südwestlich von London gelegenen Crawley ist Mike Howard und Frau zusammen mit Freunden eigens zu dieser Feier angereist, doch auch von nicht ganz so weit entfernt sind viele treue Braunwalder-Gäste gekommen, die alle in der Skischule ihre Fahrkünste verbesserten und auch immer wieder die neuen Techniken vom Kurzschwingen in den Sechzigern bis hin zum heutigen Carving erlernten. Und über all die vielen Jahre haben selbstverständlich auch die Skilehrer/-innen sich immer wieder die gerade neu aufstrebenden Techniken angeeignet, wie beispielsweise die beiden fast schon legendären Kinder-Skilehrerinnen Tante Gritli und Marily Kessler, denen dem Zeitgeist entsprechend nun der„Snowli“ nachfolgte. Dass Kinder immer die wichtigsten Gäste waren und es auch heute noch sind, zeigt sich in der über all die Jahre fast unveränderlichen Zahl von neunzig Prozent aller Schneesportschule-Besucher. So bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen auch in den nächsten 25 Jahren weiterhin so sehr beseelt bleiben vom Pioniergeist, wie er schon bei der Gründung der Skischule vor 75 Jahre vorherrschte.