Mit vernetzten Systemen einfach viel Energie einsparen

Am 13. Innovationsapéro informierte Franco Bonutto, wie man mit vernetztem Gebäudemanagement Energie einsparen kann, ohne an Komfort einzubüssen. Lukas Wunderle erklärte weiter, wie der Kanton und speziell die Fachstelle für Energie den Unternehmen unter die Arme greifen kann.



Andreas Mächler, Leiter Standortpromotion des Kantons Glarus begrüsst die Teilnehmer zum 13. Innovationsapéro im Hotel Glarnerhof (Bilder: e.huber)
Andreas Mächler, Leiter Standortpromotion des Kantons Glarus begrüsst die Teilnehmer zum 13. Innovationsapéro im Hotel Glarnerhof (Bilder: e.huber)

Während Ende letzten Jahres uns vor allem die Frage beschäftige, woher wir Energie beziehen und ob wir genug davon haben, stellte sich nun immer stärker in den Fokus, dass man mehr Energie einsparen sollte. «Mit einem vernetzten Gebäudemanagement geht dies ohne Komforteinbussen», war sich Franco Bonutto, Gründer Soltris AG, am 13. Innovationsapéro Ende März im «Glarnerhof» sicher. Sein Unternehmen habe schon einige Sanierungen und Neubauten in der ganzen Schweiz begleitet, aber in seinem Referat konzentrierte er sich vor allem auf das Sportzentrum Kerenzerberg. Dieses wurde vor wenigen Jahren sowohl saniert, mit einem neuen siebenstöckigen Unterkunftsgebäude als auch mit einer neuen dreifachen Turnhalle deutlich vergrössert. Neben den heute selbstverständlichen Möglichkeiten wie LED-Beleuchtung oder Schnitzelheizungen habe aber vor allem das Zusammenspiel der einzelnen Systeme grosses Potenzial für die Energieeinsparung.

So seien im Sportzentrum die Belüftung, Heizung und Beleuchtung mit dem Reservierungsprogramm gekoppelt. «Das Gebäude weiss also, wann welche Räume genutzt oder belegt sind.» Bei den Schlafräumen kann das System so die etwas später genutzten Räume schon mal vorwärmen, während die restlichen auf der bestehenden Grundtemperatur gehalten werden. Da im System aber auch die Storen integriert sind und diese mit GPS/Wetter-Sensoren ausgestatten sind, kann dabei auch die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung der Zimmer genutzt werden. «Mit Präsenzmeldern erkennt das System zudem, ob wirklich Personen im Raum sind.» Dies gibt der Belüftung die Informationen, wie stark sie arbeiten muss; um zum Beispiel den CO2-Gehalt zu regulieren. «Je nach Bereich haben wir so von 20–80 Prozent der Energie einsparen können.» Und der Betrieb ist dabei in keinem Bereich eingeschränkt, sondern vielmehr verbessert worden.

Wichtig für Bonutto sei aber, dass die ganzheitliche Sicht und Möglichkeiten von Anfang an betätigt wird. Somit könnten Zweigleisigkeiten und unnötiger Mehraufwand vermieden werden. Aus diesem Grund gebe es mit dem Gebäudeinformatiker eine neue Berufsausbildung, dem Bauherrn genau bei den intelligenten vernetzten Systemen zur Seite stehen kann.
Zudem betonte Bonutto, dass alle Elemente, die es dafür benötigt, schon länger auf dem Markt und erprobt sind. «Man muss sie nur richtig einsetzen.»
«Mit dem Energieförderprogramm gibt der Kanton den Unternehmen vielseitige Unterstützung», führte Lukas Wunderle im Anschluss weiter aus. So gebe es Fördermittel, wenn die Gebäude in eine bessere Energieeffizienz-Kategorie überführt werden können. Da aber jedes Gebäude individuell betrachtet werden muss, sei das Gespräch mit der Energiefachstelle des Kantons sicher ein guter Start.

Dass das Thema bei vielen Glarner Unternehmern im Fokus steht, zeigte sich mit dem grossen Besucherzuspruch des 13. Innovationsapéro, welcher von der Glarner Wirtschaftskammer, dem Gewerbeverband des Kantons Glarus und dem Kanton Glarus organisiert wurde.

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Wirtschaftskammer.