Mit Volldampf zum Ja

Dass sich das Klima verändert, das ist unbestritten. Dass wir etwas dagegen unternehmen müssen, ebenso. Doch die zentrale Frage ist wie. Was ist umsetzbar und in welchem Zeitraum. Am 18. Juni stimmt das Schweizervolk über den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative ab.



Teilnehmer an der Medienkonferenz im Märchenhotel in Braunwald Lisa Hämmerli, Co-Präsidentin Verein KlimaschutzGlarus.ch – Patric Vogel, Hotelier und Vorstand Glarner Wirtschaftskammer. – Sabine Steinmann, Landrätin und Geschäftsleitung SP, - Peter Aebli, Gemeindepräsident Glarus FP, -Fabian Etter, Co-Präsident swisscleantech, - Andrea Trummer, Landrätin und Gemeinderätin Mitte, - Ruedi Schwitter, Landrat und CO-Präsident GLP, - Matthias Zopf, Ständerat, Grüne.(Bilder: martin c.mächler)
Teilnehmer an der Medienkonferenz im Märchenhotel in Braunwald Lisa Hämmerli, Co-Präsidentin Verein KlimaschutzGlarus.ch – Patric Vogel, Hotelier und Vorstand Glarner Wirtschaftskammer. – Sabine Steinmann, Landrätin und Geschäftsleitung SP, - Peter Aebli, Gemeindepräsident Glarus FP, -Fabian Etter, Co-Präsident swisscleantech, - Andrea Trummer, Landrätin und Gemeinderätin Mitte, - Ruedi Schwitter, Landrat und CO-Präsident GLP, - Matthias Zopf, Ständerat, Grüne.(Bilder: martin c.mächler)

Ja zum Klimaschutz-Gesetz

Bergregionen sind vom Klimawandel besonders betroffen. Im Speziellen die Hitzewellen und das immer schnellere Abschmelzen der Gletscher sind Besorgnis erregend. Wasser, das blaue Gold, ist die Grundlage des Lebens. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken.

Am Freitag, 28. April, trafen sich Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einer Medienkonferenz im Märchenhotel in Braunwald. Jedoch Märchen wurden keine erzählt, sondern Fakten aufgetischt und Ziele festgelegt, um dem Klimawandel zu entgegnen. Die Gletscher-Initiative ging vielen zu weit und wäre in der geforderten Zeit kaum umsetzbar gewesen. Deshalb kam der Gegenvorschlag zustande. Auch dieser setzt ambitionierte Ziele. Und es müssen enorme Anstrengungen unternommen werden, um diese auch zu erreichen.

Das Votum aller war klar. Ein Ja am 18. Juni ist notwendig, um eine Verbesserung des Klimas tatsächlich zu erreichen. Gastgeber Patric Vogel, Vorstand der Glarner Wirtschaftskammer, betonte, dass gerade die Bergregionen besonders betroffen sind. Die Kosten für klimaschädliches Reisen seien zu tief. So haben sich 20 Unterkunftsbetriebe im Glarnerland zusammengetan und dabei wird jedem Gast, der mehr als 2 Tage im Glarnerland verbringt, die Anreise mit dem ÖV geschenkt.

Doch nicht nur der Freizeit und Reiseverkehr war ein Thema. Der Gemeindepräsident von Glarus, Peter Aebli erwähnte die vermehrte Bautätigkeit in Glarus. Mit dem Beginn der Bauarbeiten zu einem Wärmeverbund, wolle man nicht nur effiziente Wärmeenergie zur Verfügung stellen, sondern gleichzeitig auch einheimisches Holz als Energiequelle nutzen.

Andrea Trummer, Landrätin der Mittepartei, betonte sehr engagiert: «Es braucht ein Ja für unsere Kinder und für zukünftige Generationen. Schon jetzt ist die gesundheitliche Belastung durch den CO2-Ausstoss gravierend. Vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Atemwegserkrankungen.» Der Klimawandel in besonders gefährdeten Gebieten könne aber auch Ängste und Stress auslösen, was oft zu psychischen Erkrankungen führen könne.

Das Klima, ein praktisch endloses Thema

Es gibt viele Möglichkeiten, um das Klima zu verbessern. Am 18. Juni stimmt das Schweizervolk über den indirekten Gegenvorschlag, «Das Klimaschutz-Gesetz» ab. Bei einem Ja liegt der Ball bei der Politik und bei der Wirtschaft. Sie sollen die Grundlagen für eine Klimaverbesserung schaffen, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. Doch auch die Schweizer Bevölkerung ist in der Pflicht. Wie es Andreas Deuber, Dozent am Institut für Tourismus an der FH-Graubünden, treffend sagte, ein Verzicht oder ein Umdenken der Lebenseinstellung seien nicht zwangsläufig eine Einbusse der Lebensqualität.

Zusammenfassend bestätigte Ständerat Matthias Zopfi (Grüne), was seine Vorredner eindrücklich erklärt haben: «Am18. Juni 2023 werden wir über eine, für das Glarnerland, die Schweiz und nicht zuletzt auch für die ganze Welt, wichtige Vorlage abstimmen. Ich durfte im Ständerat bereits auf den Ja-Knopf drücken. Zeigen wir, dass die Schweiz ihre internationalen Verpflichtungen einhält. – Zeigen wir, dass wir in einer breiten Koalition wirksame Massnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. – Zeigen wir, dass uns die Zukunft von kommenden Genrationen nicht egal ist und wir sie nicht einem kurzfristigen Profit opfern.»