Mitte-Projekt bereit für den Gemeinderat

«Wir haben ein gutes Fundament für die neue Behörde geschaffen»: Diese vorläufige Bilanz zog der Projektleiter Glarus Mitte an der jüngsten Koordinationssitzung in Netstal. Die noch hängigen Probleme auf Stufe Projektarbeit seien überschaubar.



Kompakte Übergabe: Alles Wichtige aus den Projektmäppchen soll Ende September in je einem roten Ordner dem Gemeinderat überreicht werden. (Bild: zvg)
Kompakte Übergabe: Alles Wichtige aus den Projektmäppchen soll Ende September in je einem roten Ordner dem Gemeinderat überreicht werden. (Bild: zvg)

Rund ein Dutzend Leiter von Teilprojektgruppen sass jüngst im Netstaler Gemeindehaus um den Sitzungstisch, und alle schwitzten. Grund dafür war aber einzig die drückende Sommerhitze. Angstschweiss brauchte es keinen. Denn die Projektarbeit ist, wie man reihum feststellte, gut auf Kurs und weit gediehen.

Auf der Basis der Gemeindeordnung, die vom Volk am 27. März beschlossen wurde, sind diverse Ausführungserlasse ganz oder weitgehend beisammen: Heim- und Schulordnungen, Organisationsreglement und dergleichen, aber auch Diagramme und Organigramme, auf denen die Detailstruktur der neuen Gemeinde Gestalt annimmt.

Beispiele für weitere Impulse aus den Projektgruppen: Auf Publishophs zusätzlich zu den drei beantragten Verwaltungsstandorten Netstal, Glarus und Ennenda soll verzichtet werden. Das konkrete Sammelsystemvom für Küchen- und Grünabfälle wird, aufgrund der vom Volk abgeändereten Abfallverordnung, wohl erst nächstes Jahr neu vorgelegt; zwischenzeitlich wird auch noch eine Machbarkeitsstudie des Kantons und der drei Gemeinden zur Idee einer gemeinsamen Kompogas-Anlage angestrebt.

Das entscheidende Wort zum Allermeisten wird, soweit nicht das Volk zuständig ist, dem künftigen Gemeinderat zustehen. Bis Ende September wird ihm jedes Teilprojekt einen roten Ordner abliefern, der alles Vorbereitete enthält. Dies soll den Start erleichtern, denn sehr rasch dürften erste Weichenstellungen gefragt sein. (Nur ein einziger dieser Ordner wird ganz dünn sein: der zur Feuerwehr, wo es angesichts unversöhnlicher Standpunkte bloss heissen wird: «Fusion gescheitert, Machtwort des Gemeinderates nötig!»)

Versammlung im November?

Sache der gewählten Behörde wird es auch sein, wann die nächste Gemeindeversammlung stattfindet. Vom «Stoff» her, den die Projektgruppen bereit haben, wäre der 20. November nach wie vor möglich. Und beide Präsidentschaftskandidaten nickten am Sitzungstisch zur Aussage, es wäre auch terminlich sinnvoll, einiges noch dieses Jahr zu traktandieren. Zu denken ist etwa an die Wahl der Verwaltungsräte der Gemeindebetriebe (respektive an den Erlass der dazu noch nötigen Rechtsgrundlagen), weil ja Anfang 2010 mit der Besetzung von Kaderfunktionen bereits die Mitarbeiterrekrutierung einsetzt.

Schon diesen Monat wird an einem weiteren Personalanlass über den aktuellen Vorbereitungsstand für die Stellenbesetzungen informiert, anhand der präzisen Pensenpläne, die jetzt vorliegen. Auch ein Informationsanlass für die Öffentlichkeit über kommende Vorlagen kann noch vom Projektausschuss her stattfinden; man hat dafür den 30. September im Auge. Im Oktober oder November wird für den Gemeinderat dann, gestützt auf Expertenempfehlungen, der Entscheid über den künftigen Personalversicherungsträger anstehen.

Zur Verfügung des Gemeinderates

Im Projektausschuss hat Hans Leuzinger die Funktion des stellvertretenden Leiters übernommen, nämlich anstelle von Frank P. Gross, für den Andreas Schneider den Vorsitz der Gruppe Energie/Versorgung und Roman Steiger jenen der Gruppe Korporationen angetreten haben.

Über die Wahlen hinweg geht die Projektarbeit weiter; auch jene Gruppen, die schon weit sind, bleiben zumindest auf «Stand-by». Wer dann wie weiter in Aktion bleibt, wird der Gemeinderat sagen. Nach ihrer einstweiligen Bilanz begaben sich jedenfalls Projektausschuss und Gruppenleiter von der Hitze des Sitzungszimmers in die Kühle der «Schwammhöhe» und blickten mit Genugtuung auf das bereits Geleistete hinab.