«Mobilität muss neu gedacht werden»

Die Firma Schilling AG arbeitet intensiv an dem innovativen E-Fahrzeug Tremola. Zu diesem Grund wurde 2010 die Tremola AG gegründet, welche bei der Schilling AG eingemietet ist. Die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur, dem Maschinenpark und dem Maschinenbau Know-how der Schilling-Mitarbeiter erlaubt es der Firma, ein Fahrzeugkonzept auf die Strasse zu bringen, welches das zukünftige Strassenbild mitprägen wird.



Die Firma Schilling AG arbeitet intensiv an dem innovativen E-Fahrzeug Tremola. (Bild: zvg) Bei der Firma wird auch ein spezielles Elektro-Mofa entwickelt
Die Firma Schilling AG arbeitet intensiv an dem innovativen E-Fahrzeug Tremola. (Bild: zvg) Bei der Firma wird auch ein spezielles Elektro-Mofa entwickelt

Die Projektverantwortlichen Oliver Dürr und Andreas Tinner sind der Meinung, dass auch in der Schweiz erfolgreich ein umweltverträgliches E-Fahrzeug in gewohnter Schweizer Qualität hergestellt und verkauft werden kann. Sie beide sind «Sandkastenfreunde» und kennen sich schon seit Kindsbeinen an.
«Die Fahrzeuge werden vorerst in Kleinserien gefertigt. Rahmen und Fahrwerksteile werden bei der Schilling AG in Bilten produziert», erklärt Tinner. Zukaufteile wie Batterie und Motoren wurden zum Teil für das Tremola-Projekt eigens entwickelt und abgestimmt.

Ein innovatives Produkt – Made in Glarnerland


Im Nebengebäude der Mutterfirma bezog Tinner den ersten Stock, um sich Vollzeit mit der Entwicklung des Tremola-Bikes zu beschäftigen. Es ist ein Ort des Tüftelns: Werkzeuge, Pläne, Bauteile liegen auf den Werkbänken, in der Ecke stehen Schreibtisch und Computer. In dieser separaten Werkstatt bei der Max Schilling AG in Bilten GL wurde der erste Prototyp des Tremolas gebaut. Nach fünf Jahren Entwicklung hat das Tremola nun eine Reichweite von 80 bis 100 Kilometern. Das Elektrobike wiegt 250 Kilo und braucht viermal weniger Platz als ein normales Auto. Das Elektro-Fahrzeug mit drei Rädern verbindet als Erstes in der Welt die Neigetechnik mit einem klassischen Elektromotorrad. Nun sind die nötigen Zulassungen eingeholt, Tremola kommt endlich auf den Markt.

Innovation geht weiter


Tremola wird sich weiterentwickeln. In Zukunft soll das Elektrodreirad bei Schritttempo selber vom freien Fahren auf zwei Rädern auf den Drei-Rad-Modus umstellen. «Technisch können wir dieses System bereits umsetzen, die Herausforderung ist die Wahrnehmung des menschlichen Gehirns», sagt Oliver Dürr. Der Mensch fühle sich nicht immer wohl, wenn die Maschine das Gleichgewicht selbst korrigiert.

Und Tremola ist nicht der letzte Coup der Biltner. Die Gründerväter sind sich einig: «Es darf nicht bei dem einen Projekt bleiben.» Wenn das Tremola genug Käufer findet, entsteht in Bilten bald ein zweites Fahrzeug. Parallel dazu wurden in letzter Zeit in Zusammenarbeit mit motivierten Partnern zwei Prototypen eines modernen Mono-Bobs und ein spezielles Elektro-Mofa entwickelt.