Moderne Physik und christlicher Glaube – Referat und Fragen

Auf Einladung der Reformierten Landeskirche und Kulturzyt gastierte der Astrophysiker Albrecht Kellner im Ennendaner «Chilchäträff Glärnischbligg». Begrüsst wurden alle von Gaby Ferndriger, Kulturzyt, Buchhandlung Bäschlin.



Moderne Physik und christlicher Glaube – Referat und Fragen (Bilder: peter meier)
Moderne Physik und christlicher Glaube – Referat und Fragen (Bilder: peter meier)

Sie erwähnte einiges zur Evolutionstheorie und Darwin, eine Theorie, die sich hartnäckig halte. Deshalb habe sie sich der Astrologie zugewandt und sei dabei auf die Ausführungen von Albrecht Kellner gestossen.

Der Referent, der in Namibia geboren wurde, blendete kurz auf diese Zeit und seine intensive, tiefe Hinwendung zum christlichen Glauben zurück. Nach Namibia nahm er das Studium in Göttingen auf, wechselte dann ins US-amerikanische San Diego und wandte sich im Teenager-Alter sehr bewusst dem christlichen Glauben und den zahllosen Wechseln zwischen der modernen Physik und biblischen Aussagen zu. Dies stellte er mittels Bildprojektionen, Erkenntnissen und Aussagen der Physiker Einstein und Werner Heisenberg und eigenem Erleben einander gegenüber. Deutlich spürbar und zentral sind für Kellner der christliche Glaube und die seit wohl dreitausend Jahren gültigen Botschaften, wie sie in der Bibel enthalten sind. Physikalisches Forschen und Werten führten vor rund zweihundert Jahren zu Bestätigungen.

Folgerungen

Kellner hat mit diesem sehr persönlichen Auseinandersetzen einen tiefen Zugang zum christlichen Glauben gefunden. Er lebt diese verinnerlichten Inhalte sehr konsequent, hat über dieses Wechselfeld zwischen Physikalischem, der Urmaterie, dem All, dem Urknall und den sich bildenden, dann wieder erlöschenden unzähligen Sternen mehrere Bücher verfasst und ist als nunmehr Pensionierter mit seiner Botschaft unterwegs. Er– mit Bezug auf die vielen Aussagen, den Botschaften im weltweit zugänglichen Netz und der literarischen Arbeit – weiss sehr genau, wie er sein Credo anzubringen hat. Er kann hoch wissenschaftlich, dann wieder sehr bürgernah referieren. Seine Wortwahl ist für Laien nicht immer gleichermassen verständlich, Inhalte sind zuweilen nebulös, sind nicht nachvollziehbar und erlebbar. Das gehört zu Kellners Erkenntnissen, zu seinem Leben und Erfassen. Er beschränkt sich schwergewichtig auf Christliches, klammert andere Glaubensgemeinschaften und deren Lebensinhalte deutlich aus. Er zitiert zum Spannungsfeld Glaube, Naturwissenschaft, Erklärbarkeit den Quantenphysiker Werner Heisenberg mit: «Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber am Grund des Bechers wartet Gott».

Wissenschaftliches und Ausdeuten

Kellner ist kenntnisreich argumentierender Astrophysiker. Er weiss sehr genau, was einander gegenüberzustellen ist. Er redet vom Doppelspaltenexperiment. Er merkt an, dass die Information der Urstoff des Universums sei. Er kommt auf die Entstehung des Weltalles samt ungefähr zehn Milliarden Sterne, deren Entwicklung und Vergänglichkeit zu reden. Er zitiert Einstein, der 1929 die Fluchtbewegung der Galaxie samt empirischer Bestätigung verwirklicht hat.

Nicht nur die Physik, auch biblische Botschaften beschreiben, was in Raum und Zeit besteht. Er befasst sich intensiv mit dem Begriff «Zufall». Das sei eine Eigenschaft von Prozessen. Er zitiert wenig später aus der Bibel und zeigt damit auf, dass Himmel und Erde geschaffen worden seien, dass es auf der Erde wüst und leer war, dass Chaos herrschte. Er stellt die theologische Deutung den Erkenntnissen der Naturwissenschaft gegenüber. Er zeigt auf, dass die Erde einst von einem Ur-Ozean überflutet war. Er deutet die biblische Botschaften wie: «Gott machte Sonne, Mond und Sterne» oder «Gott liess das Land entstehen», erläutert aus seiner Warte, wie sich die Naturwissenschaft den biblischen Erkenntnissen angenähert hat, wie Widersprüche kaum mehr möglich seien. Er ist der Ansicht, dass Physiker die biblische Aussagen früher hätten überprüfen, wohl auch verifizieren müssen. In diesem Falle würde das Christsein auf einer unmissverständlichen inneren Erfahrung beruhen, wäre damit Grundlage.
Kellner zeigt auf, wie der Sinn des Lebens in der zwischenmenschlichen Beziehung zu finden sei, was damit verbundene und gelebte Geborgenheit bedeute. Damit komme man vom Glauben zum Erkennen, das müsse jeder erfassen und leben. So setze das umfassende Erfahren ein.

Es gab dann viele Fragen, beispielsweise zum biologischen Leben, zur körperlichen Heilung zum Menschen als «Krone der Schöpfung», zur Evolutionshypothese.

Ein mögliches Fazit

Es war auffällig, dass spürbar viele Besucherinnen und Besucher dieses Anlasses, dem ersten des in der Presseangekündigten «Bildungsfestivals», den Veranstaltungsort aus welchen Gründen auch immer vorzeitig verliessen.
Wer blieb tauschte Gedanken, war zuweilen ratlos, überfordert, ungut berührt, empört und innerlich verletzt, sah sich in einem wahren Irrgarten von Gefühlen, Erkenntnissen, Fragen und eigenen Erfahrungen. Wie stark sich die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse mit Biblischem decken, wie es mit der Vereinbarkeit steht, kann nicht allgemein gültig und anerkannt sein – obwohl das der Referent wortreich und mit vielen Grafiken belegte.