Möglichst schnell heimisch fühlen

Der Auftakt ist gemacht, jetzt können die Neuzuzüger in der Grossgemeinde Glarus Süd nach dem sehr informativen und mehr als geglückten Apéro sich selber verwirklichen.



Alles muss Coronabedingt seine Richtigkeit haben
Alles muss Coronabedingt seine Richtigkeit haben

Nicht nur das Wetter zeigte sich den Neuzuzügern von Glarus Süd am traditionellen Apéro, dieses Mal in Elm, von seiner besten Seite. In seinen launigen Begrüssungsworten freute sich Gemeindepräsident Mathias Vögeli beim Empfangsapéro über das rege Interesse und stellte einerseits Elm und andererseits auch die Gross-Gemeinde Glarus Süd (mit seinen 17 Gemeinden und 9630 Einwohnern) ausführlich vor. Dabei brachte er mit seinen Ausführungen den einen oder andern doch zum Staunen.
Der rund zweistündige Rundgang im Dorf im Museum und in der Schiefertafelfabrik zeigte, dass Tradition und Neues sehr gut Platz nebeneinander finden.

Über 400 Neuzuzüger

«Sie haben mit Ihrem Umzug in die Gemeinde Glarus Süd, der mit 430 km2 zweitgrössten Gemeinde der Schweiz (nach Scuol) gut gewählt», rief Mathias Vögeli den rund 60 Anwesenden zu. Dafür steht nicht nur ein gutes Angebot an Arbeitsplätzen, ausgezeichneten Freizeitangeboten und viel Lebensqualität, sondern auch eine sehr gute Anbindung an den ÖV, welcher bis 2023 auch behindertengerecht umgesetzt sein sollte.
Zu den grössten Herausforderungen zählt sicher, die Finanzen im Lot zu halten, was aber überschaubar ist.

Beste Werbung für Elm gemacht

Aufgeteilt in drei Gruppen erhielten die Anwesenden während gut zwei Stunden sehr kompetenten Anschauungsunterricht über Elm.

Anni Brühwiler vermittelte sehr viel Wissenswertes über den Bergsturz von Elm im Jahre 1881, bei welchem 114 Tote zu beklagen waren (10% der damaligen Bevölkerung) und welcher ein Gebiet von 40 ha überführte. Ebenfalls ein grosses Thema war dieses fürchterliche Ereignis rund um den Schieferabbau auch in der Diaschau.

Jürg Schuler, bis 1984 Direktbetroffener bei der Herstellung der Schiefertafeln aus Elmer Produktion (beim Grossvater und Vater), stellte mit persönlichem Müsterchen die Fertigung in der Schiefertafelfabrik vor und hatte die Lacher natürlich auf seiner Seite.

Elsbeth Rhyner war es vorbehalten, beim Dorfrundgang nicht nur die Geschichte der Überschiebung im Sardona-Gebiet (UNESCO-Welterbe) näher zu bringen, sondern auch die Architektur der Elmer Häuser, welche viel im sogenannten Strick- oder alpinem Blockbau erstellt wurden. Bestes Beispiel dafür das «Zentnerhaus», welches ohne Schrauben und Nägel erbaut wurde.

Beim anschliessenden gemütlichen Beisammensein unter der herrlich wärmenden Herbstsonne und einem reichhaltigen Buffet samt Kuchen der Landfrauen war Gelegenheit für Gespräche, u.a. auch mit den beiden Gemeinderäten Daniel Dobler und Kaspar Luchsinger. So empfindet ein ehemaliger Zürcher die Glarnerinnen und Glarner als sehr offen und freundlich und schätzt den angenehmen Umgang auf den Ämtern. Eine bis vor Kurzem am Zürichsee wohnhafte Neuzuzügerin fühlt sich in Luchsingen sehr wohl.