Mollis 2021 – Arbeiten werden fortgesetzt

Der Glarner-Bündner Schwingertag 2020 in Mollis musste wegen des Coronavirus abgesagt werden. Das OK setzt seine Arbeiten in ungeänderter Form pflichtbewusst fort.



Hier, beim Biotop in Mollis, soll das Glarner-Bündner 2021 am 24. Mai stattfinden. (Bild. j.heer)
Hier, beim Biotop in Mollis, soll das Glarner-Bündner 2021 am 24. Mai stattfinden. (Bild. j.heer)

Gefordert waren heuer alle OKs vom Schwingfestanlässen, stand man doch lange im Ungewissen – wird noch geschwungen – macht eine Verschiebung in den Herbst Sinn, und viele weitere Fragen standen im Raum. Doch als sich abzeichnete, dass das Corona die Welt noch länger beschäftigt, wurde klar, 2020 finden keine Schwingfeste mehr im Freien statt. Sogar der traditionelle Samichlaus-Schwinget, der Niklaus Schwinget in Dietikon ist bereits abgesagt worden. Die Vorschriften sind zu streng, dass man ein Anlass finanzieller einigermassen mit einer schwarzen Null über die Runden bringen könnte. Betreffend Kranzfeste kam die Weisung gar von oben. Der Nordostschweizer Schwingerverband schloss sich im Laufe der Saison dem Vorgehen der Innerschweizer an, die sämtliche Kranzfeste um ein Jahr verschoben. Das Glarner-Bündner, der Saisonhöhepunkt für alle Glarner Schwinger und Schwingsportbegeisterte, das traditionsgemäss am Pfingstmontag über die Bühne geht, fand 2020 wegen Corona erstmals seit 1940 (2. Weltkrieg), oder erstmals seit 80 Jahren nicht statt.

Konzept in Ausarbeitung

Längst haben die Spitzenschwinger ihr Training gedrosselt und einzelne Rangfeste im Herbst, die bis vor Kurzem noch angesagt waren, hätten sportlich keinen grossen Reiz mehr gehabt. Die Schwinger fokussieren sich bereits auf das Jahr 2021, wo gemäss Eidgenössischen Schwingerverband wieder geschwungen werden muss. Wie, das ist noch offen. Der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) hat kürzlich bekanntgegeben, dass der Zentralvorstand sich seiner Verantwortung zusammen mit den Teilverbänden bewusst ist. Es werden im Jahr 2021 unter allen Umständen Schwingfeste organisiert und durchgeführt. Die Schwingfeste sind von allergrösster Bedeutung, die Schwinger, ob gross oder klein, trainieren, um Wettkämpfe bestreiten zu können, heisst es weiter. Ab September wirkt eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des neuen Technischen Leiters, Stefan Strebel, zum Thema Durchführung von Schwingfesten 2021. Dies wird sich mit vielfältigen Themen wie Schutzkonzepte mit diversen Zuschauerzahlen, Standorte, Budgets, Fernseh- und Livestreamübertragungen usw. auseinandersetzen müssen. So ist der Bau einer temporären Arena, in der die Abstände eingehalten werden können und gleich mehrere Schwingfeste abgehalten werden können, genauso ein Thema wie Schwingfeste ohne Zuschauer mit Liveübertragung in die Stuben der Sportfans. Per Oktober sind gemäss Beschluss des Bundesrates auch wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bewilligt. Jedoch sind die Kantone für eine Bewilligung zuständig. Für Schwingfestveranstaltungen ist dies jedoch erst 2021 von Wichtigkeit, da in diesem Jahr alle Anlässe gestrichen sind.

Arbeiten werden fortgesetzt  

Das OK Mollis arbeitet trotz der Verschiebung um ein Jahr in gleicher Zusammensetzung weiter. «Wir haben das Fest auf den 24. Mai 2021 angesetzt und hoffen fest, das Fest dann planmässig durchzuführen», hiess der Tenor an einer kürzlich abgehaltenen Sitzung. Nun werden die nächsten Schritte geplant. Es kann aktuell noch nicht gesagt werden, wie es 2021 aussieht, doch werden die Arbeiten wieder in Angriff genommen bzw. fortgesetzt. «Die Unsicherheit mit dem Coronavirus wird uns weiterhin beschäftigen. Wir hoffen aber, dass am Pfingstmontag in Mollis geschwungen wird», betonte der Vorsitzende Jürg Rohr. Während im OK trotz Mehraufwand erfreulicherweise alle Personen weiterhin am gleichen Strick ziehen, ist die bislang nennenswerte Änderung, die vorgefallen ist, abseits des Sägemehls passiert. Denn Muni «Mönch» lebt nicht mehr. Er kam altershalber auf die Schlachtbank. Gabenchef Benjamin Beglinger ist aber bestrebt, auf dem Hof seines Bruders, Neo-Landrat Christian Beglinger, bald einen Nachfolger präsentieren zu dürfen. Offen ist noch, was mit eingravierten Gaben sowie den vorbestellten Kränzen, die mit der Jahreszahl 2020 beschriftet sind, passiert. Bleiben sie mit dem Festdatum 2020 versehen, oder werden sie umgraviert? Fridolin Beglinger, Technischer Leiter im NOS-Verband und im OK Mollis zuständig fürs Schwingkomitee erinnert sich: «2005 wurde der Unspunnen-Schwinget in Interlaken wegen den schweren Unwettern im Berner Oberland um ein Jahr verschoben. Die Gaben behielten aber das ursprüngliche Datum eingraviert und diese hat bei mir einen speziellen Wert», weiss der einstige Glarner Teamleader zu berichten. Was die Molliser diesbezüglich machen, ist noch offen. Es wird dies auch noch mit anderen Kranzfestveranstaltern abgeglichen, denen es im speziellen Jahr 2020 gleich erging.